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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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ausrichten würde«, gab sie zu. »Ich behaupte nicht, mich mit Erewhon besonders gut auszukennen, doch wie ich die Lage einschätze, sind sich die gegenwärtigen Belastungen unserer Beziehungen nicht über Nacht aufgetaucht. Und das legt nahe, dass sie auch nicht über Nacht wieder verschwinden, ganz egal, was wir tun.
    Andererseits«, fuhr sie fort, »genießen Sie, Captain, in erewhonischen Kreisen gegenwärtig eine sehr gute Reputation. Wenn wir Erewhon schon nicht ein oder zwo Schlachtgeschwader schicken können, können wir doch wenigstens einen Kommandanten entsenden, den die Reporter als einen ›hoch angesehenen Offizier‹ bezeichnet haben.«
    »Verstehe.« Oversteegen war offenbar nicht der Typ, der sich Schmeicheleien zu Kopf steigen ließ, bemerkte Draskovic mit einer Spur von Belustigung. »Soll ich also davon ausgeh’n, dass die Präsenz meines Schiffes weitgeh’nd symbolisch sein wird?«
    »Um ganz aufrichtig zu sein«, entgegnete Draskovic, »kann die Entsendung eines einzelnen Schweren Kreuzers in eine
    Region, die bereits so stark patrouilliert wird wie die Umgebung Erewhons, ohnedies nicht mehr als symbolisch sein. Da Ihr Kreuzer jedoch das Einzige Schiff Ihrer Majestät auf der Station sein wird, entsteht Ihnen eine ernste und weitreichende Verantwortung. Im Großen und Ganzen, Captain, sind Sie dort die Royal Manticoran Navy. Als ranghöchstem manticoranischen! Offizier im Erewhon-System obliegt Ihnen der Schutz und die Beaufsichtigung unserer Handelsschiffe. Sie haben mit den diplomatischen Vertretern Ihrer Majestät auf Erewhon zusammenzuarbeiten und repräsentieren nicht nur die Navy, sondern auch die Regierung und die Krone. Sie werden dafür verantwortlich sein, Flottenpolitik umzusetzen - oder nötigenfalls sogar abzuändern -, wie jeder Flaggoffizier, der eine Flotte oder die Station eines Kampfverbands kommandiert.«
    Sie hielt kurz inne und fragte sich, ob sie nicht vielleicht doch ein wenig dick auftrug. Was sie gesagt hatte, war durchaus wahr, doch ein kleiner Captain of the List, der es unter egal welchen Umständen tatsächlich wagte, die Flottenpolitik ›abzuändern‹, brauchte wahrscheinlich doch mehr Mumm in den Knochen - oder Frechheit -, als selbst jemand mit Oversteegens ausgezeichneten Beziehungen besitzen konnte.
    Andererseits, überlegte sie, rechtfertigen diese Beziehungen wahrscheinlich die vielen Streicheleinheiten, die er allerorten bekommt.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass Sie mehr als genug zu tun haben werden«, fügte sie hinzu.
    »Ohne Zweifel, Ma’am«, stimmte Oversteegen ihr zu. »Ich hab’ allerdings den Verdacht, dass man mich wohl fragen wird, was das Sternenkönigreich eigentlich genau im Tiberian- System zu suchen hatte. Auch aus diesem Grund hab’ ich die Frage vorhin aufgeworfen, und ich würd’ es sehr begrüßen, wenn das ONI mich in unsre aktuelle Informationslage zu dieser ganzen Episode einweisen könnt’.« Er lächelte sie erneut an, gleichmütig. »Ich fänd’ es ziemlich unangenehm, wenn die Erewhoner zu dem Schluss kämen, dass unser ›hoch ange- seh’ner Offizier‹ nicht den leisesten Schimmer einer blassen Ahnung hat, wie es eigendich kam, dass er sich dies Anseh’n erringen konnte!«
    »Ein guter Punkt, Captain. Ich lasse Chief Dautrey ein Dringlichkeitsersuchen an Admiral Jurgensens Dienststelle senden.«
    »Danke, Ma’am. Zusätzlich möchte ich aber, auch im Lichte dessen, was Sie grad über die Verantwortung gesagt ha’m, die der Gauntlet zufall`n wird, einen zusätzlichen Offizier anforden, der mir bei Lagebeurteilungen, die gegeb’nenfalls nötig werden, zur Seite steht.«
    »Einen zusätzlichen Offizier?« Draskovic zog die Brauen hoch. »Was für einen Offizier? Ich war davon ausgegangen, dass Ihre Planstellen alle besetzt sind, nachdem Ihr Erster Offizier sich zum Dienst zurückgemeldet hat.«
    »Das stimmt auch, Ma’am«, pflichtete Oversteegen ihr bei. »Deshalb möcht’ ich ja auch ’n zusätzlichen Offizier anfordern. Mir ist klar, dass es ein wenig unüblich ist, aber ich finde, dass unter den gegeb’nen Umständen die Gauntlet wahrscheinlich jemanden braucht, der sich mit Erewhon und den dortigen Gegebenheiten und Haltungen besser auskennt. Und um ganz offen zu sein, ist es sehr gut denkbar, dass Umstände auftreten, in denen es höchst nützlich wär’, unsern eig’nen hausinternen Spion zu ha’m, bei dem man sich Rat hol’n kann.«.
    »Sie haben Recht- Ihr Ersuchen ist wirklich unüblich«,

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