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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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diversen kleinen Tatsachen, die Ringstorff ihnen gern bestätigt hatte - neben dem Umstand, dass die vernichteten Schiffe noch nicht von Manpower ersetzt worden waren. In der Planung der eigentümlichen Allianz der Interessen, die nun auf Congo vorrückte, hatte diese Information eine entscheidende Rolle gespielt. Wenn es überhaupt kampfstarke Schiffe in der
    Nachbarschaft gab, so gehörten sie zur regulären mesanischen Navy und würden bis zuletzt versuchen, sich bedeckt zu halten, besonders angesichts solch massiver Medienpräsenz. Folglich befanden sie sich woanders - so nahe, dass sie Congo rasch erreichen konnten, aber nicht innerhalb des Sonnensystems.
    In der Reaktionsschleife ergab sich dadurch eine automatische Verzögerung. Lassiter müsste einen Kurier aussenden, um den Verband herbeizurufen, und dadurch ergab sich ein zeitlicher Rahmen, innerhalb dessen die ›Kräfte der Befreiung‹ agieren konnten. Vor allem aber würden die Schiffe, die das Kurierboot herbeiholte (falls sie denn kamen), von einem Offizier befehligt, deren Loyalität in erster Linie Mesa galt und nicht nur Manpower.
    »Ich brauche wenigstens zehn Minuten, um die Situation mit meinen Leuten zu besprechen«, beschwerte sich Lassiter.
    Cachat, als Abraham Templeton maskiert, blickte nicht einmal von seinem Chrono auf. »Sie haben eine Minute und vierzig Sekunden, bevor ich mit dem Töten anfange. Sie hatten Wochen, um sich zu entscheiden, Lassiter. Für weitere Verzögerungen gibt es keinen Grund.«
    »Einen Moment.« Lassiter streckte einen Finger aus, und das Display wurde dunkel.
    Diem seufzte tief. »Was werden Sie tun, wenn er Ihre Frist überschreitet?«, fragte er nervös.
    Die Antwort überraschte ihn merkwürdigerweise nicht. Cachat blickte noch immer auf das Chrono. »In einer Minute und fünfundzwanzig Minuten werde ich Sie töten. Dann, in Fünfzehnsekunden-Abständen, Ringstorff und Lithgow.« Er sah die junge Frau mit dem blassen Gesicht an, die neben den Mesanern an die Konsole gekettet war. »Berry Zilwicki werde ich selbstverständlich nicht erschießen. Ihr Vater dürfte Anstoß daran nehmen.« Cachat klang ein wenig verstimmt, als wäre er ein Handwerker, dem nicht gestattet wird, seine Arbeit so gut zu machen, wie er könnte.
    Am Seitenrand der Brücke, wo die Aufzeichner ihn nicht erfassten, saß Anton Zilwicki und schnaubte. Er verzichtete darauf, von der Konsole aufzublicken, an der Ruth Winton und er sich eifrig in die abgesicherten Signalnetze von Manpower einhackten.
    »Beten Sie zu Ihren Göttern, wer sie auch sind, Diem«, murmelte Zilwicki gerade hörbar. »Wenn Lassiter genauso sorglos und nachlässig ist wie seine Absicherungen, dann sind Sie ein toter Mann.« Er schnaubte erneut, als ein neuer Bildschirm aufleuchtete. »Bingo. Wir sind drin. Und da gibt’s nicht einmal interne Verschlüsselung. Gott, ich liebe Trägerwellen, besonders, wenn den Leuten am anderen Ende der Verstand fehlt. Machen Sie ab hier bitte allein weiter, Ruth.«
    Geschäftig tanzten die Finger der jungen Prinzessin über die Tastatur. Zilwicki blickte auf und grinste Diem an. Das Grinsen transportierte keinerlei Heiterkeit.
    »Persönlich glaube ich im Moment nicht einmal, dass Lassiter schon die Uhr lesen kann.«
    Doch, die Uhr lesen konnte Lassiter. Dennoch verschwendete er beinahe eine ganze Minute mit einem Schreikrampf der Beschimpfungen, die sich gegen seine Untergebenen im Kontrollzentrum des Congo-Hauptquartiers richteten. Das Geschrei war nur überflüssig, wie Lassiters Stellvertreter Homer Takashi mürrisch anmerkte, als es abzuebben begann.
    »Diese irren Masadaner anzuheuern war nicht unsere Idee, Boss. Diems auch nicht, um fair zu bleiben - und Ringstorff hat versucht, es ihnen auszureden. Wenn Sie also jemandem Vorwürfe machen wollen, dann wenden Sie sich an ganz oben. Der Rat war es, der die Entscheidung getroffen hat.«
    Lassiter knirschte mit den Zähnen. Takashi hatte vollkommen Recht. Lassiter war leider der Typ Vorgesetzter, den man in früheren Zeiten als ›Fahrradfahrer‹ bezeichnete: Er buckelte nach oben und trat nach unten. An die drei Manpower-Topmanager bei dem mesanischen Kampfverband, der sechsunddreißig Stunden Hyperraummarschfahrt entfernt in einem unbelebten, namenlosen Sonnensystem wartete, würde er kaum eine erbitterte Nachricht senden.
    »Und die Zeit ist uns fast ausgegangen«, fuhr Takashi fort. Kein anderer Untergebener Lassiters wäre so verwegen gewesen, doch Takashi hatte Gönner in den

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