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Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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anderen, denen wir begegnet sind.« Er machte seinem Widerwillen mit einem Seufzer Luft. »Eine verdammte Schande, dass das hiesige Raubzeug nicht weiß, dass es uns nicht verdauen kann. Vielleicht würden die Biester uns dann in Ruhe lassen.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Honor, während sie mit dem Kamm an ihrem Oberschenkel entlang strich, um ein Knäuel von Nimitz’ Haaren aus den Zinken zu lösen. »Schließlich gibt es einiges, was Menschen schlecht oder gar nicht verdauen können, und trotzdem mögen sie den Geschmack. Bei Baumkatzen ist es genauso. Deshalb könnte es gut sein, dass dein Luchs mit Freuden den ganzen Nachmittag lang auf dir rumkauen würde. Vielleicht würde er dich sogar als Diätimbiss ansehen!«
    »Die Biester können mich sehen, wie immer sie wollen«, erwiderte McKeon, »aber wenn sie mir unangenehm nahe kommen, dann füttere ich sie mit einer Vorspeise aus Pulserbolzen!«
    »Nicht sehr freundlich, aber wahrscheinlich vernünftig«, entschied Honor. »Wenigstens sind die Viecher kleiner als Hexapumas oder Gipfelbären.«
    »Stimmt.« McKeon drehte sich im Sitzen und betrachtete über die Schulter ihr Lager. Jeder der gekaperten havenitischen Sturmshuttles war dreiundsechzig Meter lang, besaß eine maximale Spannweite von dreiundvierzig Metern und eine minimale von neunzehn, wenn die Tragflächen völlig zurückgepfeilt waren, um optimale Platzausnutzung zu gestatten. So inbrünstig jeder in der Gruppe den schwülen, unbändigen Dschungel auch verfluchte, in jedem anderen Gelände wäre es völlig unmöglich gewesen, zwei Raumfahrzeuge dieser Größe so gut zu tarnen, dass sie aus der Luft nicht entdeckt werden konnten. Hier aber standen die einzelnen Bäume, auf denen das Blätterdach ruhte, gerade weit genug auseinander, dass die Piloten die Shuttles zwischen den dicken Stämmen hatten hindurchschlängeln können, ohne sie umzureißen. Und kaum waren die Fähren gelandet, machten die Tarnnetze aus ihrer Standardausrüstung im Zusammenspiel mit den Ranken, Lianen, Farnwedeln, Ästen und Baumstämmen es zu einer leichten Aufgabe, ihre Anwesenheit zu verschleiern. Zwar war es Knochenarbeit gewesen, die Netze mit nur vierunddreißig Händen und kläglichen vier tragbaren Kontragravgeschirren auszubreiten, doch die Angst vor Entdeckung hatte die Helfer angetrieben. Von der Gastfreundschaft der havenitischen Systemsicherheit hatten sie ein für allemal genug.
    »Was machen die Wärmewandler?«, fragte McKeon.
    »Produzieren weiterhin brav Strom«, antwortete Honor. Endlich hatte sie das Haarknäuel aus dem Kamm entfernt und machte sich wieder an die Arbeit. »Je mehr ich von der Notausrüstung der Havies zu sehen bekomme, desto beeindruckter bin ich«, gab sie zu, ohne von Nimitz aufzublicken. »Eigentlich hatte ich angenommen, dass es im Vergleich zu manticoranischem Gerät ziemlich schundig wäre, aber in der VRH muss es jemanden geben, der sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht hat, wie er diese beiden Vögel ausrüstet.«
    »Systemsicherheit«, knurrte McKeon aggressiv. »Die SyS bekommt von allem das Beste, warum also nicht auch bei der Notausrüstung?«
    »Ich glaube, darum geht es hier nicht«, widersprach Honor. »Harkness, Scotty und Warner haben die Bedienungshandbücher durchgearbeitet. Es sind Standardausgaben der Volksflotte. Vielleicht sind sie ein wenig einfacher geschnitzt als unsere, aber sie stammen von der Flotte, nicht von der SyS.«
    McKeon machte einen schwer zu deutenden Laut. Den Blick auf Nimitz gesenkt, lächelte Honor, denn sie spürte Alistairs Drang, ihr zu widersprechen. Schon der Gedanke, dass irgendein Gerät der Haveniten seinem manticoranischen Gegenstück auch nur nahe kam, weckte bei ihm heftige Ablehnung.
    »Ja«, fuhr sie fort, »ich glaube sogar, ihre Wärmewandler sind ein wenig besser als unsere. Zwar sind sie sperriger und massen etwas mehr, aber auf die Masse bezogen ist ihr Ausstoß höher.«
    »Ach wirklich? Na, wenigstens sind ihre Waffensysteme immer noch Schrott im Vergleich zu unseren!«, erwiderte McKeon empört, drehte sich um und gab ihr mit seinem Grinsen zu verstehen, dass er durchaus bemerkt hatte, wie sie ihn aufzog.
    »Stimmt«, gab sie ihm ernst Recht. »Und wenn ich zwischen … sagen wir, einer besseren Graserlafette für meine Wallschiffe und einem wirksameren Notstromgenerator für meine Rettungsboote und Shuttles zu wählen hätte, würde ich mich wohl für den Graser entscheiden. Aber im Grunde ist es keine leichte

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