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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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respektiertesten Strategen und Flottenchefs der erforschten Galaxis, und das machte es Matthews nicht gerade leichter. Tatsächlich hatte White Havens letztes Kommando, die 6. Flotte, die gesamte Grayson Space Navy um das Achtfache an Masse übertroffen. Deswegen fühlte sich Matthews stets ein wenig beklommen, wenn er mit dem manticoranischen Admiral auf formeller Ebene sprechen mußte. Andererseits gehörte es nicht zu den Gepflogenheiten des Hochadmirals, sich vor der Erfüllung seiner Pflichten zu drücken, und so schlug er die Beine übereinander, legte die gefalteten Hände aufs Knie und kam unverzüglich zur Sache.
    »Wie Sie wissen, Mylord, hat Lady Harrington das Kommando über ihr Geschwader einige Wochen früher als erwartet übernommen.« White Haven lehnte sich mit einem knappen, bestätigenden Nicken zurück. Hatte Matthews da ganz kurz … etwas in den eisblauen Augen des Earls aufblitzen sehen? »Unnötig zu sagen, daß ich erfreut bin, sie wiederzuhaben, wenngleich nur vorübergehend«, fuhr der Hochadmiral fort, »und sie macht sich gewohnt tüchtig mit ihren neuen Aufgaben vertraut. Tatsächlich wollte ich Sie gerade deswegen sprechen.«
    White Haven stutzte. »Ich verstehe nicht ganz.«
    Matthews lächelte verschmitzt. »Sie wissen wahrscheinlich besser als ich, daß jede Flotte grundsätzlich zuwenig Kreuzer hat, und die Homefleet bildet da keine Ausnahme. In Anbetracht des Umfangs, in dem wir Vorposten und Aufklärer benötigen, sind unsere leichten Verbände sehr dünn verteilt.« White Haven nickte erneut. Wie Matthews richtig sagte, waren Kreuzer immer knapp, weshalb Kreuzerkommandanten nur selten eine Ruhepause vergönnt war – und aus diesem Grunde wollte auch jeder ehrgeizige junge Offizier Kreuzerkommandant werden.
    »Leider scheint dieser Engpaß im Moment gravierender zu sein als gewöhnlich«, fuhr Matthews fort, »und überall in der Allianz sieht sich jeder nach Kreuzern um, die er sich irgendwie unter den Nagel reißen kann – ich bilde da keine Ausnahme. Konkret gesagt, würde ich mir gern Lady Harringtons Geschwader für ein paar Wochen von Ihnen ›ausborgen‹.«
    »Aha?« White Haven lehnte sich noch weiter zurück und kreuzte ebenfalls die Beine. Tief in seinem Innern bemerkte er ein höchst ungewöhnliches Gefühl der Bestürzung, aber davon ließ er sich nach außen hin nicht das geringste anmerken.
    »Ja. Mir ist bewußt, daß das Achtzehnte noch immer eine Einheit der GSN ist, aber auch, daß sich sein Status sehr rasch ändern wird, sobald der Rest der Achten Flotte hier eintrifft. Meiner Meinung nach hätten Sie jedes Recht, ihren Flottenstab einzurichten und den Befehl über alle bisher versammelten Einheiten zu übernehmen. Deshalb wollte ich Sie sprechen, bevor ich irgendwelche Entscheidungen fälle.«
    »Welche Mission haben Sie denn genau im Sinn, Sir?« fragte White Haven nach kurzem Warten.
    »Eigentlich eine Routinesache. Ein größerer Konvoi – sechzehn oder siebzehn Frachter und Transportschiffe – geht über Jelzins Stern nach Clairmont-Mathias. Mehrere Systeme werden angelaufen, um dort Fracht abzuliefern, aber es sind ausnahmslos JNMTC-Schiffe, deshalb wird es schneller gehen, als man denkt.«
    Er schwieg, bis White Haven verstehend nickte. Das Joint Navy Military Transport Command, das Militärische Transportkommando der Vereinigten Flotten, war das geistige Kind des Logistikamts der RMN und des Amts für Versorgung der GSN. Das Logistikamt hatte darauf aufmerksam gemacht, daß die sehr großen Frachter und Transporter, auf die man für viele Zwecke nicht verzichten konnte, in puncto Flexibilität keineswegs die Ideallösung darstellten. Kleinere Schiffe im Bereich von vier bis fünf Millionen Tonnen Masse vermochten einzeln oder in kleinen Verbänden nicht so viel Fracht oder Personal zu befördern wie die Weltraumgiganten. Aber wenn man dennoch mehr kleinere Schiffe baute, erreichte man ab einer bestimmten Anzahl die gleiche Frachtkapazität und konnte zudem mehrere Bestimmungsorte gleichzeitig bedienen. In Friedenszeiten wäre dieser Vorschlag durch die Betriebskosten auf der Stelle zum Scheitern verurteilt gewesen; schließlich und endlich benötigte ein Schiff von vier Millionen Tonnen die gleiche Besatzung wie ein doppelt so schweres und verschlang nahezu genausoviel Treibstoff und Instandhaltungskosten. Im Krieg gegen Haven wog die militärische Nützlichkeit indessen schwerer als die Wirtschaftlichkeit.
    Ergebnis der Anstrengungen war das Joint

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