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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Begleiter.
    Auf dem Astrogationsplot lag die Ajax in Konjunktion mit Air und seiner Sonne – wenn Mincio die Anzeigen richtig ablas. Harpe und ihre melungeonischen Gasten brummten fröhlich vor sich hin. Sie saßen zu dritt auf einer gebogenen Bank vor einer Konsole, und regelten … etwas. Nessler pfiff zufrieden vor sich hin, während er mit den Händen in den Taschen die Displays beobachtete.
    Theoretisch befand sich die Besatzung auf Gefechtsstation, doch seit die Ajax ins Air-System transistiert war, führte Beresford die Melungeoner gruppenweise auf die Brücke, wo sie sich gaffend vor den visuellen Bildschirm stellten. Da Mincio wusste, dass sie im Gefechtsfall weit nutzloser wäre als die Melungeoner, hielt sie es nicht für falsch, ihre Station zu verlassen, zu Nessler zu schlendern und zu sagen: »Ich bin keine Expertin, aber mir scheint es eine gute astrogatorische Leistung.«
    »Ja, das meine ich auch«, antwortete Nessler und strahlte. »Trotzdem überlasse ich die Schiffsführung Harpe und ihrem Team. Ich habe noch nie etwas Größeres als eine Pinasse gesteuert, und meine diesbezüglichen Lücken ermutigen mich nicht gerade, mein Glück mit einem Kreuzer zu probieren.«
    Er gluckste leise vor Verlegenheit über seinen Stolz, die Ajax so nahe am idealen Wiedereintrittspunkt in den Normalraum gebracht zu haben. »Es kann natürlich auch reines Glück gewesen sein, und meine Fehler haben die Gerätefehler gerade ausgeglichen.«
    »Hören Sie auf damit, Mr. Nessler!«, rief Mincio. »Wenn Sie danach suchen, werden Sie immer jemanden finden, der Ihre Leistungen ungerechtfertigt kritisiert. Sie sollten sich nicht noch dazugesellen.«
    Nessler richtete sich auf und lächelte matt. »Jawohl, Frau Lehrerin«, sagte er.
    Ein gewaltiges Kriegsschiff füllte das optische Hauptdisplay aus. Selbst Mincio wusste die bedrohliche Reihe von Stückpforten zu deuten und von ihr auf die gewaltige Armierung innerhalb des Rumpfes schließen. Und der havenitische Kommandant hatte seine Raketen gewiss nicht verscherbelt … Die melungeonischen Gasten schwatzten untereinander und lobten die Schärfe des Bildes selbst dann noch, als Beresford sie hinausschob, um Platz für die nächste Gruppe zu schaffen.
    »Haben die denn noch nie ein Kriegsschiff gesehen?«, fragte Mincio. Von den Leichtern aus, mit denen sie an Bord gebracht worden waren, mussten sie doch immerhin die Colonel Arabi erblickt haben …
    »Die Software für diesen Bildschirm war falsch installiert«, erklärte Nessler grinsend. »Er hat nie funktioniert, bis Rovald den Fehler beseitigte – dazu hat sie drei Minuten gebraucht. Die Geräte sind unbenutzt und sehr gut, wenngleich ein wenig veraltet.« Er räusperte sich. »Ich hoffe, dass Rovald ähnlich viel Glück hat mit den Artefakten, denn das ist viel wichtiger als unser Vorhaben. Ich habe mit ihr Absprachen getroffen, wie unsere Funde nach Manticore gebracht werden sollen, falls wir …«
    Mincio wies mit dem Kinn auf den Bildschirm. »Wir sind also noch außer Gefechtsreichweite?«
    »Aber keineswegs!«, rief Nessler. »Wir können sie jedoch nicht innerhalb des Air-Systems angreifen – wir befinden uns hier in Ligaweltraum und würden folglich mit einem Angriff einen kriegerischen Akt gegen die Liga begehen.«
    »Aber die Haveniten haben die L’Imperieuse doch in diesem System zerstört!«
    »Natürlich haben sie das.« Das kalte Lächeln, das er Mincio zuwarf, strafte den trägen Spott seiner Worte Lügen. »Aber niemand weiß etwas davon. Die Havies können nun davon ausgehen, dass Harpe und ihre Leute genauso mausetot sind wie die anderen von der L’Imperieuse . Auf Air ist niemand gelandet, und das Lebenserhaltungssystem der Pinasse wäre mittlerweile schon lange erschöpft. Zu diesem Zweck haben sie die Überlebenden schließlich massakriert – man wollte nicht die peinliche Anschuldigung riskieren, dass die Haveniten die Liganeutralität verletzt haben. Ich bezweifle allerdings sehr, dass man so dicht am Planeten irgendetwas probieren würde. Und wenn« – er zuckte knapp mit den Achseln –, »dann sind unsere Abwehrsysteme bereit.«
    Beresford führte das offenbar letzte Dutzend Melungeoner aus der Brücke. »Das will ich jedenfalls hoffen«, brummte Nessler. Dann fragte er laut: »Irgendein Lebenszeichen von den Havies, Harpe?«
    »Tot wie ‘n Asteroid, Sir«, entgegnete die graumelierte Bosun. »Ich wette, die schlafen alle. Oder sind besoffen.« Sie blickte von ihren Displays auf.

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