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Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx

Titel: Honor Harrington 8. Die Siedler von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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»Wissen Sie, Captain«, sprach sie zaghaft weiter, »bei dem Zustand unseres Schiffes wäre doch bestimmt keiner überrascht, wenn ein Kurzschluss im Feuerleitsystem –«
    »Weitermachen, Bosun!«, fuhr Nessler sie an. »Wenn wir nicht in drei Minuten auf der errechneten Umlaufbahn sind, werde ich unangenehme Fragen stellen.«
    Damit wandte er sich ab. Leise sagte er zu Mincio: »Vielleicht schlafen sie wirklich alle, aber die automatischen Abwehrsysteme haben sie deshalb noch lange nicht abgeschaltet. Und nichts, was uns geschehen könnte, wäre das Risiko wert, dass die Liga im Krieg auf Seiten der Havies interveniert.«
    Beresford schlenderte herbei, nachdem er seine Pflichten als Fremdenführer erledigt hatte. »Was ich mich frage, Sir – weshalb nennt man diesen Planeten Air? Kamen die Siedler von einer Welt, auf der es keine Luft gab?«
    »Der Teutonische Orden hatte ihn ›Ehre‹ getauft«, erklärte Mincio. »Die Liga unterhält hier ein Subsektor-Hauptquartier, sodass es etwas lebhafter zugehen dürfte als auf Hope. Aus dem gleichen Grund gibt es sehr viel weniger alphanische Hinterlassenschaften.«
    »Ich werde mit der Pinasse zum Hauptquartier fliegen und den Vertreter der Liga informieren, dass alle Kombattantenschiffe innerhalb von achtundvierzig T-Stunden das Ligagebiet verlassen haben müssen«, sagte Nessler. »Nach interstellarem Recht ist das möglich, aber Gott allein weiß, was dann geschieht. Zwischen der Wohlfahrtsflotte und dem Menschenschlag, den die Liga in diese Einöde entsendet –«
    »Nein«, unterbrach Mincio ihn. »Die Forderung werde ich überbringen; ich darf doch wohl sagen, dass es meine Pflicht als Eins-O ist, oder? Dann bekomme ich endlich Gelegenheit, meine hübsche neue Uniform zu tragen.«
    »Nun, wenn Sie es wirklich wollen, Mincio …«, sagte Nessler unschlüssig.
    »Ich lege sie Ihnen in Ihrer Kabine aus, Commander«, sagte Beresford mit einer Unterwürfigkeit, die sie noch nie von ihm gehört hatte.
    Ein Stoß ging durch die Ajax , als sie ihren Impellerkeil strich. »Schwenken auf Orbit ein, Sir«, meldete Harpe laut.
    »Und wenn die Havies falsch reagieren«, fügte Mincio hinzu, »bin ich für die Ajax weitaus entbehrlicher als Sie, Captain Nessler.«
     
    Airs Landefeld war ein wenig einnehmender als das auf Hope. Die Raumfahrzeuge standen hier auf Unterlagen aus Betokeramik, von denen die meisten allerdings schon zu Geröllflächen zermürbt waren; dennoch war dieser Untergrund immer noch besser als die festgestampfte Erde auf Hope. Am Westrand des Feldes stand ein solide aussehendes Gebäude mit großem Innenhof. Dahinter erstreckte sich nach Westen und Norden Dawtry, die Hauptstadt des Planeten. Flugwagen entdeckte Mincio keine, doch auf den – zum großen Teil – gepflasterten Straßen verlief ein beachtlicher Bodenverkehr.
    Mit einem vielstimmigen Knacken, Klicken und Ticken kühlte die Pinasse ab, eine Flut von Geräuschen, die Mincio vielleicht sogar als angenehm empfunden hätte, wäre sie nicht so nervös gewesen. Einer der vier manticoranischen Raumfahrer, die sie begleiteten, murmelte: »Der Kutter da ist ein Havie, der da auch, und ich schätze, der große Leichter da –«
    »Schnauze, Dismore!«, befahl Petty Officer Kapp, die Führerin der Abordnung, und fügte verächtlich schniefend hinzu: »Haben Sie gesehen, dass die Beiboote nicht mal eine Ankerwache haben? So sind die Havies. Allerorten Schlamperei, Ma’am.«
    »Stimmt«, sagte Mincio. »Zwo von Ihnen kommen mit mir, die anderen bewachen das Boot.«
    Sie ging auf einen Laster zu, der neben dem Shuttle eines Intrasystemfrachters parkte. Ein Mann in einem schmutzigen Overall arbeitete an einem Leitungswirrwarr, das hinter einer geöffneten Wartungsklappe am Heck des Beiboots zum Vorschein gekommen war.
    »Entschuldigen Sie, Sir!«, rief Mincio. Wenn Kapp nicht die verächtliche Bemerkung über die Nachlässigkeit der Haveniten gemacht hätte, wäre Mincio nie auf den Gedanken gekommen, jemanden an der Pinasse zurückzulassen. Wahrscheinlich hätte Dismore sie darauf aufmerksam gemacht, wenn Kapp dazu zu höflich gewesen wäre. »Würden Sie uns zum Protektoratsbüro der Liga fahren? Ich zahle gut.«
    Der Mechaniker machte große Augen. »Wieso wollen Sie denn dahin fahren?«, fragte er und zeigte erstaunt auf das Gebäude am Westrand des Feldes. »Schließlich können Sie doch bis dahin spucken, oder nicht?«
    »Ach ja«, entgegnete Mincio. »Vielen Dank.«
    »Und ich dachte, das Ding war’

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