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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kronenloyalisten außerordentlich schwach. Mit einer gewissen Berechtigung sieht man sie als die Partei der großen Adelshäuser, und während man ihnen großen Respekt, ja sogar Unterwürfigkeit entgegenbringt, hält man die Loyalisten (selbst unter Zentralisten) für unsensibel gegenüber den gegenwärtigen Problemen und glaubt, dass ihr einziger Prüfstein in ihrer Wirkung bestehe, die sie auf die Autorität der Krone ausüben (und auf den Einfluss des Hochadels). Wer dies glaubt, ist ferner davon überzeugt, dass die Loyalisten sich jeder Politik in den Weg stellen würden, durch die eine Schwächung der Krone zu befürchten wäre, und zwar ungeachtet der Frage, welche Vorteile aus dieser Maßnahme entstehen würden. Im Allgemeinen teilen die Loyalisten die zentralistischen Positionen in der Außenpolitik, doch was die Finanzpolitik angeht, sind sie sogar noch konservativer (sie hielten schon die Steuerniveaus vor Kriegsausbruch für überhöht). Seit jeher bestand ihre größte Schwierigkeit darin, die Widersprüchlichkeit ihres Rufs nach einer starken Flotte mit ihrer Ablehnung hoher Militäretats in Einklang zu bringen.
     
    Freiheitspartei. Unter Führung von Marisa Turner, der Gräfin von New Kiev, betreibt die Freiheitspartei einen Kurs der humanitären Reform und ist an der Außenpolitik eher uninteressiert. Die Partei zählt mehr Mitglieder als die Kronenloyalisten, aber weniger als die Zentralisten. Im Unterhaus besitzen sie zwar wenige, allerdings außerordentlich treue Anhänger. Obwohl die gegenwärtigen Zustände in der Volksrepublik Haven den Freiheitlern den Mut rauben, halten sie die Ziele der havenitischen Deklaration der Wirtschaftsgrundrechte (siehe Kapitel 7.3.) für grundsätzlich lobenswert. Nach Meinung der Freiheitler bestand die legislaturistische Vorkriegsführung der Volksrepublik aus ›schlechten Liberalisten‹, die zu Gefangenen der ›Pöbelherrschaft‹ im Haven-System geworden waren. Das Hauptziel der Freiheitspartei besteht darin, ›das Sternenkönigreich auf den modernen Stand politischer Denkweisen in der Galaxis zu bringen‹ – mit anderen Worten: die Bürgerrechte zu erweitern und auf einen größeren Personenkreis auszudehnen, die Bedürftigen stärker zu unterstützen, die Einkommen anzugleichen und eine stärkere Beteiligung des breiten Volkes an der Regierung zu propagieren. Die Freiheitler beachten nicht allzu sehr, inwieweit sich die Gegebenheiten und Entwicklungen jenseits der Grenzen des Sternenkönigreichs auf manticoranische innenpolitische Verhältnisse auswirken könnten. Die Besorgnis der Zentralisten über Haven betrachteten sie vor Kriegsausbruch als Schwarzseherei und Panikmache und glaubten, dass die Führungsspitze der Volksrepublik, so expansionistisch geneigt sie auch sei, vor Manticore Halt machen werde, um nicht durch eine Bedrohung des Manticoranischen Wurmlochknotens die Solare Liga zu reizen. Irgendwann müsse auch Haven Sättigung erreichen und die Expansion einstellen. Da die Freiheitspartei es vorzöge, die Sozialausgaben zu erhöhen, neidet sie der Flotte jeden Pfennig; nach Ausbruch der Feindseligkeiten mit Haven erlitt sie aus diesem Grunde einen empfindlichen Verlust an öffentlicher Unterstützung. Nichtsdestotrotz beharren die Freiheitler auf dem Standpunkt, dass Krieg niemals etwas bewirke. Von allen manticoranischen Parteien konnten sich die Freiheitler am ehesten mit der offiziellen Vorkriegsideologie der Volksrepublik Haven anfreunden.
     
    Bund der Konservativen. Geführt von Michael Janvier, dem Baron von High Ridge, ist der Bund der Konservativen die kleinste Traditionspartei im Sternenkönigreich; ist man großzügig aufgelegt, könnte man sie als verbohrt-reaktionär bezeichnen. Der Bund der Konservativen tritt für eine isolationistische Außenpolitik ein und führt an, dass äußeres Abenteurertum gefährlich sei; ferner missbilligt der Bund den schleichenden, liberalisierenden Verfall, der die Gefahr birgt, Manticore ›in die Klauen der Anarchie fallen zu lassen‹. Wie diese Worten unschwer vermuten lassen, handelt es sich bei dem Bund um einen Zusammenschluss besorgter Aristokraten, denen die Kronenloyalisten in Bezug auf die Verteidigung adliger Privilegien viel zu nachgiebig sind. Eines der Hauptziele des Bundes besteht daher auch in der Rückkehr zu einer ursprünglichen Machtverteilung im Manticore-System, die allerdings außerhalb der Fantasie konservativer Theoretiker nie existiert hat. Obwohl die Konservativen die

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