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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zerbrechen, Wanderman«, rief Hallowell. »Schließlich und endlich …« sagte er und grinste die Kommandantin breit an, während er und Aubrey im Chor fortfuhren: »… hat dieses Schiff eine gute Ärztin!«
     
    »Setzen Sie sich, Rafe.« Honor machte es sich bequem und wies auf den Sessel vor ihrem Schreibtisch. Nimitz und Samantha saßen Seite an Seite auf der Stange darüber, und Cardones lächelte die beiden Baumkatzen an, als er sich niederließ. Honor folgte seinem Blick und zuckte mit den Schultern; wie Nimitz war Samantha in der Lage, einen Lift zu bedienen. Offenbar teilten die ‘Katzen ihre Zeit zwischen ihr und Tschu auf, so daß keiner von beiden seine oder ihre Person allzulange alleinlassen mußte.
    »Es gibt Neuigkeiten, Ma’am?« fragte der I.O., und Honor nickte.
    »Ohne es gleich gemerkt zu haben, sind wir in der Vaubon auf eine Goldader gestoßen. Sie wissen, daß Carol sich durch alles wühlt, was wir dort erbeutet haben?«
    Cardones nickte. Lieutenant Wolcott hatte sich unversehens als Honors Nachrichtenoffizier wiedergefunden und stellte für dieses Ressort ein bemerkenswertes Talent unter Beweis. »Nun, gestern abend hat sie mit Scotty die erbeuteten persönlichen Memopads durchgearbeitet, und die beiden sind auf etwas sehr Interessantes gestoßen.«
    »Carol und Scotty, so, so?« Cardones blickte wieder nach oben auf die Baumkatzen und sah seine Kommandantin mit hochgezogenen Augenbrauen an. Honor zuckte mit den Schultern. Das Reglement verbat eine Liaison zwischen Offizieren in der gleichen Befehlskette, aber Tremaine und Wolcott arbeiteten in unterschiedlichen Abteilungen und hatten darüber hinaus den gleichen Rang. »Und worauf sind sie gestoßen?« fragte Cardones.
    »Auf das hier.« Honor legte ein Pad auf den Tisch. »Anscheinend führte Lieutenant Houghton ein Tagebuch.«
    »Ein Tagebuch?« Cardones machte schmale Augen. »Weiß Caslet davon?«
    »Das kann ich nicht sagen – aber ich habe nicht vor, ihn einzuweihen. Erstens sollte er nicht erfahren, wieviel wir wissen, und zwotens will ich nicht, daß er Houghton dafür den Kopf abreißt. Zum einen mag Caslet den Mann, zum anderen hat Houghton nichts Geheimes niedergeschrieben. Aber wenn man ein bißchen zwischen den Zeilen liest, erfährt man trotzdem eine Menge.«
    »Wie zum Beispiel?« Cardones beugte sich mit erwartungsvollem Gesicht vor.
    »Das meiste ist persönlich, wie Sie vermutlich ahnen, aber er bezieht sich oft auf ›das Geschwader‹. Er hat allerdings sorgfältig vermieden, irgendwelche Stärken anzugeben. Es gibt einen beißenden Vermerk auf Befehle, andermanischen Frachtern beizustehen – anscheinend ein diplomatischer doppelter Boden für den Fall, daß das Unternehmen auffliegt – und einen Bezug auf einen Bürger Admiral Giscard. Ich hatte zwar nicht erwartet, etwas über den Mann zu finden, aber trotzdem in unserer Datenbank nachgeschaut, und siehe da, ein bißchen haben wir doch über einen Giscard. Vor dem Umsturz war er nur Commander, aber das ONI hat ihn trotzdem aufgeführt, weil er havenitischer Flottenattaché auf Manticore gewesen ist – und weil er an der havenitischen Kriegsschule gelehrt hat.«
    »Als Commander?« Cardones stutzte, was Honor ein wissendes Nicken entlockte.
    »Vermutlich hätte er einen höheren Rang innegehabt, wäre er nur Legislaturist gewesen. Sie wissen ja, wie schwer es für alle anderen war, zum Flaggoffizier aufzusteigen – selbst Alfredo Yu hat es nur zum Captain gebracht, das muß man sich erst einmal vorstellen! Anscheinend ist Javier Giscard einer der wortgewaltigsten Befürworter des Handelskrieges.«
    »Damit wäre er natürlich erste Wahl, wenn man jemanden hierher schickt, nicht wahr?« murmelte Cardones.
    »Das wäre er allerdings. Wenn wir nur mehr Einzelheiten über ihn hätten … Dabei können wir uns glücklich schätzen, überhaupt so viel über jemanden gefunden zu haben, der unter dem alten Regime einen so niedrigen Rang bekleidete. Ich wünschte außerdem, daß wir davon gewußt hätten, bevor wir die Vaubon in die Falle lockten. In der Akte findet sich der Hinweis, daß das ONI noch mehr Informationen über ihn besitzt …«
    Cardones nickte. Selbst mit modernster Technik war es unmöglich, die umfangreichen Dateien über feindliche Offiziere komplett in den Massenspeicher eines einzigen Schiffes zu quetschen.
    »Aber nach allem, was wir wissen, hat er sich dafür eingesetzt, für den systematischen Handelskrieg schwere Kräfte abzustellen. Er hat

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