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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Annexion des Basilisk-Systems für eine Irrsinnstat hielten – genau die Art Abenteurertum, die Manticore in eine katastrophale Auseinandersetzung mit fremden Mächten stürzen könnte –, wussten Roger HI. und Herzog Cromarty genau, dass man auf die Konservativen zählen konnte, wenn es darum ging, den Flottenausbau zu bewilligen: Eine starke Flotte stellt einen Grundpfeiler des konservativen Denkens dar – denn wer anders als die Navy sollte die Grenzen des Manticore-Systems schützen?
     
    Progressive Partei. Die Führung der Progressiven Partei oder Fortschrittspartei, wie sie auch genannt wird, teilen sich der Earl von Gray Hill und Lady Elaine Descroix. Die Progressiven bilden die drittstärkste Partei und schließen sich in vielerlei Hinsicht den Zielen der Freiheitspartei an. In der Entschlossenheit, einen defizitären Haushalt zu vermeiden, stimmen die Progressiven mit den Zentralisten überein, während die Freiheitler Verschuldung als oft unvermeidbares, aber vorübergehendes Übel ansehen. Indes fordern die Progressiven eine ›günstigere und menschenfreundlichere Balance zwischen Sozialausgaben und Militärhaushalt‹; und sie teilen die Abneigung der Freiheitler gegenüber Fragen der Außenpolitik. Im Gegensatz zu den Freiheitlern haben die Progressiven Besorgnisbekundungen in Bezug auf Haven niemals als Panikmache betrachtet – sie sehen die Volksrepublik als beispielhaft für Defizitfinanzierenden Liberalismus, der übergeschnappt ist und von machtgierigen Politikos korrumpiert wurde. Andererseits waren sie stets der Meinung (und sind es wohl noch immer), dass Manticore einen Kampf gegen die havenitische Kriegsmaschine unmöglich bis zum Ende durchhalten könne – jeder Gedanke daran sei Irrsinn. (Seit Ausbruch der Feindseligkeiten haben die Progressiven immer wieder lautstark und zuversichtlich zum Ausdruck gebracht, keineswegs am manticoranischen Sieg zu zweifeln; kritische Beobachter halten diese Position für Tarnung. Ihren Vermutungen zufolge soll die augenblickliche Pose der Progressiven lediglich den Eindruck erwecken, als sei ihr furchtbasierter Wunsch nach einem Verhandlungsfrieden aus völliger Siegesgewissheit entsprungen.) Weil die Progressiven sich hauptsächlich mit innenpolitischen Fragen beschäftigen, wiesen ihre außenpolitischen Positionen schon immer einen Hang zur übertriebenen Vereinfachung auf; in der Haven-Frage glauben sie daran, dass aufrichtige Verhandlungen zu einem Übereinkommen führen können, in dem jeder leben und leben lassen kann. Nicht ohne Berechtigung führten ihre zentralistischen und kronenloyalistischen Kritiker schon vor Kriegsausbruch an, dass die Haltung der Progressiven im Grunde darauf hinauslaufe, den Rest der Galaxis zu opfern, um die eigene, manticoranische Haut zu retten – eine Politik, die am Ende ein Desaster zeitigen müsse, wenn keine Galaxis mehr übrig sei, die man opfern könne. Während dies eine nicht unzutreffende Interpretation der Folgen progressiver Politik darstellt, wäre es ungerecht zu behaupten (was ihre Kritiker tun), die Progressiven hätten es von Anfang an auf dieses Ziel abgesehen. Das eigentliche Problem mit der progressiven Außenpolitik besteht eher darin, dass man nicht tiefgründig nachsinnt, sondern sich lieber auf vages Wunschdenken und zündende Phrasen verlässt als auf vernunftbasierte Analyse. Aus diesem Grund besaßen die Progressiven, als der Krieg gegen Haven begann, keine strukturierte Gedankenbasis mehr, auf die sie sich hätten stützen können.
     
    Neue Menschen. Die Partei der ›Neuen Menschen‹, die von Sir Sheridan Wallace geführt wird, ist eine verhältnismäßig junge Gruppe und vertritt die Meinung, die Macht im Manticore-System sei zu sehr in den Händen der Adelscliquen, der reichen Kaufleute und Industriellen konzentriert. Diesbezüglich führen sie an, dass die traditionelle manticoranische Vorgehensweise, fähige und ehrgeizige Einzelpersonen durch Kooptation in diese Gruppen aufzunehmen, den falschen Weg darstellt. Die Zentralisten und Loyalisten halten Kooptation für das geeignete Instrument, um sicherzustellen, dass ständig, kontrolliert und allmählich neue Vorstellungen in die Aristokratie und die Hochfinanz gelangen, während Freiheitler und Progressive anführen, schon das Konzept einer Aristokratie sei anachronistisch und demokratiewidrig. Die Neuen Menschen betrachten die Kooptation als unverhohlenes Mittel zum Machterhalt der alten Gruppierungen, was sich zunächst sehr nach

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