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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sie einige Sekunden lang an. »Ein interessanter Vorschlag, Captain«, brummte er endlich, »aber während mir nichts ferner liegt, als einen Offizier und Gentlewoman der Falschheit zu bezichtigen, muß ich doch fragen, was Ihre Entermannschaft daran hindern soll, beim Zerstören der Sender ihrerseits eine Sprengladung in unserem Schiff anzubringen? Es wäre schließlich höchst unglücklich, in den Hyperraum zu transistieren und festzustellen, daß das Schiff explodiert.«
    »Ihre Leute können die Entermannschaft in jedem Maße, das Sie bestimmen, überwachen. Die Marines werden selbstverständlich bewaffnet sein, und jeder Versuch, sie zu behindern, wird mit tödlicher Gewalt beantwortet werden. Aber schließlich brauchen sich Ihre Leute ja gar nicht einmischen, nicht wahr? Sie müssen Ihnen nur mitteilen, daß etwas dergleichen versucht wird, und Sie drücken auf den Knopf.«
    »Das stimmt.« Warnecke kratzte sich bedächtig im Bart. »Nun müssen wir aber über die Situation an Bord des Shuttles sprechen, Captain. So sehr ich Ihr Angebot zu würdigen weiß, mit Ihrem Leben für die Ehrlichkeit Ihrer Absichten zu bürgen, wünschen Sie doch, drei Ihrer Offiziere mitzubringen. Nun, wenn sich vier bewaffnete Militärpersonen einschließlich Ihrer selbst in einer derartigen Situation befinden, dann könnte es durchaus sein, daß Sie versuchen, eine Heldentat zu begehen, und das würde mir überhaupt nicht gefallen.«
    »Vielleicht nicht, aber in irgendeiner Weise müssen wir schließlich sicherstellen, daß Sie nicht über das Funkgerät des Shuttles den Sprengbefehl geben.«
    »Das stimmt«, sagte Warnecke wieder und lächelte träge. »Aber ich fürchte, ich muß darauf bestehen, daß Sie und Ihre Leute unbewaffnet an Bord kommen.«
    »Unmöglich«, fauchte Honor und sandte ein Stoßgebet gen Himmel, Warnecke möge nicht erraten, daß sie diese Möglichkeit von vornherein einkalkuliert hatte. »Ich beabsichtige nicht, Ihnen zusätzliche Geiseln in die Hand zu geben, Mr. Warnecke.«
    »Aber Ihnen bleibt gar keine andere Wahl, Captain! Na hören Sie mal – was ist denn mit Ihrem Kampfesmut, mit der Bereitwilligkeit, für Ihre Überzeugungen in den Tod zu gehen?«
    »Es geht nicht darum, für meine Überzeugungen zu sterben«, erwiderte Honor. »Es geht darum, zu überleben und Ihnen nicht zu gestatten, den Planeten zu sprengen.«
    »Dann sind wir wohl in eine Sackgasse geraten. Wie schade. Zuerst hat mir die Idee so gut gefallen.«
    »Warten Sie.« Honor verschränkte die Arme hinter dem Rücken und begann, offensichtlich gedankenversunken auf und ab zu schreiten. Warnecke lehnte sich zurück, spielte mit dem Sendegerät und pfiff eine fröhliche Melodie vor sich hin, während die Sekunden verstrichen. Nach einer Weile blieb Honor stehen und wandte sich wieder dem Aufzeichner zu.
    »Also gut, Sie dürfen uns auf Waffen untersuchen, wenn wir an Bord kommen«, sagte sie und verbarg sorgfältig, daß die Unterhandlung exakt nach Plan verlief. »Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Entermannschaft noch an Bord des Tenders, daher sollten Sie sehr vorsichtig sein bei dieser Überprüfung. Wir gehen an Bord des Shuttles, bevor die Sender der anderen Beiboote funktionsuntüchtig gemacht sind. Einer meiner Ingenieure wird eine Selbstvernichtungsladung an der Außenhülle des Shuttles anbringen – eine, die stark genug ist, um Ihr Schiff vollständig zu vernichten.«
    »Eine Selbstvernichtungsladung ?« Warnecke blinzelte, und Honor verkniff sich ein Lächeln. Endlich war es ihr gelungen, den Irrsinnigen zu erschüttern.
    »Das erscheint mir nur fair«, entgegnete sie, »denn Sie haben ja Sprengladungen auf dem Planeten angebracht. Unsere Ladung wird durch Femauslösung von meinem Schiff aus gezündet werden können, und ich werde die ganze Zeit über mit meinem Schiff in Verbindung stehen. Wenn die Verbindung abbricht, wird mein Erster Offizier die Ladung zünden und damit Ihr Schiff sprengen – uns alle.«
    Warnecke runzelte die Stirn, und Honor zwang sich, völlig gleichmütig dreinzuschauen. Ihr Angebot wies einen Denkfehler auf, das wußte sie. Und sie erwartete, daß Warnecke ihn bemerkte. Angenommen, sie schätzte ihn richtig ein, konnte er nicht anders, als sich den vermeintlichen Vorteil zunutze zu machen – und die Verärgerung, wenn er herausfand, daß dieser Vorteil nicht existierte, würde ihn von Honors eigentlicher Absicht ablenken.
    »Nun, das ist doch ein eleganter Vorschlag, nicht wahr?« rief der Mann

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