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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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daß der Mann anfangs recht vernünftig erschienen war – bis er die Macht innehatte. Warnecke hatte verkündet, er wolle eine Republik errichten und allgemeine Wahlen zulassen, sobald er für öffentliche Sicherheit gesorgt habe. Die innere Sicherheit übertrug er seinen Kumpanen und errichtete eine Schreckensherrschaft, gegenüber der die Säuberungen der havenitischen Systemsicherheit geradezu gemütlich wirkten. Der ehemalige Flottennachrichtendienst schätzte, daß Warnecke etwa drei Millionen Bürger des Kelchs getötet hatte, bevor es der unfähigen Navy der Konföderation nach mehr als vierzehn T-Monaten voller Fehlschläge endlich gelang, einzumarschieren und die Rebellion zu zerschlagen.
    »Allerdings«, stimmte Sukowski grimmig zu. »Silesia zeigte sich damals noch unfähiger als gewöhnlich, und vor dem Zusammenbruch gelang es den Mistkerlen sogar zu fliehen. Aber jetzt die Hauptsache: Sie haben Warnecke mitgenommen.«
    »Warnecke lebt ?« keuchte Caslet, worauf Sukowski nickte. »Aber die Silesianer haben ihn doch aufgehängt!« wandte Caslet ein. »In unserer Datenbank befindet sich eine Aufzeichnung der Exekution!«
    »Weiß ich«, grunzte Sukowski. »Seine Leute haben auch eine Kopie davon, und sie lachen sich schlapp darüber. Soweit ich herausgefunden habe, glaubten die Konföderierten, Warnecke sei während der Kämpfe umgekommen, wollten aber an ihm ›ein Exempel statuieren‹. Deshalb haben sie seine Exekution gefälscht. Aber er lebt, Bürger Commander, und er und seine Mörderbande haben irgendeinen abgelegenen Planeten mit allem Drum und Dran übernommen. Ich weiß nicht, wo er ist, aber die Bewohner hatten keine Chance, als das Geschwader sie überfiel. Nun benutzt Warnecke diese Welt als Operationsbasis, bis er bereit ist, seinen ›Vergeltungsschlag‹ gegen die Konföderation zu starten.«
    »Diese Leute glauben tatsächlich, daß er dazu in der Lage wäre?« fragte Jourdain skeptisch.
    Sukowski antwortete mit einem Achselzucken. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Im Moment betreiben sie Piraterie; Warnecke hat innerhalb der Konföderation genügend Kontaktmänner, die für ihn die Beute verhökern. Und trotz ihrer Vorgehensweise geht es diesen Piraten ziemlich gut. Wenigstens ein paar von ihnen scheinen wirklich zu glauben, sie bereiteten die Rückeroberung des Kelchs vor, andere klingen eher, als wüßten sie, daß sie einem Irren willfahren. Im Augenblick hat Warnecke sie noch unter Kontrolle, und nach dem, was einige munkeln, wollen seine Verbindungsleute ihm demnächst weitere Schiffe zukommen lassen.«
    »Das klingt aber gar nicht gut«, brummte MacMurtree.
    »Finde ich auch nicht«, pflichte Caslet ihr bei und sah Jourdain an. »Und gewiß werden weder Bürger Admiral Giscard noch Bürgerin Kommissar Pritchart begeistert sein. Wir hielten Warnecke für tot, deshalb besitzen wir keine detaillierten Daten über ihn. Aber wie ich ihn einschätze, würde er die Chance, ein reguläres Kriegsschiff zu kapern, als Möglichkeit betrachten, seine ›Flotte‹ aufzurüsten.«
    »Sie wollen doch nicht etwa andeuten, er könnte uns gefährlich werden!« protestierte Jourdain.
    »Bitte unterschätzen Sie diese Leute nicht, nur weil sie sich wie Tiere aufführen, Sir. Natürlich ist die Navy der Konföderation unfähig, aber Warnecke hat sie über ein T-Jahr lang in Schach gehalten – und er konnte fliehen, als alles zusammenbrach. Das Schiff, das wir gerade aufgebracht haben, war so schwer bewaffnet wie einer unserer Zerstörer der Bastogne -Klasse. Durchaus möglich, daß er noch stärkere Schiffe besitzt, und wenn er uns nacheinander angreift, könnte er mit genug Schiffen sogar einen Schlachtkreuzer besiegen.«
    »Der Bürger Commander hat recht, Sir«, bekräftigte MacMurtree. Jourdain blickte sie fragend an, was sie zu einem Achselzucken veranlaßte. »Ich bezweifle, daß Warnecke eins unserer Schiffe in verwendbarem Zustand kapern könnte, aber das heißt noch lange nicht, daß er es nicht versuchen würde. Für unsere Leute wäre es gleich, ob ihr Schiff vernichtet oder aufgebracht wird. Tot wären sie in beiden Fällen.«
    »Und diese Überlegungen schließen nicht ein, welche Greuel diese Piraten im Moment vielleicht begehen«, fügte Caslet hinzu.
    »Da muß ich Ihnen recht geben, Bürger Commander.« Jourdain zupfte sich an der Unterlippe und wandte sich wieder an Sukowski. »Sie haben nicht zufällig eine Idee, wo dieser eroberte Planet sich befinden könnte,

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