Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
nicht wenigstens ein Vorpostenschiff, um das Loch zu sichern? Wir sind auf dem direkten Anmarschkurs von Clairmont, und Yeargin muß doch darauf bedacht sein, diese Zone zu schützen, oder nicht?
    Zwar war es denkbar, daß Yeargin über die Prince Adrian informiert war und keinen Grund sah, ein Schiff anzurufen, das sie bereits über Sensoren identifiziert hatte. Dann allerdings hätte sie die Sicherheit ihres Verantwortungsbereichs sehr auf die leichte Schulter genommen. Honor jedenfalls hätte jeden Kontakt grundsätzlich überprüft, bis seine Identität eindeutig bestätigt wurde. Der Gedanke, daß eine Systemkommandeurin sich derart lax verhielt, war Honor zutiefst zuwider. Trotzdem gab es nur eine Möglichkeit herauszufinden, was Yeargin da zu tun glaubte: Sie mußten nachschauen.
    Aber vorsichtig , ermahnte Honor sich. Sehr vorsichtig sogar. Lieber paranoid sein und falsch liegen als allzu optimistisch und in der Grube.
    Ganz offensichtlich dachte McKeon in den gleichen Bahnen, denn er hatte Geraldine Metcalf leise angewiesen, zwei Aufklärungsdrohnen zu starten, die den Weltraum erkunden sollten, den die Prince Adrian durchqueren mußte. Die kleinen Überlichtsender würden nahezu in Echtzeit alles melden, was die Sonden, die mit guten Stealth-Systemen ausgestattet waren, auf ihrem Weg fanden. Billig waren Drohnen nicht gerade. Selbst wenn man sie, wie es bei diesen beiden wahrscheinlich war, wieder aufnehmen konnte, kostete allein die Instandsetzung mehrere tausend Dollar. Trotzdem hatte McKeon darauf verzichtet, Honors Einwilligung einzuholen, und das sagte eine Menge über seine Gemütsverfassung aus.
    Natürlich hätte Honor keinen Augenblick gezögert, sein Ansinnen offiziell zu billigen. Wenn es eins gab, wovon ein Kommandant nicht genug haben konnte, dann Informationen, und McKeon besaß überhaupt keine. Ohne die Position von wenigstens einem der Schiffe Yeargins zu kennen, konnte Russ Sanko auch keinen seiner Signallaser darauf ausrichten; deshalb hatte es keinen Sinn zu versuchen, mit etwas Näherem als dem Planeten Samovar Kontakt aufzunehmen. Als das überlichtschnelle Signal ausblieb, hatte McKeon zehn Minuten nach der Ankunft im System befohlen, ein lichtschnelles Signal an den Planeten zu senden. Zur Zeit befand sich Samovar leider auf einem Punkt seiner Umlaufbahn, der über eine halbe Lichtstunde von der Prince Adrian entfernt war. Selbst wenn der Planet unverzüglich geantwortet hätte, würde man an Bord des Schiffes erst in zehn Minuten ein Signal erhalten. Hielt man sich die offenkundige Schlampigkeit vor Augen, die in diesem System anscheinend herrschte, so mußte man mit einer weiteren Verzögerung rechnen, bevor …
    Ein durchdringender Ton erklang, und Honor blickte rasch auf. Sie wandte sich der Taktischen Station zu und zwang sich, mit weitaus größerer Ruhe dorthin zu schreiten, als sie in ihrem Innersten empfand. Lieutenant Commander Metcalf beugte sich gerade über die Schultern eines ihrer Ortungsgasten. Der zierliche Taktische Offizier wickelte sich eine Locke ihres sandblonden Haares um den Finger und schürzte nachdenklich die Lippen. Mit dunklen Augen studierte sie eingehend den Plot, dann wandte sie sich McKeon zu.
    »Wir haben einen Kontakt, Skipper. Sieht ganz nach …«
    Ein weiterer Ton unterbrach sie, und Metcalf drehte sich wieder zum Plot um. Ihre nachdenkliche Miene schlug in einen Ausdruck der Besorgnis um, und sie gab einen Befehl ein. Als sie das Ergebnis der Computerverfeinerung erblickte, runzelte sie die Stirn und wandte sich wieder dem Kommandanten zu. Sie sprach ihn in einem bewußt nüchternen Ton an.
    »Korrektur, Skipper. Wir haben wenigstens zwo Kontakte – und beide operieren sie unter Stealth.«
    »Zwo?« McKeon legte den Kopf schräg, und Metcalf nickte bestätigend.
    »Jawohl, Sir. Der dichtere von beiden schließt von achteraus zu uns auf; er nähert sich aus Eins Sieben Acht zu Null Null Vier. Die Operationszentrale kennzeichnet ihn als Alfa-Eins, und er ist zirka fünf Komma neun Lichtminuten weit entfernt. Er liegt auf direktem Verfolgungskurs und beschleunigt mit fünfhundertzehn Gravos, aber seine augenblickliche Geschwindigkeit beträgt nur zwölfhundert Kps. Der andere, als Alfa-Zwo gekennzeichnet, befindet sich beinah direkt voraus – Peilung Null Null Drei zu Null Eins Vier, Entfernung rund fünfzehn Komma acht Lichtminuten. Alfa-Zwo liegt mit Sieben Sechs Fünf Null Kps auf Abfangkurs und beschleunigt mit fünfhundertzwanzig

Weitere Kostenlose Bücher