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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Unbehagen.
    Sie wartete, während Candless und Mattingly ihr in den Shuttle folgten und sich von dem Piloten durchsuchen ließen, dann räusperte sie sich.
    »Noch eins, Mr. Warnecke. Bevor mein Kutter ablegt und meine Marines den Hangar verlassen, wird Commander Candless einen Blick ins Cockpit werfen. Wir wollen doch nicht riskieren, daß sich dort jemand verborgen hält, oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte Warnecke. »Allen, begleiten Sie den Commander – und achten Sie darauf, daß er nichts anrührt.«
    Der Leibwächter ruckte mit dem Kopf, und die beiden Männer gingen zur Nase des Shuttles, während Honor und Warnecke sich über die zehn Meter der Passagierkabine hinweg gegenseitig musterten. Nach kurzer Zeit kehrten Candless und Harrison zurück. Der Grayson nickte.
    »Alles klar, Captain«, sagte er mit bestem sphinxianischem Akzent.
    Honor nickte. »Und nun sollten wir uns alle hier zusammensetzen, wo ich Sie im Auge behalten kann«, verlangte sie freundlich. »Ich weiß, daß Ihr kleiner Sender genügend Leistung hat, um von hier aus den Zündbefehl zu geben, aber wenn wir einmal außer Reichweite sind, möchte ich nicht, daß irgend etwas Unvorhergesehenes mit Ihrem Com geschieht, ohne daß ich es sehen kann.«
    »Wie Sie wünschen.« Warnecke nickte seinen Handlangern zu, und sie gingen zu den Sitzen, drehten sie in Honors Richtung und nahmen darauf Platz. Warnecke und seine drei Helfer trennten nun Honor und ihre Waffenträger vom Cockpit. Plötzlich gab Honors Kästchen einen Piepton von sich, und die zweite, rote Leuchte begann zu blinken. Alle vier Freibeuter erstarrten, Honor aber schmunzelte.
    »Verzeihen Sie«, murmelte sie und gab einen Code aus neun Zahlen in den Ziffernblock. Das rote Licht erlosch daraufhin unverzüglich, und Honor lehnte sich behaglich zurück.
    »Alles im grünen Bereich, Captain?« fragte der Bordmechaniker des Kutters durch die offenen Luken.
    »Ganz bestimmt, Chief. Instruieren Sie bitte Commander Cardones und Major Hibson weiterzumachen.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Die Luken schlossen sich, dann legte der Kutter ab. Mit einem Schubstoß seiner Manöverdüsen entfernte er sich vom Shuttle und nahm Kurs auf die Wayfarer . Fünf Minuten und ein weiteres Piepsen von Honors Kästchen später verließen drei Kutter mit Susan Hibson und ihren Marines den Beiboothangar.
    »Vergewissern Sie sich, daß sie alle fort sind, Harrison«, befahl Warnecke. Der Pilot aktivierte das Com seines Raumanzugs und murmelte hinein, dann lauschte er konzentriert der Stimme aus seinem Ohrhörer.
    »Bestätigt. Alle weg, und wir verlassen jetzt die Umlaufbahn.«
    »Sehr schön.« Warnecke ließ sich tiefer in den Sitz sinken. »Und nun schlage ich vor, daß wir alle es uns ein wenig bequem machen, Captain. Immerhin haben wir noch etliche Stunden in des anderen Gesellschaft auszuharren.«
     
    Mit eisiger Langsamkeit verstrichen die nächsten drei Stunden. Die Sekunden wollten sich offenbar in alle Ewigkeit dehnen. Die Anspannung hing wie Rauch in der Luft. Alle fünf Minuten ertönte der durchdringende Alarmton von Honors Sender, und das rote Licht blinkte auf; alle fünf Minuten tippte sie die Zahlenkombination ein, und beides brach ab. Mattingly und LaFollet saßen jeder an einem Bullauge; Mattingly bewachte die Selbstzerstörungsladung, während LaFollet sicherstellte, daß sich kein Besatzungsmitglied im Raumanzug zur Luke des Shuttles schlich. Warnecke hatte seinen schweren kleinen Sender auf den Sitz neben sich gelegt, seine Leibwächter aber beobachteten Honor und ihre Waffenträger so aufmerksam wie Mattingly und LaFollet die Sprengladung und die Luke. Einer der Piraten hatte immer die Waffe schußbereit, und weil Schrapnellgewehre schwer waren, wechselten sie sich alle Viertelstunde ab, so daß der Abgelöste das Gewehr senken und seine Arme ausruhen konnte. Ein Schrapnellgewehr war für vier Gegner mehr als ausreichend. Ganz offenkundig konnte niemand lebend Warnecke und seine Handlanger erreichen. Ein Gespräch fand nicht statt. Warnecke begnügte sich offenbar gerne damit, mit einem matten Lächeln auf den Lippen schweigend dazusitzen, und Honor verspürte keinerlei Bedürfnis, mit ihm oder seinen Männern eine Konversation zu beginnen. Die Anspannung der Piraten spürte sie über Nimitz, aber auch ihren Triumph, der um so mehr zunahm, je weiter der Tender Honors Kampfschiffe hinter sich zurückließ. Ihr hämisches Hochgefühl, doch wieder trotz allem davonzukommen, erboste den

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