Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Auslegermikrofon. »Ich habe einen Bogey, der sich mit …« – Scotty überprüfte die Zahlen – »fünfunddreißig Ge von uns entfernt. Alle Truppführer, abzählen lassen. Ergebnis so schnell wie möglich an mich.«
    Dann lehnte er sich zurück und nagte an der Lippe, während die Berichte ankamen. In beruhigendem Tempo rasselten sie aus dem Com, und Tremaine hakte jeden Truppführer auf seiner Überwachungsliste ab, nachdem er oder sie sich gemeldet hatte. Aber als keine Meldung mehr eintraf, blieb auf der Liste ein Trupp übrig.
    »Blau Sechzehn, Blau Sechzehn!« sagte Scotty ins Mikrofon. »Blau Sechzehn, ich brauche Ihre Zählung.« Nichts anderes als Schweigen antwortete ihm.
    »Planung, hier spricht Gelb Drei. Vor knapp fünf Minuten habe ich Blau Sechzehn zwecks Überprüfung zu Gondel Zwo-Vier geschickt.«
    Tremaine gefror das Blut in den Adern. Augenblicklich schaltete er auf die Verbindung zu Beiboothangar Eins um.
    »Holländer! Holländer!« brüllte er. »Flugleitung erklärt einen Holländer! Bereitschaftspinasse sofort starten!«
    Erschrocken bestätigte man seinen Befehl, und er verband sich mit der Operationszentrale.
    »Ullerman, OZ«, sagte eine Stimme.
    »Tremaine, Flugleitung«, antwortete Scotty eilig. »Hören Sie: Ich habe einen Holländer, der sich mit Drei Fünf Ge vom Schiff entfernt. Ich habe das Echo vor drei Minuten auf Ihren Plot übertragen. Verbinden Sie sich mit der Bereitschaftspinasse und leiten Sie sie hin – und um Gottes willen, verlieren sie es nicht!«
    »Verstanden«, sagte die Stimme knapp, und Tremaine wandte sich wieder dem Radarschirm zu. Das Gerät besaß nur eine kurze Reichweite und verfügte über erheblich weniger Leistung als die Hauptanlagen. Das Echo wurde bereits schwächer. Dann tauchte das wesentlich stärkere Signal der Bereitschaftspinasse auf, die mit Schubdüsen stark beschleunigte und sich vom Schiff entfernte. Tremaine bewegte lautlos die Lippen und betete still für den Unbekannten, der dieses verschwindende Echo hervorrief.
    Wenn die Pinasse ihn nicht erreichte, bevor er aus der Ortung verschwand, dann würde der arme Kerl zum echten Fliegenden Holländer werden.
     
    »Sind Sie ganz sicher, Harry?« fragte Honor gelassen.
    »Absolut«, antwortete Lieutenant Commander Tschu. Der Leitende Ingenieur war stocksauer. »Irgendein hinterhältiger Hurensohn hat den SUT manipuliert, Skipper. Er hat versucht, es wie einen allgemeinen Systemfehler aussehen zu lassen, aber er war ein wenig zu schlau, denn er hat auch Lewis’ Com ›ausfallen‹ lassen. Das Com gehört jedoch überhaupt nicht zum SUT, und deshalb mußte der Täter den SUT-Computer mit dem Raumanzug verbinden. Das ist zwar nicht schwer, aber so etwas geschieht nicht aus Zufall. Für solch eine Verbindung muß jemand sorgen, und deshalb handelt es sich um vorsätzliche Sabotage. Der Computer des SUT ist durchgebrannt, und die Steuerdateien sollten eigentlich zusammenbrechen und mit dem Rest des Systems verbrennen. Aber meine Spezialisten für Datenrekonstruktion konnten in all dem Schrott noch eine Befehlszeile finden, die etwas auf das Com ausgeben sollte. Es handelt sich nur um ein Fragment, aber das unterscheidet sich gewaltig von den üblichen Programmierparametern, denn es soll schließlich gar keine Verbindung zwischen Com und SUT geben. Wir haben es nicht mit einem technischen Versagen zu tun, und auch die Steuerdaten sind nicht durch einen Unglücksfall beschädigt worden. Damit das passieren konnte, was geschehen ist, sind dem SUT-Computer Dateien untergejubelt worden, die eigens zu diesem Zweck geschrieben werden mußten.«
    Honor legte die Hände auf den Rücken. Sehr lange sagte sie kein Wort, aber ihre Augen glühten. Moral und Können an Bord der Wayfarer hatten sich mit Riesenschritten zum Besseren entwickelt. Die Besatzungsmitglieder hatten sich zusammengerauft und waren durch ihre gemeinsamen Leistungen zu einem größeren Ganzen verschmolzen. Die Wayfarers wußten, wie gut sie sich geschlagen hatten, und Honor hatte dafür gesorgt, daß die Besatzung erfuhr, wie stolz sie auf jeden einzelnen und jede einzelne war. Selbst Bosun MacBride und Profos Thomas hatten sich dazu geäußert. Tschus Schiffstechnische Abteilung hatte von allen die größten Fortschritte gezeigt.
    Nun hatte jemand versucht, ein Mitglied von Honors Besatzung zu ermorden, und die Methode erschien ihr fast noch schlimmer als der Versuch an sich. Nur wenige Raumfahrer hätten es zugegeben, aber die Angst vor

Weitere Kostenlose Bücher