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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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benutzen, benötigt man einen Hyperantrieb, und ohne Warshawski-Segel ist kein Schiff dazu imstande, bei einem Wurmlochdurchgang einen stabilen Kurs beizubehalten. Dennoch verläuft der Übergang von einem Punkt im Normalraum zum anderen effektiv zeitverlustfrei, ganz gleich, welche Distanz zurückgelegt wird, und die Energiekosten sind vernachlässigbar gering.
    Vorbedingung zur Benutzung von Wurmlöchern war es, eine neuartige, sechsdimensionale Mathematik zu entwickeln, doch rechtfertigte das Ergebnis den Aufwand, besonders, wenn man berücksichtigt, dass ein einziger Wurmlochknoten mehrere Termini haben kann.
    Wurmlöcher sind außerordentlich selten anzutreffen, und die Astrophysiker diskutieren nach wie vor eine ganze Reihe von Theorien, um sie zu beschreiben. Bislang hat niemand eine Technik entwickeln können, um die Zielorte eines gegebenen Wurmlochs mathematisch mit verlässlicher Genauigkeit beschreiben zu können, doch die Arbeit an besseren Modellen wird fortgesetzt. Im Moment kann man auf mathematischem Wege zwar die Gesamtzahl aller Termini vorhersagen, die ein Wurmloch besitzen muss, doch lassen sich ihre Positionen ohne Erkundungstransit nicht feststellen. Gerade diese Transits aber gestalten sich schwierig und sind höchst gefährlich.
    Im gegenwärtigen Wissen über die Wurmlöcher ist noch manches andere ungereimt. Theoretisch sollte man zum Beispiel von einem Terminus jeden beliebigen anderen im gleichen Wurmlochsystem erreichen können. Tatsächlich aber vermag man zwar vom zentralen Nexus des Knotens zu einem beliebigen Terminus zu gelangen und umgekehrt, doch von einem sekundären Terminus zum anderen zu springen bleibt unmöglich. Wenn also A der Nexus ist und B, C und D die Termini, so kann man zwar von A nach B, C oder D gelangen, aber nicht von B nach C oder D, ohne vorher nach A zu gehen und sein Schiff neu zu orientieren.
    Trotz ihrer nur unvollständig begriffenen Natur eröffnen die Wurmlochknoten dem interstellaren Verkehr völlig neue Dimensionen und wurden zu Brennpunkten des Handels. Leider gibt es nicht viele Wurmlöcher, und gewiss kann man sie nicht dazu benutzen, zu einem fremden Stern zu reisen, der nicht mit ihnen verbunden ist. Befindet man sich jedoch in der Umlaufbahn eines Sterns, der einige Dutzend Lichtjahre von einem Wurmlochterminus entfernt ist, so lohnt es sich sehr, diesen Terminus anzulaufen und mit seiner Hilfe ohne Zeitverlust drei- oder vierhundert Lichtjahre in Richtung des Reiseziels zu überspringen. Die Entdeckung der Wurmlochknoten und ihre Nutzung verlieh der Diaspora ein neues Antlitz. Bis dahin war die Expansion der Menschheit mehr oder minder sphärisch verlaufen – sie breitete sich von der Mitte ausgehend in einer ungleichmäßigen, aber durchaus erkennbaren Kugelhülle aus. Kaum gaben Wurmlochknoten den Zugang in weit entfernte Raumgebiete frei, wurde das Muster der Ausdehnung weitaus zusammenhangloser. Da Wurmlochknoten in aller Regel mit mittleren Hauptreihensternen zu finden sind, Sternen der Spektralklassen F, G und K also, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, in verhältnismäßiger Nähe zu den Termini auch bewohnbare Planeten anzutreffen.
    Ist das Tor zu einer bewohnbaren Welt am Ende eines Wurmlochs erst aufgestoßen, wird sie oft zum Ausgangspunkt einer eigenen ›Mini-Diaspora‹, die kugelförmige Sektoren erforschten Weltraums erzeugt, manchmal Lichtjahrhunderte vom nächsten bekannten Sonnensystem entfernt.
     

2. Die Logistik des Warshawski-Segels
     
    Schon durch ihre Natur übten Impellerantrieb und Warshawski-Segel eine umwälzende Wirkung auf die Größe eines Raumschiffes aus. Mit dem Aufkommen des Impellerprinzips war die Masse nicht mehr der Hauptgesichtspunkt einer unterlichtschnellen Reise; nach der Einführung des Warshawski-Segels galt das Gleiche auch für Sternenschiffe. Infolgedessen ist ein Frachter umso effektiver, je größer er ist. Interplanetarer oder interstellarer Frachttransport ist meist billiger als die Beförderung der gleichen Masse durch die Atmosphäre oder auf der Oberfläche eines Planeten – selbst mithilfe von Kontragrav-Transportern. Allerdings dauert es auch mit 1.200-facher Lichtgeschwindigkeit noch 2,4 Monate, eine Ladung über dreihundert Lichtjahre zu transportieren, aber selbst dann sind unraffinierte Frachten wie Roherze oder Lebensmittel noch rentabel.
    Andererseits wurden aufgrund der Möglichkeit, große Massen zu verschiffen, auch interstellare Militäraktionen durchführbar,

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