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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Luke, die zur großen Schleuse führte. »Ich geh ja schon. Ich bin nur hergekommen, weil ich dich an das Gleiche erinnern wollte. Vergiss nicht, dass du jetzt unsere neue Oberbefehlshaberin der Streitkräfte bist, Thandi Palane. Also keinen von deinen haarsträubenden Handgemengeangriffen, verstanden? Dich zu verlieren, können wir uns auch nicht leisten.«
    Thandi wusste nicht, was sie entgegnen sollte.
    Berry wusste es sehr wohl. »Deine Monarchin hat gesprochen«, sagte das Mädchen mit beträchtlicher königlicher Herablassung, die nur ihr Stolpern beim Durchqueren der Luke schmälerte.
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    Wie die meisten Raumstationen ihrer Größe und ihres Typs konnte sich auch der künstliche Manpower-Satellit in der Kreisbahn um Congo einer bescheidenen, aber respektablen Raumabwehrbewaffnung rühmen. In Anbetracht des Verwendungszweckes hatte es keinen Sinn, die Armierung auf die Abweisung eines Angriffs regulärer Flottenschiffe auszulegen, doch im Hinterland des Nichts musste man durchaus auf sich selbst aufpassen können. Mehr als eine unbewaffnete Station hatten moderne Barbaren in raumtüchtigen Gegenstücken zu Ruderbooten überrannt und ausgeraubt, daher betrachtete man es allgemein als gute Idee, kostbaren Immobilienbesitz mit so starken Abwehrwaffen auszustatten, dass er zumindest für Piraten mit schmalem Geldbeutel kein attraktives Ziel mehr bot.
    Allerdings diente Lassiters Station nicht nur als Kommandozentrale und Frachtumschlagplatz für das gesamte Sonnensystem, sondern stellte auch den HauptVerteidigungspunkt für den Planeten Congo. Wie die Wärter eines Gefängnisses unbewaffnet sind, damit die Häftlinge ihnen keine Waffen abnehmen können, standen den Aufsehern und Vorarbeitern an der Planetenoberfläche nur sehr wenige schwere Waffen zur Verfügung, die sie auch nur selten benötigten. In der Umlaufbahn hingegen hielt sich das Äquivalent eines Marinesbataillons bereit und konnte jederzeit landen, wo es gebraucht wurde - unterstützt von kinetischen Schlägen aus der Kreisbahn. Zumal Manpower von vornherein ohne jeden Raum für Zweifel klar gestellt hatte, dass jede Rebellion mit einer Härte bestraft würde, die sich mit Worten nicht beschreiben ließ.
    Obwohl nichts, das an der Oberfläche geschah, die Raumstation in welcher Weise auch immer unmöglich direkt bedrohen konnte, war es theoretisch immer denkbar, dass aufständische Sklaven einen der schweren Frachtshuttles in ihre Gewalt brachten, während er am Boden war, und ihn zu einem Angriff auf die Station benutzten. Geschah so etwas in der ersten Phase eines Aufstands, so befanden sich die leicht bewaffneten Enklaven an der Oberfläche im Prinzip in der Gnade der Sklaven, die deren Bewohner mit verzehrender Leidenschaft hassten. So unwahrscheinlich diese Möglichkeit auch erschien, Manpowers Planung hatte die Raumstation mit ausreichend leichten Waffen versehen, um jeden solchen Versuch zunichte zu machen.
    Hinzukamen die LACs Manpowers. Nach den Maßstäben der Royal Manticoran Navy waren die Leichten Angriffsboote hoffnungslos veraltet, doch fünfzehn davon waren im Congo- System stationiert. Theoretisch handelte es sich dabei um die ›Zollpatrouille‹ Verdant Vistas, deren zweite legitime Funktion in der Abschreckung von Piraten bestand. Notfalls konnten sie allerdings auch eingesetzt werden, um jede Erhebung der Arbeitskräfte auf Congo zu unterdrücken. Hätten die LACs einen Angriff auf die Felicia durchgeführt, hätten sie das Schiff zu Hackfleisch verarbeitet. Andererseits waren ihre Kommandanten selbstverständlich informiert, was genau HMS Gauntlet mit jedem LAC anstellen würde, das so dumm war, ein Frachtraumschiff unter Beschuss zu nehmen, zu dessen Passagieren ein Mitglied des Hauses Winton gehörte.
    Ohne Ausnahme waren diese Faktoren bei der Planung des Unternehmens Spartakus bedacht worden. Während es kaum denkbar erschien, dass eine Manpower-Einheit im Congo-System so töricht wäre, die Felicia direkt anzugreifen, obwohl sich ›Ruth Winton‹ an Bord befand, war es nur zu wahrscheinlich, dass man jedes Beiboot vernichten würde, das von der Felicia ablegte und auf Angriffskurs ging, und dazu stand mehr als genug Feuerkraft zur Verfügung. Für die Angreifer konnte dieses Szenario schlimmstenfalls mit einem Blutbad enden und bestenfalls zu einer Pattsituation führen, die entweder den Abbruch des Angriff nötig machte oder das Eingreifen der Gauntlet erforderte, was eine eindeutige aggressive Handlung gegen die

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