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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Moment so etwas wie der Goldjunge der gesamten Navy. Ganz zu schweigen von seinen engen Familienbanden zum Premierminister persönlich.
    Zumal, dachte sie, es sehr gut möglich ist, dass der Idiot nie davon erfährt, denn die Gauntlet läuft schließlich nach Erewhon aus. Oder zumindest nicht, bis es selbst für ihn zu spät ist, Janacek zu überzeugen, dass es nicht ganz korrekt von Oversteegen gewesen sei, Gohr überhaupt anzuforden ...
    »Also gut, Captain«, sagte sie schließlich. »Ich kümmere mich darum und sehe, was sich tun lässt.«
    »Vielen Dank, Admiral«, murmelte Michael Oversteegen und lächelte sie an.
    4
     
    »Ich komme mir albern vor in diesem Fummel«, brummte W. E. B. Du Havel, als Cathy Montaigne ihn in ihrem Stadthaus den breiten Korridor entlang zu der noch breiteren Treppe führte, die sich zum Hauptgeschoss hinunterschwang.
    »Komm mir bloß nicht so stur, Web.« Cathy bedachte seine stämmige Figur mit einem Blick, den nicht mehr viel vom puren Sarkasmus trennte. »Du würdest wirklich albern aussehen, wenn du versuchst, dich als Mahatma Gandhi zu verkleiden.«
    Du Havel lachte glucksend. »›Minus-fours‹ hat er es nicht so genannt? Als er in London aufkreuzte und nichts trug außer diesem besseren Lendenschurz?«
    Er blickte an seinem üppigen Bauch herunter, umschlossen von einem Kostüm, dessen kostbarer Stoff, so grell gefärbt, wie er war, verschwendet wirkte. Die Grundfarbe war rot, doch es gab reichlich orangefarbene und schwarze Stellen - davon hob sich ein königsblauer Kummerbund ab, während weiße und goldene parallele Schärpen von der linken Schulter zur rechten Hüfte liefen; die gleichen Farben fanden sich schmaler als Nadelstreifen in der Hose wieder. Auch die Hose war blau; doch aus einem für Du Havel unerfindlichen Grund war sie wenigstens zwei Töne dunkler als der Kummerbund.
    Die Schuhe, das braucht wohl nicht eigens erwähnt zu werden, waren golden. Und um das Ensemble so absurd zu machen, wie es nur ging, liefen sie zu leicht aufgerichteten Spitzen auf, an denen königsblaue Quasten hingen.
    »Ich komme mir vor wie der Hofnarr«, brummte er. »Oder ein Wasserball.« Er musterte Cathy skeptisch. »Du spielst mir doch nicht etwa einen Streich?«
    »Sag mal, wie beschissen paranoid willst du eigentlich noch werden?«
    »Na, wenigstens deine Sprache hat sich seit Alterde nicht geändert. Das ist wahrscheinlich auch was wert.«
    Sie hatten fast den oberen Rand der Treppe erreicht, wo die linke Korridorwand endete und den Blick über eine Balustrade freigab, sodass man in ein riesiges Foyer sah, das mit Menschen voll gestopft zu sein schien. Du Havels Schritt verlangsamte sich.
    Cathy griff nach hinten, packte seinen Ellbogen und zog ihn vor. »Entspann dich bitte. Neo-Comedia ist dieses Jahr der letzte Schrei. Ich habe den Anzug eigens für dich machen lassen, nur für diese Gelegenheit, und zwar vom zweitbesten Schneider in ganz Landing City.«
    Dann half es also nichts. Du Havel beschloss, aus einer schlechten Situation das Beste zu machen. Sie begannen, die Treppe langsam hinunterzusteigen, Cathy an seiner Seite, als begleitete sie den Angehörigen eines fremden Herrscherhauses auf Besuch.
    Du Havel, dessen neugieriger Geist aktiv wie immer war, wisperte: »Wieso nur beim zweitbesten?«
    Das Lächeln auf Cathys Gesicht amüsierte ihn. Es war ihr ›Sei- bei-offiziellen-Anlässen-ein-nettes-Mädchen‹- Lächeln. Kein Lächeln, das sie oft zeigte, so viel stand fest, doch sie war dabei so gut wie bei fast allem, bei dem sie sich wirklich anstrengte. Es gelang ihr sogar, ihm eine Antwort zuzuzischen, ohne das Lächeln zu unterbrechen.
    »Im Augenblick versuche ich mich mit Elizabeth gut zu stellen. Sie wäre stinksauer, wenn sie glauben müsste, dass ich versuche, ihr ihren Lieblingsschneider abspenstig zu machen.«
    Daran kaute er in den Sekunden, die sie brauchten, um die lange, geschwungene Treppe hinunterzuparadieren. Als sie sich dem unteren Ende näherten, schienen alle Augen im Foyer auf ihm zu ruhen - wie auch die vieler Menschen in der Vielzahl der angrenzenden Räume. Obwohl Du Havel nun schon seit zwei Wochen im Stadthaus der Montaignes wohnte - ›Westentaschen-Versailles‹ wäre ein besseres Wort dafür gewesen verblüffte ihn dessen Architektur noch immer. Aus irgendeinem Grund schnitt sein überragender Verstand nie besser als mittelprächtig bis beschränkt ab, wenn es um das Erfassen von Raumverhältnissen ging.
    »Die manticoranische Königin

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