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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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...«
    Er verrutschte auf seinem Sessel vor dem Schreibtisch der Präsidentin, als wäre ihm unbehaglich. »Deine Instinkte liegen vielleicht gar nicht so falsch, Eloise. Der Anschlag war insgesamt ein wenig zu ... bombastisch, als dass mir der Gedanke wirklich behagt. Manpower Unlimited - der ganze Planet Mesa sogar - ist für so viele mächtige Kräfte in der Solaren Liga so bequem, dass man sehr gut leben kann, indem man immer schön knapp unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsgrenze bleibt. Warum ein altbewährtes, profitables Arrangement gefährden, indem man eine Tat begeht, die bei den Solariern so viel Staub aufwirbelt wie die Ermordung des Führers der Renaissance Association?«
    »Das fragst du noch?« Pritchart lachte glucksend. »Kevin, falls du es nicht bemerkt hast, Manpower hat in letzter Zeit einige heftige Schläge einstecken müssen - einer davon der Treffer, den du ihnen während des Chicagoer Manpower-Zwischenfalls zugefügt hast. Selbst kaltblütige Sklavenhändler verlieren hin und wieder die Beherrschung, meinst du nicht auch?«
    Usher zuckte mit den Schultern. »Sicher. Aber wieso es an Stein und der Renaissance Association auslassen?« Eloise wollte antworten, doch Kevin kam ihrem Einwand zuvor, indem er die Hand hob. »Ja, ja, ich weiß, dass Stein und die RA außer der Anti-Sklaverei-Liga die wichtigste öffentliche Stimme waren, um Gensklaverei in der Solaren Liga anzuprangern. Na und? Stein agitierte seit Jahrzehnten, und Manpower hat es stets mit einem Schulterzucken abgetan. Manpower weiß genauso gut wie du und ich und jeder mit einem Funken Verstand, dass die so genannte ›Demokratie‹ der Solaren Liga reine Fiktion ist, zumindest auf den Ebenen, die den planetaren Mitgliedern übergeordnet sind. Die Liga wird - ganz und gar - von ihren Bürokraten und Konzernen gelenkt, und diese Schweine, die gleich im Fresstrog wohnen, halten Mesa und Manpower im Großen und Ganzen für sehr praktisch. Und weil die wahren Machthaber der Liga nie so dumm waren, die persönlichen Freiheiten solarischer Bürger auf Alterde und den älteren, etablierten Siedlungsplaneten allzu sehr einzuschränken - womit sie die Bevölkerung auf sich aufmerksam gemacht hätten -, konnten die Renaissance Association und die Anti-Sklaverei-Liga bei der solarischen Politik niemals einen Fuß in die Tür bekommen.«
    Pritchart sah ihn nachdenklich an. »Was ist mit dir? Machst du dir Sorgen, dass Manpower seine Wut an dir persönlich abreagieren könnte?«
    Usher grinste. »Nicht nachdem Zilwicki den Sturmtrupp, der Cathy Montaigne letztes Jahr auf Manticore angreifen wollte, zu Hackepeter verarbeitet hat.«
    Pritchart schnaubte. Der Laut vereinte Sarkasmus mit geradezu heller Freude. Wie alle Aprilisten alten Schlages verabscheute sie Manpower und alles, wofür es stand. Gewiss, sie hatte starke Differenzen mit und Animositäten gegen das Sternenkönigreich, doch was Pritchart und Manticores Königin Elisabeth III. auch trennte, der Hass auf die Gensklaverei war ihnen gemeinsam.
    Deshalb hatte es Pritchart grimmig erfreut, als Manpowers versuchter Racheschlag gegen Montaigne so furchtbar nach hinten losgegangen war. Seit Montaigne mit ihrem neuen Liebhaber von Alterde nach Manticore zurückgekehrt war, hatte Captain Anton Zilwicki, den die Navy auf Halbsold gesetzt hatte, seine Zeit und Energie in den Aufbau einer Organisation gesteckt, die offiziell als ›Sicherheitsagentur‹ bezeichnet wurde. Seine Darstellung war bereitwillig akzeptiert worden, was wohl an Zilwickis Talent zur List lag. Ihm war es sogar gelungen, seine Agentur intakt zu halten, nachdem sie den Mordanschlag auf Montaigne verhindert hatte.
    Was recht... schwierig gewesen sein musste, war das Grundstück des Tor’schen Anwesens doch mit Leichen der gescheiterten Attentäter übersät gewesen. Kein einziges Mitglied des umfangreichen und gut organisierten Mördertrupps hatte überlebt.
    Gerüchten zufolge waren ihre Leichen - oder zumindest Teile davon - von Frachtschiffen zu verschiedenen großen Anwerbeplätzen auf Mesa, dem Heimatplaneten von Manpower, versandt worden. Sklavenhandel war nicht einzige profitable Unternehmung Mesas; der Planet war ferner das wichtigste Zentrum für freischaffende Söldner in der gesamten Milchstraße.
    Die Episode war insgesamt als geheimnisvolle, unergründliche Angelegenheit an die Öffentlichkeit gegeben worden. Im Sternenkönigreich war sie nach einigen Tagen aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden; in

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