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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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ich wirklich nicht. Ich teile Alessandras Skepsis trotzdem nicht. Nicht ganz jedenfalls. Richtig, Walter kann einem mit seinen tollkühnen Manövern wirklich auf die Nerven gehen. Außerdem ist er verschlagener als jeder andere. Also lassen wir ihn die Zügel eine Weile halten. Mal sehen, was passiert.«
    Da sie sich alle drei einig waren, holte Fuentes sein Comgerät hervor, kein raffiniert verborgenes, sondern ein großes, das die Raumstation mühelos erreichte.
    »Also gut, Walter«, sprach er hinein. »Wir decken dich hier unten. Aber das ist alles. Beim Rest bist du auf dich allein gestellt - und du lehnst dich aus dem Fenster. Wenn irgendetwas schief geht, nimmst du die Schuld auf dich.«
    Die Antwort kam augenblicklich. »Selbstverständlich. Danke, Jack. Ihr hört von mir.«
    »Früher als du glaubst«, entgegnete Fuentes knapp. »Wir kommen persönlich nach oben, Walter. Wir brechen gleich auf.«
    Jeder war an seinem Platz, endlich war alles bereit. Templeton nahm sich einen Augenblick für ein Stoßgebet. Dann ließ er den Schlachtruf der Kirche der Entketteten Menschheit ertönen.
    »Des Herrn Wille geschehe!«
    24
     
    Victor hatte gewettet, dass sich der Schwätzer beiläufig geben würde, wenn es so weit war, um niemanden durch eine plötzliche Bewegung zu warnen.
    ›Beiläufig‹ bedeutete unter diesen Umständen langsam. Bevor der Schwätzer den Pulser aus der Reisetasche gezogen hatte, war Victor bereits zwei schnelle Schritte auf ihn zugegangen und stand nur noch drei Meter entfernt. Eine gute Entfernung für seine verborgene Betäubungspistole.
    Der Schwätzer riss die Augen auf. Mit der Schnelligkeit seiner genverbesserten Zucht begriff er, dass er die Waffe nicht rechtzeitig herausbekommen würde, und versuchte, Victor zu überrumpeln, indem er die Tasche auf ihn schleuderte.
    Doch obschon kein ›Übermensch‹, war Victor durch Ausbildung und Übung sehr reaktionsschnell. Wenn er sich nicht so rasch und koordiniert bewegte wie der Schwätzer, so kam er ihm doch nahe.
    Fftt,fftt,fftt. Bei einem Schwätzer ging Victor kein Risiko ein. Wenn der Kerl an einer Überdosis starb, würde Victor ihm keine Träne nachweinen.
    Der Schwätzer brach zusammen, und Victor wühlte bereits in der Tasche. Er fand die Waffe jedoch nur durch den Tastsinn. Seine Augen waren woanders; sie durcheilten den Spielsalon auf der Suche nach der manticoranischen Prinzessin.
    Donald X war zu breit und muskulös, um sich so schnell zu bewegen. Andererseits war Geschwindigkeit nicht entscheidend, denn er hatte es mit einem Mann zu tun, der von Ginnys
    Reizen geblendet war. Der Wachmann bemerkte ihn nicht einmal, bis Donald ihm den Arm um die Brust schlang und damit beide Arme festhielt. Mit der freien Hand zog er dem Ahnungslosen den Pulser aus der Pistolentasche, dann schleuderte er den Mann heftig zu Boden.
    Mit zwei Schritten befand sich Donald hinter dem Spieltisch in Deckung. Dann hielt er genauso wie Victor nach der Prinzessin Ausschau. Auf Ginny achtete er nicht mehr. Ushers Frau war nicht dumm, und vorerst hatte sie ihren Teil der Operation erfüllt. Donald erhaschte noch einen Blick auf ihre nackten Beine, während sie unter den Spieltisch kroch, und grinste kurz.
    Zum Teil, weil seine drei Kameraden zu ihm gestoßen waren. Einer von ihnen positionierte sich neben Donald, die anderen beiden legten sich flankierend auf den Boden, sodass sie das bestmögliche Schussfeld erhielten. Die Waffen hatten sie gezogen und auf den Bereich gerichtet, in dem Templetons Hauptmannschaft angreifen würde. Hauptsächlich aber grinste er, weil er wusste, dass Victor Cachat nun, da Ginny in Sicherheit war, seine ganze Konzentration auf Mord und Massaker richten konnte.
    Donald X hatte Cachat einmal in Aktion gelebt. Armer Templeton!
    Sergeant Christina Bulanchik und Corporal Darrin Howell, Ruth und Berry als unmittelbare Beschützer zugeteilt, waren ebenfalls wachsam. Ihre gewissenhaften Augen suchten ständig den belebten Saal ab, und die Gehirne hinter den Augen reagieren mit professioneller Paranoia in dem Moment, in dem das regellose Treiben der Menge von einer plötzlichen, zielgerichteten Bewegung unterbrochen wurde. Hochtrainierte Instinkte antworteten mit sofortiger verstärkter Aufmerksamkeit, und die Augen verengten sich, als wenigstens
    ein Dutzend Männer sich allein dadurch von der Menge lösten, dass sie sich koordiniert in eine Richtung bewegten. Schon bevor sie die Waffen in den Händen der Angreifer entdeckten, hatten

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