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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Gauntlet war der Name von Captain Oversteegens Schiff. Ist es immer noch, genauer gesagt.« Die nächsten Sätze sprach sie etwas langsamer, wie eine Mutter, die ihr Kind mit ganz simplen Gedankengängen vertraut macht.
    » Gladiators, Web. Die modernste Klasse Schwerer Kreuzer in der Navy der Solaren Liga. Sie besitzen die modernste Bewaffnung und das allerneuste Gerät zur Funkelektronischen Kampfführung, das wahrscheinlich genauso gut ist wie alles, was wir besitzen. Solarische Wallschiffe sind nichts Besonderes - dafür gibt es überwältigend viele davon -, weil die Liga seit Jahrhunderten keinen echten Krieg mehr geführt hat. Die kleineren Kampfschiffe sind viel dichter am neuesten technischen Stand, weil sie in der SLN die einzigen Schiffe sind, die wirklich Arbeit verrichten.«
    Ihre Augen blickten ein wenig in die Ferne, als denke sie weit zurück - oder weit voraus. »Seit über einem halben Jahrhundert hat niemand einen solarischen Schweren Kreuzer im offenen Gefecht besiegen können, Web. Und nie hat jemand vier davon auf einen Streich geschlagen, nicht mit einem einzigen Schiff, das kleiner war als ein Dreadnought - schon gar nicht mit einem anderen Kreuzer. Zumindest ist so etwas in den Datenbanken der Akademie nicht verzeichnet. Ich muss es wissen. Ich musste für einen Kurs, den ich gerade abgeschlossen habe, eine Nachgefechtsstudie von der Kampfführung der Gauntlet anfertigen. Teil der Aufgabe war eine vergleichende Analyse.«
    Sie schenkte Du Havel einen überaus tadelnden Blick. »Welchen Unterschied bedeutet es also, ob es ›Piraten‹ gewesen sind? In einem Gladiatorwären selbst Schimpansen gefährlich, wenn sie wüssten, wie man das Schiff steuert und die Waffen bedient.«
    »Wie haben Piraten solche Schiffe in die Hände bekommen?«
    Helen runzelte die Stirn. »Gute Frage - und glauben Sie nur nicht, dass niemand sie stellt. Leider waren die einzigen überlebenden Piraten Schläger der niedrigsten Stufe und wussten gar nichts.«
    Sie zögerte einen Augenblick. »Wahrscheinlich sollte ich es gar nicht sagen, aber ... Ach, zum Teufel, es ist in den Medien schließlich ausgiebig darüber spekuliert worden. Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, wie sie an die Schiffe gekommen sind, Web. Jemand in der Liga mit viel Geld und noch mehr Einfluss muss aus welchem Grund auch immer Hintermann des ›Piraterieunternehmens‹ gewesen sein. Ich kenne niemanden, der auch nur die leiseste Ahnung hätte, was sie eigentlich vorhatten, aber so gut wie jeder - mich eingeschlossen - vermutet, dass Manpower dahinterstecken muss. Oder vielleicht sogar Mesa als Ganzes.«
    Ihr Stirnrunzeln war nun sehr ausgeprägt geworden. »Wenn wir das beweisen könnten ...«
    Du Havel lenkte den Blick auf den manticoranischen Captain zurück, über den sie sprachen - nun mit weit größerem Interesse. So groß der Abstand zwischen ihm und den meisten auch war, sowohl was intellektuelle Leistung und Bekanntheitsgrad anging, eines gab es, was Web Du Havel mit jedem anderen ehemaligen Gensklaven gemein hatte.
    Er hasste Manpower Unlimited leidenschaftlich. Die gewalttätige Taktik des Audubon Ballrooms lehnte er aus politischen Prinzipien zwar ab, doch wegen der Gewalt empfand er keinerlei Skrupel. Manpower Unlimited: In dieser üblen, galaxisweit operierenden Firma gab es keinen Menschen in verantwortlicher Stellung - nicht einen Menschen auf dem ganzen Planeten Mesa -, den Web Du Havel nicht freudig in einen Bottich mit kochendem Öl gesotten hätte.
    Und dabei hätte er getanzt und Hosianna gesungen - wenn er geglaubt hätte, dadurch irgendetwas zu erreichen.
    Er holte tief Luft und bezwang die Wut, die plötzlich in ihm hochkochte. Und vielleicht zum millionsten Mal in seinem Leben rief er sich zu Gedächtnis, dass, falls pure rechtschaffene Wut irgendetwas Nennenswertes bewirken konnte, die Vielfraße schon vor langer Zeit die Milchstraße erobert hätten.
    »Stellen Sie mich ihm bitte vor, wären Sie so ...« Er verstummte, als er plötzlich begriff, dass die Bitte überflüssig war. Cathy Montaigne führte gerade Captain Oversteegen zu ihm.
    Bis sie zu ihm gelangten, verging noch ein Moment, denn die Menge drängte sich eng zusammen, und mehrere Leute traten vor, um dem Captain die Hand zu schütteln. Hastig wisperte er: »Nur damit ich keinen Fauxpas begehe: Wieso sind Sie - und Cathy - eigentlich so überrascht, ihn hier zu sehen? Er war doch eingeladen, oder nicht?«
    Er hörte wie Helen leise schnaubte, als hätte

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