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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Unaufmerksamkeit auf Seiten des Wachoffiziers oder Rudergängers der Vixen , und die beiden Zerstörer wären nicht nur zusammengestoßen, das nächste Schiff in der Reihe wäre unweigerlich direkt in ihre verschmolzenen Wracks gepflügt – der Beginn einer Kettenreaktion, die Tausende das Leben gekostet hätte.
    Doch dieses Desaster war vermieden worden, und nun kamen die ersten Superdreadnoughts durchs Wurmloch. Diese gewaltigen Schiffe reagierten viel träger aufs Ruder, doch sie rekonfigurierten ihre Segel fast so schnell zu Impellerkeilen wie Zerstörer, und größere Transitfenster schenkten ihnen wertvolle zusätzliche Manöversekunden. Daher ließen sie sich tatsächlich leichter lotsen als die Zerstörer, und Reynaud sank erleichtert in den Sessel zurück und wischte sich den Schweißfilm von der Stirn.
    »Geschafft. Mein Gott, geschafft« flüsterte jemand und schaute über die Schulter nach hinten. Alle vier Wachschichten standen im Kontrollraum, wodurch er mehr Lotsen hatte als Konsolen, und die dienstfreien Leute, die nichts zu tun hatten, befanden sich vermutlich in der am wenigsten beneidenswerten Position. Sie wussten zwar, wie unglaublich gefährlich das Manöver war, konnten jedoch nichts weiter unternehmen als den Mund zu halten und still zu beten, wann immer es kritisch wurde. Doch nun trat Neville Underwood, die Nummer Drei in der vierten Wache, neben seinen Kommandosessel, blickte in den Plot und schüttelte den Kopf.
    »Vielleicht ja, vielleicht nein«, sagte Reynaud zu ihm. »Wir haben drei – nein, vier Superdreadnoughts geschafft, bisher ohne Zwischenfall. Aber wenn zwo dieser Pötte zusammenknallen …« Ihm schauderte, und Underwood nickte. »Und selbst wenn nichts passiert, könnten die Havies sie trotzdem aus der Ferne orten. Dann werden sie auf Teufel komm raus Abstand halten.«
    »Vielleicht«, räumte Underwood ein. »Aber sie brauchen schon verdammt gute Ortungsgeräte, wenn sie die Ankunft trotz der Störmaßnahmen bemerken wollen. Und sobald unsere Schiffe die Einreisezone geräumt haben und die Impellerleistung auf Positionshaltekraft reduzieren, müssten sie für jeden unsichtbar sein, der mehr als ein paar Lichtsekunden entfernt steht. Außerdem«, und er setzte ein gezwungenes Lächeln auf, »mir würde es reichen, wenn die Havies einfach das Weite suchen. Wenn ich nur dran denke, was uns bevorstand, mache ich mir noch immer die Hosen voll, Mike!«
    »Ja«, knurrte Reynaud und wandte sich wieder der Konsole zu. »Ja, ich schätze, ich auch. Aber diese Mistkerle will ich erwischen, Nev. Von ganzem Herzen.«
    Underwood beäugte ihn von der Seite. Michel Reynaud war einer der umgänglichsten – und unmilitärischsten – Menschen, die er kannte. Von je vermutete Underwood, dass Reynaud vor allem deshalb nicht zur Navy, sondern zum ALD gegangen war, weil er beim Gedanken, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen, ein tiefverwurzeltes, grundlegendes Entsetzen verspürte. Doch im Augenblick ließ er dieses Gefühl vermissen, und Underwood brauchte nur auf das Display zu blicken, das mit dem überlichtschnellen Ortungsnetz verbunden war, um ihn zu verstehen.
    Vizeadmiral Markhams beherztes Abfangmanöver stand keine zwanzig Minuten vor dem Gefechtskontakt mit der havenitischen Hauptmacht, und Reynaud und Underwood wussten beide, was dann geschah.
     
    »Ihre Eloka wird besser, Bürger Admiral«, meldete der Operationsoffizier. Darlington trat neben ihn und blickte stirnrunzelnd auf die Nebelkugel, die den Terminus einhüllte.
    »Verstärkt sich die Störsenderwirkung?«, fragte er.
    »Nein, Bürger Admiral. Wenigstens glaube ich das nicht. Aber sehen Sie: hier und hier.« Er gab einen Befehl ein, und der Plot gab in Zeitraffer wieder, was in den letzten Minuten geschehen war. »Sehen Sie es?« Er deutete auf Symbole unzureichend identifizierter Quellen, die sich verschoben. »Anscheinend sind ihre Täuschkörper fortschrittlicher und flexibler, als wir annahmen, Bürger Admiral. Die Forts habe ich noch immer mit hoher Wahrscheinlichkeit erfasst, aber unser Zutrauen in die Daten sinkt beständig, weil sie uns so verdammt viele falsche Impellersignaturen an den Kopf werfen.«
    »Na ja, wir wussten, dass das geschehen würde.« Darlington seufzte. »Tun Sie Ihr Bestes, Bürger Commander.«
    »Jawohl, Bürger Admiral.«
     
    Stocksteif stand White Haven auf der Flaggbrücke der Benjamin the Great und beobachtete, wie sich die Formation langsam in den Tiefen des Hauptplots

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