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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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meine eigenen Füße gestolpert und aufs Gesicht geklatscht.« Er zuckte mit den Schultern und fuhr zusammen, als die Bewegung erneut sengenden Schmerz aufflammen ließ.
    »Vergiß es«, widersprach Ginger ihm mit ihrer tonlosen Stimme. »Du hast zwo angebrochene Rippen, und Lieutenant Holmes sagt, daß irgend etwas wenigstens dreimal dein Gesicht getroffen hat, Wonder Boy. Jetzt sag mir, wer das war. Dem reiß ich den Arsch auf.«
    Aubrey stutzte erneut. Wie seltsam! Ginger war wütend wegen dem, was ihm passiert war. Gemocht hatte er sie immer, und trotz der eisigen Furcht, die ihn durchfuhr, wenn er an Steilman dachte, erwärmte ihn ihre Anteilnahme. Aber er durfte ihr nichts sagen, denn wenn, würde sie deswegen etwas unternehmen. Also hätte er sie dadurch in die Sache hineingezogen, und das konnte er keinem Freund antun.
    »Vergiß es, Ginger.« Ohne großen Erfolg bemühte er sich um eine festere, selbstbewußte Stimme. »Das ist nicht dein Problem.«
    »O doch, das ist es«, knirschte sie. »Erstens bist du mein Freund. Zwotens ist es laut Tatsumi im Maschinenraum passiert, und das ist mein Revier. Drittens haben Typen, die umherziehen und andere Leute zusammenschlagen, es nicht anders verdient, als daß man ihnen das Arschloch nachbohrt. Und viertens bin ich jetzt Senior Chief und in genau der richtigen Stimmung für ein wenig Nachbohren. Also sag mir, wer dir das angetan hat!«
    »Nein.« Er schüttelte schwach den Kopf. »Kann ich nicht. Halt dich da raus, Ginger.«
    »Gottverdammt noch mal, ich befehle dir, es mir zu sagen!« fuhr sie ihn an, aber er schüttelte nur erneut den Kopf. Sie betrachtete ihn wütend, mit blitzenden Augen, und wollte ihn anbrüllen, aber in diesem Moment trat Lieutenant Holmes näher.
    »Das reicht, Senior Chief«, sagte der Arzt fest. »Er braucht Ruhe. Seien Sie in zehn oder zwölf Stunden wieder da, dann bekommen Sie vermutlich mehr aus ihm heraus.«
    Ginger blickte Holmes ins Gesicht, dann atmete sie durch und nickte.
    »Also gut, Sir«, gab sie widerstrebend nach und bedachte Aubrey mit einem weiteren sengenden Blick. »Was dich betrifft, Wonder Boy, überleg dir, was du willst. Ob du mir nun sagst, wer es war, oder nicht, ich werde schon den Schuldigen finden, und dann kann er seinen Eiern Lebewohl sagen.« Sie wandte sich ab und stolzierte aus dem Lazarett.
    Holmes sah ihr kopfschüttelnd nach. Dann senkte er den Blick zu Aubrey und wölbte eine Augenbraue.
    »Ich habe schon viele wütende Menschen gesehen«, sagte er milde, »aber ich kann mich nicht erinnern, in letzter Zeit jemanden so vor Zorn schäumen gesehen zu haben. Ich rate Ihnen, sich an den Namen desjenigen zu erinnern, über den Sie gestolpert sind. Andernfalls, fürchte ich, wird Ihnen der Senior Chief die Hölle heiß machen, bis Sie es sich anders überlegen.« Aubrey blickte auf, ohne ein Wort zu sagen. »Sie müssen es wissen, Wanderman – aber behaupten Sie hinterher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.«
     
    Aufgebracht stapfte Ginger den Gang entlang, der vom Schiffslazarett wegführte, dann blieb sie unvermittelt stehen. Sie fuhr sich mit dem Finger über eine Augenbraue, nickte heftig für sich, drehte sich um und ging den Weg zurück, den sie gekommen war. Den Mann, den sie suchte, fand sie in der Schiffsapotheke. Er machte eine Bestandsaufnahme und stand mit dem Rücken zu ihr, als sie hereinkam, drehte sich jedoch rasch um, als sie sich räusperte. Ein Ausdruck der Besorgnis strich ihm über das Gesicht, dann schaltete er seinen Handcomputer auf Bereitschaft und legte den Kopf schräg. »Kann ich Ihnen helfen, Senior Chief?«
    »Das glaube ich«, entgegnete sie. »Sie sind doch derjenige, der Wanderman gefunden hat, oder?«
    »Jawohl, Senior Chief«, bestätigte er ein wenig zu vorsichtig, und sie warf ihm ein freudloses Lächeln zu.
    »Gut. Dann können Sie mir vielleicht erzählen, was Sie wissen, Tatsumi.«
    »Was meinen Sie damit, Senior Chief?« fragte er wachsam.
    »Sie wissen verdammt genau, was ich damit meine«, sagte sie eisern. »Er will mir nicht sagen, wer es gewesen ist, aber Sie wissen es doch auch, stimmt’s?«
    »Ich …« Tatsumi unterbrach sich. »Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen, Senior Chief.«
    »Dann lassen Sie es mich Ihnen buchstabieren«, entgegnete Ginger leise und trat näher auf ihn zu. »Er sagt, er sei gestolpert, Sie sagen, Sie glauben , er wäre gestolpert, und wir wissen alle drei, was für ein Scheiß das ist. Ich will einen Namen hören,

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