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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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sie soll - aber bitte höflich - fragen, ob Captain Zilwicki ein paar Minuten für mich entbehr’n kann. Wenn er der Bitte nachkommt, lassen Sie ihn bitte zu mir durchstell’n.«
    »Jawohl, Sir.« Commander Watson ließ den Comknopf los und dachte, während sie sich dem Signaloffizier der Gauntlet zuwandte, dass sie bei diesem Gespräch zu gern Mäuschen gespielt hätte.
    Abraham Templeton lauschte kurz auf die Stimme, die murmelnd aus seinem Ohrhörer drang. Dann wandte er sich nickend Vetter Gideon zu.
    »Ezekiel meldet sich vom Weltraumhafen. Er konnte jemanden bestechen und einen Blick auf Zilwickis Depesche an die Zentrale Verkehrskontrolle werfen. Ein Bestimmungsort ist nicht angegeben, doch Zilwicki hat die Verkehrskontrolle informiert, dass er die Umlaufbahn verlässt. Das steht fest. Er hat auch keine neue Kreisbahn angefordert.«
    Gideon schürzte die Lippen und starrte an die Wand der Suite im The Suds, die von ihm und seiner Söldnereinheit aus Masadanern und Schwätzern bewohnt wurde.
    »Er verlässt das System also ganz.« Er neigte den Kopf zu Vetter Abraham, ohne die Augen von der Wand zu nehmen. »Und es steht auch fest, dass Zilwickis Tochter und meine Schwester im System Zurückbleiben.«
    »Ja, Gideon. Ich habe gerade einen Bericht von Jacob erhalten, vor zehn Minuten erst. Die Schlampen sind noch in ihren Zimmern.«
    Gideon konzentrierte sich auf die Wand. Es war eine einfache, nackte Wand ohne jede Verzierung. Ihm aber schien es, als eröffne sich ihm dort ein großartiger Ausblick.
    »Danke, dass Sie bereit sin’, mit mir zu sprechen, Captain Zilwicki.«
    Selbst für jemanden mit Anton Zilwickis beachtlicher Selbstdisziplin war es sehr schwierig, immer daran zu denken, dass das Gesicht auf seinem Combildschirm wirklich nicht dem Premierminister von Manticore gehörte. Es sah Michael Janvier so verdammt ähnlich, dass Zilwicki automatisch erwartete, die außerordentlich irritierende Stimme des Barons von High Ridge zu hören.
    Aber seine Stimme geht mir aus einem anderen Grund auf die Nerven, rief er sich zu Gedächtnis. Bei ihm ist es weniger das, was er sagt, sondern nur die Art, wie er es sagt. Und sei ehrlich. Wenn ich kein gryphonischer Highlander wäre, müsste ich deswegen auch nicht so sehr die Zähne zusammenbeißen.
    »Ich versuche wenigstens die Grundregeln des höflichen Umgangs zu beachten, Captain Oversteegen«, entgegnete er, und Oversteegen lächelte ganz schwach über den spitzen Unterton, den Zilwicki trotz aller Mühen nicht ganz unterdrücken konnte.
    »Sie reden wie ein echter Highlander, Captain«, erwiderte er, und seine Augen schienen tatsächlich zu funkeln. »Auf einer von Ms Montaignes Soireen hatt’ ich ein höchst denkwürd’ges Gespräch mit Ihrem Freund Web Du Havel. Ich bin mir sicher, dass Ihre eigenen Diskussionen mit ihm ebenfalls sehr... int’ressant sind, Sir.«
    »Nun, das sind Sie allerdings«, räumte Zilwicki mit einem ebenfalls schwachen Lächeln ein. »Nicht zuletzt, weil es Professor Du Havel eine ganz besondere Freude ist, eine konträre Position zu beziehen, nur um zu sehen, wohin sich das Gespräch entwickelt. Ich bin da natürlich vollkommen anders.«
    »Ich kann mir gut vorstell’n, dass diese Erklärung akkurat ist ... zumindest, so weit es Professor Du Havel betrifft«, sagte Oversteegen freundlich.
    »O ja, das kann ich Ihnen versichern.« Nachdem nun Höflichkeit und Freundlichkeit zu ihrem Recht gekommen waren, wandte sich Zilwicki dem Geschäft zu. »Darf ich fragen, weshalb Sie mich sprechen wollten, Captain?«
    »Meiner Ortung zufolge, Captain Zilwicki, nähert sich die Pottawatomie Creek grad der Hypergrenze.«
    »Jawohl, das ist richtig«, sagte Zilwicki vollkommen tonlos.
    »Captain, ich versicher’ Ihnen, dass ich keineswegs beabsicht’ge, mich in Ihre Angelegenheiten einzumischen oder Ihnen Vorschriften zu machen«, entgegnete Oversteegen mit einem Hauch von strapazierter Geduld. »Ich weiß nun aber auch, dass eine Angehör’ge des Königshauses an Bord Ihres Schiffes nach Erewhon gekommen ist. Als das monumental einz’ge Schiff Ihrer Majestät in erewhon’schem Weltraum empfind’ ich’s als meine Pflicht, mich über Prinzessin Ruths Aufenthaltsort zu vergewissern.«
    Ein Funke blitzte in Zilwickis Augen auf, und Oversteegen hob beruhigend eine Hand.
    »Bitte, Captain. Sollte die Prinzessin an Bord Ihres Schiffes sein, dann hätt’ ich keine Bedenken wegen Ihrer Sicherheit. Ich kenn’ Ihr’n Ruf und bin recht gut

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