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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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möchte sich Cassetti ja der Expedition ins Congo-System anschließen. Na, ganz bestimmt will er, wenn ich es ihm vorschlage. Auf die Weise könnte er seinen Namen schließlich in neuen Glanz tauchen - und den hat er nötig, so schwarz, wie er mittlerweile bei vielen dasteht.«

Teil V: Congo

44
     
    »Dass das ein Haufen Fanatiker ist? Das sagen Sie mir?« Unsar Diem kreischte beinahe. Er riss den Kopf herum zu dem Mann, der auf der Brücke der Felicia III nicht weit entfernt von ihm stand. »Er wird es tun, Lassiter! Machen Sie sich bloß nichts vor!«
    Der Manpower-Generaldirektor des Congo-Systems, dessen Bild auf dem Display dargestellt wurde, sah den Mann an, auf den Diem wies. Dann blickte er beinahe genauso schnell wieder weg. Das Bild ähnelte den Holofotos von Abraham Templeton so weit, wie die Verbände es erkennbar ließen, nur war das Gesicht des Masadaners zu einer Fratze der wilden Drohung verzerrt. Lassiter hatte überhaupt keine Schwierigkeiten, sich vorzustellen, dass der Irrsinnige bereit war, ein Schiff mit Tausenden an Bord zu sprengen.
    »Und falls Ihnen das noch nicht genügt«, fuhr Diem höhnisch fort, »dann sehen Sie sich den Manty-Kreuzer doch einmal genau an. Die Gauntlet ist das, Sie ... Sie ...«
    Knapp verbiss er sich den Schimpfnamen. So wütend und verängstigt Diem war, den obersten Vertreter von Manpower Unlimited im Congo-System wollte er nicht verärgern. Kamal Lassiter stand in dem Ruf, dass er sich in seinen Entscheidungen gern von kleinlichen persönlichen Abneigungen beeinflussen ließ.
    Doch der Name des Schiffes gab offenbar den Ausschlag. Lassiter schluckte, und Diem sah ihn wegblicken - vermutlich auf einen anderen Bildschirm im Signalraum der Zentrale auf Congo. Ein taktisches Display, das dem Generaldirektor sämtliche Schiffe im Congo-System zeigte.
    »Ist... äh ....?«
    »Ja«, unterbrach ihn Diem. »Er hat das Kommando noch immer. Captain Michael Oversteegen. Sie erinnern sich vielleicht, dass er einen gewissen Ruf genießt. Und falls Sie sich fragen, ob dieser Ruf übertrieben wäre, so kann ich Ihnen aus persönlicher Erfahrung versichern, dass dem nicht so ist. Vor nicht ganz zwanzig Stunden hat er über genau dieses Com mit mir gesprochen und zugesichert, dass er Manpower zur Verantwortung zieht, sollte der Prinzessin etwas geschehen. Er klang, gelinde gesagt, nicht sehr freundlich. Übrigens hat er mich noch einmal eigens darauf hingewiesen, dass der Eridanus-Erlass rein kommerzielle Betriebe auf Planeten in Privatbesitz nicht umfasse.«
    Diem trat der Schweiß auf die Stirn, während er darauf wartete, dass Lassiter endlich seine Entscheidung fällte. Dieser Schweiß zumindest war aufrichtig, mochte sonst auch so gut wie alles gefälscht sein. Der Grund für sein Schwitzen war echt - und Diem stand wirklich am Rande der Panik -, denn allenfalls in technischer Hinsicht handelte es sich um eine ›Fälschung‹. Tatsächlich konnte man sogar sagen, dass die Realität, die verschleiert wurde, noch schlimmer war als die Illusion.
    Mit Oversteegen hatte er nicht wie behauptet über das Com gesprochen, sondern persönlich, und vor sechs Tagen, nicht vor weniger als zwanzig Stunden. Na und? Leibhaftig war der manticoranische Offizier eine aristokratische Eissäule gewesen. Sollte etwas schief gehen, hatte er Diem ohne jeden Raum für Zweifel deutlich gemacht, werde er persönlich dafür sorgen, dass von den Manpower-Anlagen auf Congo nur Schlacke übrig bliebe. Diem hatte nicht im Geringsten gezweifelt, dass er seine Worte wahr machen würde.
    Nicht dass es Diem sonderlich interessierte, was daraus wurde. Lange bevor die Gauntlet beginnen würde, Congo zu beschießen, wäre er tot. Daran zweifelte er in keiner Weise.
    Der Mann, der neben ihm auf der Brücke der Felicia stand, war zwar nicht der religiöse Fanatiker Abraham Templeton, auch wenn die erewhonischen Nanotechniker bei der Herstellung körperlicher Ähnlichkeit ganze Arbeit geleistet hatten. Tatsächlich lag der Fall noch viel schlimmer.
    Victor Cachat. Der Mann, der Unsar Diem in Albträumen erschien - echten Albträumen, kein übertragener Sinn, keine dichterische Freiheit des Ausdrucks -, seit er ihn kennen gelernt hatte.
    Cachat ergriff in diesem Moment das Wort. »Entscheiden Sie, Lassiter«, sagte er mit einem Blick auf sein Chrono. Seine Stimme war rau, angeblich infolge der Verletzungen, die er bei der Entführung der manticoranischen Prinzessin erlitten hatte.
    »Ich gebe Ihnen genau zwei

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