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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausrichten. In Begriffen der Seeflotten geht das Schiff ›rascher über Stag‹, ist also in der Lage, rascher den Kurs anzugleichen und aus der vorhandenen Schubkraft den größten Nutzen zu ziehen. Ein kleineres Schiff mit einem aggressiv segelnden Kommandanten oder Kapitän kann also die meisten Hyperreisen schneller zurücklegen als ein größeres Schiff. Es gibt jedoch einige Passagen (unter Sternenschiffbesatzungen als ›Tosende Tiefen‹ bezeichnet), in denen beispiellos energiereiche und außergewöhnlich beständige Gravwellen auftreten. In solchen Regionen kann das größere Schiff seine stärkeren Segelgeneratoren zu vollem Vorteil einsetzen und läuft in der Regel jedem kleineren Schiff davon.
    Im Falle eines unterlichtschnellen Wettflugs verschaffen die stärkeren Segelgeneratoren (die entsprechend auch einen stärkeren Impellerantrieb bedeuten) dem größeren Schiff keinen Geschwindigkeitsvorteil. Dies liegt in der Natur des Trägheitskompensators begründet: Die Kurve der Kompensatoreffizienz verläuft in der Weise, dass ein kleineres Schiff (mit einem kleineren Volumen, das vom Kompensatorfeld eingeschlossen werden muss) die höhere Beschleunigung erzielen kann. Mit keiner noch so hohen Impellerleistung vermag man eine künstliche Gravwelle zu erzeugen, die auch nur annähernd stark genug ist und eine hinreichend tiefe Trägheitssenke bedeutet, um den grundlegenden Massennachteil eines großen Schiffes auszugleichen. Deshalb sind Großkampfschiffe beim fortgesetzten Flug zwar genauso schnell wie leichtere Kriegsschiffe, doch beim Beschleunigen und Abbremsen sind sie ihnen eindeutig unterlegen.
    Die Abstimmer, mit denen ein Warshawski-Segel ausgerichtet wird, sind die teuersten Bauteile des Segels und nutzen auch am schnellsten ab. Auf starken Generatoren, die auf einen höheren Energieumsatz ausgelegt sind, müssen die Abstimmschaltkreise am häufigsten ersetzt werden. Deshalb benutzen Frachter relativ energiearme Segel und halten sich an die unteren Hyperbänder, sodass ihre gewöhnliche Marschfahrt sich auf tausend- bis anderthalbtausendfache Lichtgeschwindigkeit beschränkt. Passagierliner und Expresstransporter nehmen die höheren Unterhaltskosten hin, die mit stärkeren Segeln einhergehen, und fahren mit 1.500 bis 2.000 c. Mit den leistungsstärksten Segelgeneratoren und Kompensatoren sind zum überwiegenden Teil nur Kampfschiffe ausgerüstet, obwohl es auch hier Ausnahmen gibt. Solche Schiffe erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 3.000 c. Dafür halten die Abstimmer eines Großraumfrachters gut fünfzig, die eines Passagierliners durchschnittlich zwanzig Jahre. Ein Kriegsschiff hingegen hat alle acht bis zehn Jahre eine komplette Warshawski-Überholung samt Abstimmer-Austausch nötig. Andererseits verbringt ein Kriegsschiff manchmal Jahrzehnte in der Umlaufbahn, wenn es außer Dienst gestellt ist, sodass seine Segel keinerlei Last ausgesetzt sind. Die tatsächliche Lebensspanne eines Abstimmers variiert daher auch bei Schiffen der gleichen Klasse gewaltig, je nachdem, wie das jeweilige Schiff eingesetzt wird.
     

3. Die Mechanismen derDiaspora
     
    Schon früh entdeckte man, dass die praktikable Höchstgeschwindigkeit für unterlichtschnelle Raumschiffe annähernd,8 c beträgt, denn oberhalb davon vermögen Strahlen- und Partikelschirme die Passagiere nicht mehr vor Schaden zu schützen.
    Generationenschiffe waren von außen vollständig unabhängige, lebenserhaltende Habitate und umschlossen eine Bevölkerung, die so klein war wie möglich, gleichzeitig aber einen hinreichend großen Genpool aufwies, um sich stabil fortpflanzen zu können. Ein Generationenschiff beschleunigte konstant mit einem Gravo, bis es besagte achtzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreichte, und dann schaltete es den Antrieb ab. Während der langen Reise wurde künstliche Gravitation durch Zentrifugalkraft erzeugt. Außer den menschlichen Passagieren mussten die Generationenschiffe Platz für alle irdischen Tier- und Pflanzenarten bieten, welche die Kolonisten in ihrer neuen Heimat benötigen würden, um den Planeten zu terraformieren und ihr Überleben sicherzustellen. Selbst an Bord solcher Riesenschiffe war der Platz stets knapp, und viele frühe Kolonistenexpeditionen stellten am Zielort fest, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckten, weil ihre Vorfahren vergessen hatten, das eine oder andere Lebenswichtige mitzuführen. Nach etwa 800 P. D. wurden solche Katastrophen seltener, weil die frühen,

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