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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Scheiße.‹ Hmh. Selten wurde ein wahres Wort so gelassen ausgesprochen. Es dauert nicht mehr lang, und sie fliegt in den Ventilator. Wir sehen uns oben, Thandi.«
    »Was wirst du unternehmen?«
    »Ich muss natürlich nach Gehör arbeiten. Wie sonst? Aber das ist eine günstige Gelegenheit für uns, das hab’ ich in der Nase.«
    Er schaltete ab. Thandi schniefte. Sie roch gar nichts, nur die alten Sitzbezüge, die eingedenk der fanatisch strengen erewhonischen Hygienevorschriften frisch geschrubbt waren.
    »Na großartig«, brummte sie. »Dann komm ich ins Kreuzfeuer von einem Haufen Irrer und dem Jungen Superspion der Galaxis Nummer eins. Alles vor der Nase von ein paar
    Gangstern, die zu Heiligen geworden sind und mit dem Eifer von religiösen Fanatikern gegen Gesetzesbrecher vorgehen.«
    Sie schaltete die Mikrofone wieder ein. »Nur aus Neugier, gibt es hier auf Erewhon die Todesstrafe?«
    Der Fahrer blickte sie höchst empört an. »Selbstverständlich nicht, Lady! Wir sind hier zivilisiert, wissen Sie.«
    Sie begann sich zu entspannen. Allerdings nicht lange, da der Fahrer darauf bestand, das Thema weiter auszuführen.
    »Das Schlimmste, was einem blühen kann, ist lebenslänglich ohne Aussicht auf Begnadigung. In Einzelhaft. Für die wirklich schlimmen Fälle kommt dann noch ›sensorische Deprivation ‹ hinzu - Reizentzug. Das heißt im Klartext, Ihre Zelle ist vielleicht zwei mal drei Meter groß, ohne Fenster, und Bewegung bekommt man nur im Stimulatortank.«
    Anscheinend konnte er sich für das Thema begeistern. »Jawoll. Kein Sonnenlicht für die Schwerverbrecher. Wir fassen Kriminelle hier nicht Samthandschuhen an, das kann ich Ihnen flüstern. Nicht einen einzigen Tag, für den Rest ihres stinkenden Daseins. Wie lebendige Vampire. Nur dass ...«
    20
     
    Im dem Plüsch-Rücksitz ihres Privatraumboots, das gerade die Atmosphäre verließ, wandte sich Naomi Victor zu, der neben ihr saß. Er konnte den Ohrhörer sehen, mit dessen Hilfe sie mit Walter Imbesi gesprochen hatte.
    »Mein Onkel möchte wissen, ob du meinst, dass er uns in Empfang nehmen soll.«
    »In der Öffentlichkeit?« Victor schüttelte den Kopf. »Damit geht er nur das Risiko ein, nicht mehr zu einem plausiblen Dementi fähig zu sein. Deshalb rate ich davon ab - es sei denn, er möchte Templeton und seinen Leuten die erewhonischen Sicherheitskräfte auf den Hals hetzen, bevor sie zur Tat schreiten. Was...«
    Er zuckte mit den Schultern. »Natürlich ist es seine Entscheidung, aber ich würde ihm sehr zuraten, die Dinge sich erst einmal weiter entwickeln zu lassen. Wenn wir Templeton aufhalten, bevor er zuschlägt, verlieren wir den Großteil unserer politischen Hebelkraft. Wenn wir darauf verzichten und hinterher publik wird, dass Walter Imbesi Templeton vorher hätte aufhalten können - ohne es zu tun -, dann ist der Teufel los.«
    Naomi nickte und begann laudos zu murmeln, mühelos, wie es Menschen verstehen, die an die Benutzung eines verborgenen Kehlkopfmikrofons gewöhnt sind. Dann schwieg sie und hörte auf das, was ihr Onkel zu sagen hatte.
    Sie blickte Victor an. »Walter sagt, dass es für die Mädchen sehr hart werden könnte.«
    Victor spürte, wie sich sein Gesicht anspannte. Aus dem Augenwinkel sah er Ginnys leichtes Stirnrunzeln. Sie saß
    ihnen gegenüber und blickte aus dem Fenster auf die zurückweichende Oberfläche Erewhons. Aus dieser Entfernung - sie hatten gerade die Umlaufbahn des Wages of Sin erreicht - war der Planet eine prächtige blau-weiße Kugel. Der Anblick schien Ginny jedoch nicht besonders zufrieden zu stellen.
    »Das ist mir klar«, entgegnete er. »Es ist aber nun einmal nicht mein Geschäft, Zilwickis Töchter und manticoranische Royals zu retten. Wenn wir es bewerkstelligen können, gebe ich sicher mein Bestes, um sie zu schützen. Aber ...«
    Ginnys Stirnrunzeln vertiefte sich. Victors Gesicht spannte sich noch stärker an. »Hör mal, die Entscheidung liegt bei deinem Onkel. Von einem rein politischen Standpunkt aus betrachtet ist es immer am besten, sich um Kollateralschäden keine Gedanken zu machen.«
    Erneut nickte Naomi und sprach mit Imbesi.
    »›Kollateralschaden‹«, hörte Victor Ginny murmeln. »Wie ich diesen verdammten Ausdruck hasse.«
    Victor versuchte sich etwas zu überlegen, das er sagen konnte, doch Ginny winkte ab, ohne ihn anzusehen. »Schon gut, Victor. Ich versteh es ja, und ich werfe dir nichts vor. Es gefällt mir nur eben nicht, das ist alles.«
    Und mir auch nicht. Die

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