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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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–, doch frühestens nach zwei Tagen, annehmbar für alle Zwecke unter der Voraussetzung, das alles so ablief, wie fast jeder Beteiligte glaubte.
    Nach Zerstörung der Sendeanlagen nahm Hibson die Marines bis auf einen Zug aus dem Tender. Der verbliebene Zug begab sich in den Beiboothangar, wo er zwei Aufgaben versah: Er diente als Geisel gegen einen etwaigen Versuch Honors, den Tender zu vernichten, und kontrollierte jeden Shuttle, der von Sidemore eintraf. Major Hibson fragte sich, was die auf der Oberfläche zurückbleibende Garnison wohl von den zahlreichen Flügen hielt, aber anscheinend wußte dort niemand, was vor sich ging. Das kann auch gar nicht anders sein , dachte sie. Wenn die da unten wüßten, was ihnen blüht, dann hätte der rücksichtslose Kampf um einen Platz im Tender schon begonnen.
    Warnecke von Sidemore zum Schiff zu bekommen erwies sich als besonders vertrackt. Für die Laser der LACs wäre es überaus einfach gewesen, seinen Shuttle im Flug zu vernichten. Die lichtschnellen Waffen hätten ihm keine Zeit für eine Reaktion gelassen; er hätte nicht mehr auf den Knopf drücken können. Honor hatte schon befürchtet, Warnecke könnte eine Totmannschaltung installieren wollen, die im gleichen Augenblick, in dem sein Sender zu senden aufhörte , die Sprengladung zündete, aber auch darauf hatte sie sich vorbereitet. Schließlich hatte die Verhandlung ja gerade dafür sorgen sollen, daß es nur einen einzigen Sender gab, den Warnecke vor der Hyperraumtransition übergeben mußte, und Honor hätte notfalls angeführt, daß aufgrund dieser Überlegungen ein Totmannschalter unannehmbar sei.
    Zum Glück ergab sich die Frage überhaupt nicht, weil Warnecke ihren Vorschlag, wie er sicher an Bord des Schiffes gelangen sollte, annahm. Insgesamt waren fünfzehn Shuttleflüge erforderlich. Honor bot an, ihre LACs außerhalb Laserreichweite zurückzuziehen und die Marines nicht mit Pinassen, sondern unbewaffneten Kuttern abzuholen, wenn alle Vorbereitungen getroffen waren. Da sie nicht wissen konnte, in welchem Shuttle Warnecke sich befand, bevor er im Hangar eintraf, und da sie auch nicht mit etwas anderem als unterlichtschnellen Raketen angreifen konnte, war es ihr nicht möglich, ihn zu töten, ohne Gefahr zu laufen, daß er die Minen doch noch auslöste.
    Letztendlich traf Warnecke mit dem vierten Shuttle ein, der unverzüglich auf der Außenhülle des Reparaturtenders anlegte und sich mit dem Bauchtraktorstrahl neunzig Meter von der nächstgelegenen Luftschleuse verankerte. Ohne Zugangsröhre konnte niemand vom Schiff aus rasch den Shuttle erreichen – und auch nicht die Selbstvernichtungsladung, die Tschus Ingenieursteam an dessen Rumpf anbrachten –, beides war allenfalls im Raumanzug zu erreichen, und das würde sofort auffallen. Die Bullaugen des Shuttles erlaubten Honor jedoch, die Sprengladung im Auge zu behalten.
    Crewangehörige des Reparaturschiffes überwachten Tschus Leute beim Anbringen der Ladung, dann war es soweit.
     
    »Sie müssen verrückt sein, Mylady.« Andrew LaFollet sprach noch immer leise, aber bestimmt auf Honor ein, obwohl sich der Kutter bereits im Anflug auf Warneckes Shuttle befand. »Etwas Wahnwitzigeres haben Sie sich noch nie geleistet – und das will einiges heißen!«
    »Nun lassen Sie mir doch meinen Willen, Andrew«, entgegnete Honor und beobachtete durch ein Bullauge, wie der Pilot den Kutter für eine Verbindung Luftschleuse zu Luftschleuse an den Shuttle manövrierte. Mit fast vernehmbarem Zähneknirschen schloß der Chefleibwächter abrupt den Mund, und Honor lächelte matt ihr Spiegelbild an. Der arme Andrew. Wie ihm das Ganze widerstrebte … aber es war die einzige Möglichkeit mit einer gewissen Erfolgschance, und als die Luftschleusen sich aneinander koppelten, kehrte Honor dem Bullauge den Rücken, um ihre »Offiziere« zu betrachten.
    Wer sie begleiten würde, hatte niemals zur Debatte gestanden; sie hätte die Waffenträger schon einsperren müssen, um eine andere Entscheidung durchzusetzen. Deshalb hatten LaFollet, James Candless und Simon Mattingly ihre Monturen der Harringtoner Gutsgarde gegen manticoranische Uniformen ausgetauscht. Honor war erfreut gewesen, daß die Lager der Wayfarer passende Kleidungsstücke enthalten hatten. Candless trug nun die Uniform eines Commanders, Mattingly die eines Lieutenants (Senior Grade), LaFollet die eines subalternen Second Lieutenants des Marinecorps. Dadurch sollte einerseits die Aufmerksamkeit vom wirklichen

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