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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Minuten«, krächzte er. »Dann erschieße ich Diem. Danach werde ich im Abstand von fünfzehn Sekunden« - der als Abraham Templeton maskierte havenitische Agent wies mit einer Kopfbewegung auf die Personen, die hinter ihm in Handschelle ein eine Konsole gekettet waren - »den Rest von ihnen töten. Erst Ringstorff, dann Lithgow, dann die Hure. Fünfzehn Sekunden danach sprenge ich die Felicia. In drei Minuten sind also, wenn Sie weiter herumreden, achttausend Menschen tot - einschließlich Ruth Wintons aus dem Königshaus von Manticore.«
    ›Abraham Templeton‹ blickte mit einem sardonischen Grinsen auf das taktische Display auf der Brücke der Felicia. Man konnte zumindest annehmen, dass es ein Grinsen war; die offenbar schweren Verletzungen an Kehle und Kiefer entstellten sein Gesicht ebenso wie seine Stimme. »Das alles vor den Augen jeder interstellaren Nachrichtenagentur der bewohnten Galaxis, wie ich sehe. Ich zähle in diesem System mindestens achtzehn Medienschiffe. Die meisten von ihnen sind auf einer engen Kreisbahn um Congo.«
    An seiner sehr sauren Miene erkannte man, dass Lassiter nun gern geflucht hätte - weniger über die Lage an sich als über die Medienpräsenz. Normalerweise hätte Manpower die Schiffe des Systems verwiesen, doch durch die Präsenz der Gauntlet...
    In dieser Hinsicht war Oversteegen bei seinen knappen Gesprächen mit den Manpower-Vertretern auf Congo überaus emphatisch gewesen. Jeder Übergriff eines der Leichten Angriffsboote, die Manpower in der Umlaufbahn stationiert hatte, würde unverzüglich mit Waffengewalt beantwortet werden. Niemand bezweifelte auch nur eine Sekunde, dass Oversteegen seine Drohung in die Tat umsetzte - und ein manticoranischer Schwerer Kreuzer genügte bei weitem, um doppelt so viele LACs zu vernichten, wie Manpower zur Verfügung standen.
    Ohne Zweifel waren unweit des Systems schwerere Kampfschiffe stationiert, die Manpower notfalls zu Hilfe rief, so viel wusste Victor. Sie gehörte jedoch nicht zur Privatflotte Manpowers, was für Lassiter und seine Vorgesetzten ganz eigene Probleme schuf.
    Das Congo-System war Privateigentum von Manpower Unlimited und nach interstellarem Recht ordnungsgemäß auf dem Planeten Mesa registriert. Als unabhängige, souveräne Sternnation konnte Mesa derartige Ansprüche seiner Bürger und Körperschaften anerkennen, und nach geltendem Recht durfte Manpower wiederum die mesanische Navy ersuchen, ihr Privateigentum zu schützen. Andere Sternnationen hingegen brauchten diese Rechte nicht zu respektieren; anders gelagert hätte der Fall gelegen, wenn Verdant Vista ein souveränes Sonnensystem gewesen wäre.
    Zugegeben bewegte man sich hier in einer Art Grauzone mit konkurrierenden Auslegungen der Präjudize. Letztes Ende lief alles darauf hinaus, dass die Haltbarkeit von Ansprüchen einer Privatfirma auf interstellaren Besitz in direktem Verhältnis zur Stärke der Flotte standen, die diesen Ansprü-
    chen Geltung verschaffte. Aus diesem Grund stießen solarische interstellare Firmen nur sehr selten auf Schwierigkeiten (sah man von gelegentlichen Überfällen durch echte Piraten ab). Keine Sternnation mit einem Funken Verstand legte Wert darauf, die Solare Liga zu provozieren, und deshalb kümmerten sie sich in der Regel selbst um ihre potenziellen Unruhestifter - und zwar nachhaltig -, sobald eine solarische Firma involviert war.
    Doch während Mesa eine Navy unterhielt, war sie bei weiten nicht so groß wie die SLN. Tatsächlich war sie sogar für die Flotte einer Einzelsystem-Sternnation eher klein, auch wenn die einzelnen Schiffe sich exzellenter Ausrüstung erfreuten. Obwohl Mesa die Souveränität besaß, war die Sternnation im Grunde doch nichts als ein Zusammenschluss von Geschäftspartnern, und Flotten sind ihrem Wesen nach sehr teure Einrichtungen, die normalerweise keinen Gewinn erwirtschaften.
    Deshalb unterhielten einige mesanische Firmen, darunter Manpower, Privatflotten. Manpower hatte einen weiteren Grund dazu, weil der Rat, der Mesa regierte, nur ungern das Militär allzu offensichtlich zur Wahrung von Manpowers Sonderinteressen einsetzte. Schließlich hatte es wenig Sinn, sich um negative Presse aktiv zu bemühen.
    In diesem Fall allerdings war dem Kreuzerverband, den Manpower abgestellt hatte, um seine LACs im Congo-System zu unterstützen, dank Michael Oversteegen und Ihrer Majestät Sternenschiff Gauntlet ein Missgeschick unterlaufen - ein recht endgültiges sogar. Diese Information zählte zu den

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