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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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Verteidiger des Sonnensystems dargestellt hätte.
    Aus diesem Grund befand sich Thandis Sturmbataillon in den ›Frachtschleusen‹ der Felicia, während das große Handelsschiff langsam an den ihm angewiesenen Liegeplatz vor Raumdock Elf kroch. Thandi betrachtete in dem winzigen Holodisplay, das innen auf die Helmscheibe ihres Panzeranzugs geworfen wurde, was ihr die Außenbeobachtung der Felicia übermittelte, während das große Schiff vorsichtig nur mit Schubtriebwerken manövrierte; unter Impellern konnte sich ein Schiff einem anderen nicht so dicht nähern. Thandi presste die Lippen zu einem ungeduldigen Grinsen zusammen, als sie das helle Licht durch das transparente Armoplast der Hangargalerie strahlen sah. Auf der anderen Seite der Scheiben machte sie tatsächlich eine Hand voll sich bewegender Gestalten aus, und während sie über die Überraschung nachdachte, die diese Leute in Kürze erleben würden, wurde ihre Miene noch ungeduldiger.
    Die Traktorstrahlen der Felicia verankerten sich an der Raumstation, und sie stoppte ihre letzte verbliebene Relativbewegung. Die Andockröhre schob sich näher und schmiegte sich an die Hauptpersonenschleuse. Normalerweise hätte die Station für die erforderliche Traktorstrahlerfassung gesorgt, doch ›Templeton‹ hatte Lassiters diesbezügliches Angebot voller Verachtung ausgeschlagen. Nicht dass es jetzt noch einen Unterschied bedeutet hätte, überlegte Thandi und stellte das HUD ihrer Helmscheibe um. Das Bild der beleuchteten Hangargalerie verschwand, und sie sah ihr Kommando- und Kontrollschema. Die Lieutenants, die ihre einzelnen Züge führten, leuchteten darin als goldene Dreiecke, die Zugfeldwebel und
    Gruppenführer als goldene beziehungsweise silberne Winkel.
    »Tango-Lima-Alfa-Führer, hier spricht Kaja«, sagte sie, wie immer leicht erstaunt, wie gelassen ihre Stimme über das Com klang. »Auf mein Kommando Alfa-Eins ausführen. Bestätigen Sie.«
    Vier goldene Dreiecke leuchteten gehorsam auf, und sie unterdrückte ein zufriedenes Grunzen. Dann ...
    »Jetzt, Thandi«, sprach Ruth leise aus ihrem Ohrhörer.
    »Tango-Lima-Foxtrott, los!«, sagte Thandi unverzüglich. »Ich wiederhole, los, los, los!«
    »Arnold möchte wissen, was er tun soll«, sagte Takashi über Lassiters privaten Comkanal.
    »Das habe ich ihm schon gesagt!«, versetzte der Generaldirektor, ohne je den Blick von dem beweglichen Stahlgebirge zu nehmen, das relativ zu seiner Raumstation zum Halt kam. Er war aus der Kommandozentrale zur Hangargalerie gekommen. Nicht freiwillig, sondern weil er wusste, dass man ihm anlasten würde, was immer vorfiel, egal wie wenig Entscheidungsspielraum er besessen hatte. Seine Karriere müsste einen schweren Schlag einstecken. Unter diesen Umständen blieb ihm nichts anders übrig, als dafür Sorge zu tragen, dass er hinterher behaupten konnte, er sei in jedem Stadium des Desasters vor Ort gewesen. Viel helfen würde es ihm wahrscheinlich nicht, doch mit Gewissheit sah er damit besser aus, als wenn er sich die ganze Zeit in der Sicherheit der Kommandozentrale versteckt hätte.
    »Ich gebe nur wieder, was er gesagt hat«, entgegnete Takashi.
    »Gottverdammter Idiot«, knurrte Lassiter in absichtlich uneindeutigem Ton, sodass niemand sagen konnte, ob die Beleidigung sich nun an seinen Stellvertreter oder den
    Befehlshaber der Sicherheitskräfte von Verdant Vista richtete. Dann atmete er tief durch.
    »Sagen Sie ihm«, sprach er in gefährlich geduldigem Ton, »dass er gar nichts unternehmen wird - wiederhole, nichts - als in den abgesprochenen Positionen abzuwarten, bis ich ihm neue Anweisungen erteile - falls es dazu kommt. Die Lage ist vertrackt genug, ohne dass er versucht, auf eigene Faust den Preston der Weltraumstraßen zu spielen!«
    »Ich gebe ihm Bescheid«, versicherte Takashi, und Lassiter stieß einen befriedigten Laut aus, halb Knurren, halb Schnauben. Zumindest kam er der Befriedigung so nahe, wie ein Mann in seiner Lage sich fühlen konnte. Er hatte Arnold gestattet, Waffen auszugeben und die schweren Gruppen in die Panzeranzüge steigen zu lassen, aber er hatte dabei gewisse böse Befürchtungen gehegt. Major Jonathan Arnold war recht tüchtig, aber nicht besonders einfallsreich. Die meisten seiner Leute glichen ihm darin. Nach Lassiters wohlerwogener Meinung war wenigstens die Hälfte von ihnen nicht in der Lage, ohne genaue Anweisungen in einer Schnapsbrennerei eine Bottle-Party zu organisieren. In Manpowers Händen bildeten sie eine stumpfe

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