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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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DuChenes.
    »Verstanden, Wolf«, sagte sie. »Wiederhole: Verstanden, Wolf.«
    Honor grinste halbseitig, nein, sie fletschte die Zähne auf der rechten Seite ihres Mundes, dann warf sie LaFollet das Com wieder zu, schob Nimitz in sein Traggestell, fuhr herum und rannte so schnell sie konnte zum Hauptlager.
    Bürger Lieutenant Allen Jardine gähnte aus vollem Hals, während er den Shuttle in eine flache Kurve legte und auf den Landeplatz ausrichtete. Vom Straflager abgesehen, bildete die Betokeramik die einzige Unterbrechung im Schwertgrasfeld, und darum war das Landefeld schon aus vier- oder fünftausend Metern Höhe sichtbar. Jardine flog im Augenblick recht niedrig, sodass der Landeplatz noch deutlicher zu sehen war, und während er die Vorwärtsgeschwindigkeit drosselte, blickte er über die Schulter nach hinten.
    »Nähern uns Inferno«, rief er seiner dreiköpfigen Mannschaft zu. »Nach oben mit Ihnen, Gearing.«
    »Ja, ja, ja«, knurrte Bürger Corporal Gearing. Er stieg in den Geschützturm auf dem Rücken des Shuttles und rüttelte am Joystick, um den schweren Drillingspulser zu testen. Sirrend drehte sich der Turm. Als Gearings Stimme aus Jardines Ohrhörer drang, hörte er sich an, als fühle er sich ausgenutzt: »Turm klar, hat Saft, Kanone heiß.«
    »Turm klar, verstanden«, erwiderte Jardine munter. Obwohl der Bürger Lieutenant sich auf Hades in fast unerträglicher Weise langweilte, weigerte er sich, auch nur einen Fingerbreit von der Standardverfahrensweise abzuweichen. Damit stand er unter den Versorgungspiloten allein da (und machte sich beim Bordpersonal außerordentlich unbeliebt), doch er war erst seit neun T-Monaten auf der Strafwelt und entschlossen, der beiläufigen Apathie zu entkommen, die so viele seiner Kameraden befallen hatte. Wahrscheinlich teilte ihn Bürger Brigadier Tresca deshalb so oft für den Versorgungsflug nach Inferno ein. Wenn von den Sträflingen überhaupt jemand Schwierigkeiten bereitete, dann die halsstarrigen Radikalen dort.
    Aber nicht mal die Insassen von Inferno können so dumm sein, irgendetwas zu versuchen , erinnerte sich Jardine. Was immer sie tun, es kann ihnen nur eins einbringen, nämlich den langsamen Hungertod. Das wissen sie genau.
    Deshalb hatten die anderen Shuttlepiloten vermutlich Recht, wenn sie ihn drängten, sich seinem fliegenden Personal gegenüber ein wenig lockerer zu geben. Auch das wusste er. Es ging ihm nur gegen den Strich, irgendetwas schlampiger auszuführen als es unbedingt sein musste. Er grinste ironisch über seine Sturheit, während er die Maschine ausschweben ließ, die Landebeine ausfuhr und den Shuttle auf den Boden setzte.
     
    »Achtung!«, murmelte Honor leise. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen unter dem Tarnnetz, das den Hügel bedeckte, von dem aus sie Camp Inferno zu Anfang beobachtet hatte. Sie fand, dass dieses Versteck ein gutes Omen sei – genauso wie die Tatsache, dass die Havies die Prince Adrian vor fast genau einem Jahr gekapert hatten.
    Und wir schulden euch ein kleines Jubiläumsgeschenk , dachte sie. Die rechte Hälfte ihres Mundes verzog sich zu einem sehnsüchtigen Grinsen.
    Hinter ihr befand sich das Gerät zur Signalverbindung mit dem Satelliten, das sie aus einem der Shuttles geschleppt und mit peinlicher Sorgfalt auf der Hügelkuppe verborgen hatten. Es besaß Verbindung in das havenitische Signalnetz und lauschte auf jeden Fetzen Signalverkehr, der zwischen dem Netz und dem Frachtshuttle herrschte, welcher sich gerade auf den Landeplatz senkte. Der Pilot dieses Shuttles nahm nach jeder Landung Signalkontakt auf und meldete eine ›Ankunft ohne Zwischenfall‹, wie es die Vorschrift verlangte, die jedoch meistens missachtet wurde. Aus diesem Grund hatten Honors Leute mehr Gelegenheit als nötig gehabt, seine Erkennungssignale zu kopieren. Auf Hell legten nur die wenigsten SyS-Piloten eine solch minutiöse Beachtung aller Bestimmungen an den Tag, und das fand Honor fast tragisch. Menschen, die sich mit ihrer Arbeit solche Mühe gaben, verdienten es eigentlich besser, als dass gerade ihre Sorgfalt die Vernichtung auf sie herabbeschwor.
    Sie hob das Fernglas und lauschte auf die Meldungen aus dem Ohrhörer, der in das SyS-Netz eingeklinkt war. Sie spürte, wie angespannt sich McKeon neben ihr bereit hielt. Nimitz stand aufrecht in seinem Traggestell, das Honor sich diesmal auf den Rücken geschnallt hatte. Er drückte sein dreieckiges Kinn gegen ihre Schulter und starrte ebenfalls gebannt auf den

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