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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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informiert über die Möglichkeiten Ihres Schiffes. Besonders fasziniert war ich vom ONI-Bericht über die Eloka-Ausstattung dieser Klasse. Anscheinend hat das Hauptmann-Kartell für den Ballroom alle Register gezog’n. Ach, ich mein’ natürlich die Anti-Sklaverei-Liga.«
    Zilwicki lehnte sich zurück. Wie eigenartig, Oversteegen schien eher aufrichtig erheitert als empört, dass die Pottawatomie Creek und ihre Schwesterschiffe eigens für die berüchtigste ›Terrororganisation‹ der Milchstraße konstruiert worden waren, ganz gleich, was offiziell behauptet wurde. Diese Haltung hätte er bei einem derart engen Verwandten High Ridges wirklich nicht erwartet.
    Da machst du es wieder, Anton! Innerlich schüttelte er den Kopf. Du weißt, was dieser Mann geleistet hat. Was immer er sein mag, er ist jedenfalls kein Idiot. Und ganz offensichtlich liegt er mit seinem Cousin nicht genau auf derselben Wellenlänge.
    »Erstaunlich, wie viele Menschen, die es eigentlich besser wissen sollten, genau diesen Fehler begehen, Captain Oversteegen«, sagte er mit unbewegter Miene. »Ich nehme an, es ist einfach natürlich. Obwohl die Anti-Sklaverei-Liga streng einen politischen, gesetzmäßigen Prozess befürwortet, besteht ihr Ziel in der Tat in der Ausmerzung von Gensklaverei in der gesamten Galaxis. In dieser Hinsicht stellen wir oft fest, dass wir mit der Position des Ballrooms übereinstimmen, zumindest dem Geiste nach, auch wenn wir seine Methoden immer wieder verwerfen müssen.«
    »Ja, das kann ich mir gut vorstell’n«, entgegnete Oversteegen mit ausgesuchter Höflichkeit, die ein wenig getrübt wurde durch das breite, unmissverständliche Grinsen, das die Worte begleitete. »Wenn Sie ’türlich ernsthaft erwarten, dass jemand anders auch nur ein Wort davon glaubt, dann sollten Sie in
    Erwägung zieh’n, Ihr Schiff umzutaufen. Zugegeben, nicht viele wer’n sich die Zeit nehm’ und dem histor’schen Bezug nachgeh’n, doch es springt doch jedem ins Auge, der sich ’n bisschen was mit der Geschichte der Sklaverei auskennt, genetisch oder sonst wie. ’n Name wie - Tubman zum Beispiel klänge doch erheblich, wie soll ich sag’n, prozessorientierter :«
    »Tatsächlich?« Irgendwo tief in Zilwicki schloss sich mit einem fast hörbaren Klicken ein Stromkreis, als er das Grinsen sah. Wie immer dieser Mann aussah, eines war er ganz gewiss nicht: ein Klon High Ridges. »Ich persönlich habe für Buxton gestimmt. Oder vielleicht Wilberforce. Aber Cathy hat mich überstimmt.«
    Das war geflunkert. Cathy hatte ebenfalls einen anderen Namen bevorzugt - oder allerwenigstem einfach John Brown statt den Namen einer seiner beiden berüchtigsten Gewalttaten. Jeremy X jedoch hatte darauf bestanden, dass die ersten beiden Fregatten Harper’s Ferry und Pottawatomie Creek heißen müssten - hauptsächlich, so viel wusste Anton, um den fanatischeren Teil des Ballroom zu beschwichtigen, während er gleichzeitig seine Taktiken mäßigte. Am Ende war es ein Kompromiss gewesen. Cathy hatte dem Ballroom Konzessionen dafür abverlangt, dass die Schiffe so getauft wurden, wie er es wollte, vor der Öffentlichkeit jedoch musste sie die Verantwortung für die Namen übernehmen.
    Dem strahlenden Grinsen, das auf Oversteegens Gesicht verblieb, entnahm Anton, dass der Kreuzerkommandant nicht auf seine kleine Täuschung hereinfiel. Doch Oversteegen sagte nur:
    »Nun, ich versteh’ schon, dass dem Ballroom der John Brown von Pottawatomie Creek und Harper’s Ferry gefällt. Nicht unbedingt wer, den ich kennen lernen möchte, und natürlich mindestens so mordgierig und fanatisch wie seine Gegner. Aber direkt - sehr direkt. Und ich glaub’ auch nicht, dass je viel drüber gerätselt wer’n musste, auf welcher Seite er stand.«
    »Nein, bestimmt nicht. Doch wir sind anscheinend ein bisschen von Ihrer ursprünglichen Frage abgekommen, Captain.«
    Oversteegen nickte. »Ja, das sind wir wohl. Wie schon gesagt, Captain Zilwicki, mir geht’s vor allem darum, über Prinzessin Ruths Aufenthaltsort informiert zu bleiben, sollte es möglich oder erforderlich wer’n, dass die Gauntlet oder ich persönlich ihr während Ihrer Abwesenheit unsre Hilfe anbieten.«
    »Wie Sie wahrscheinlich schon geschlussfolgert haben, Captain, lasse ich die Prinzessin - und meine Tochter Berry - auf Erewhon. Professor Du Havel hat eingewilligt, als Aufsichtsperson zu fungieren, und Lieutenant Griggs, der Kommandant der Leibwache Ihrer Königlichen Hoheit, ist über meine

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