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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Sklavenplanet
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immer passiert, ich habe dafür gesorgt, dass die Rädelsführer der SyS vor Verbüßung ihrer Strafen das Gefängnis nur auf eine Weise verlassen: als Inhalt eines Leichensacks. Jede einzelne ihrer Zellen ist mit einem verborgenen Giftgasbehälter ausgestattet.
    Er schüttelte die grimmige Befriedigung ab, die ihm seine Maßnahme vermittelte. Eloise ginge an die Decke, wenn sie davon hörte. Wenn man es recht bedachte, waren seine geheimen Hinrichtungsmechanismen schließlich ein Bruch des Gesetzes, das durchzusetzen sie geschworen hatte.
    Also hielt er den Mund. Und kehrte wieder zum eigentlichen Thema zurück.
    »Ich weiß von den erewhonischen ... ›Fühlern‹, wie du sie nennst. Und mach dir nicht die Mühe, mir zu erklären, dass ich nichts davon wissen dürfte. So sehr klebst du auch nicht an den Paragraphen, Eloise.« Er fuhr sich mit den Fingern durch das dunkle Haar. »Und ich glaube, dass ich genau das vermute, was du denkst. Da High Ridge die Erewhoner wie seine Dienstboten behandelt, fragen sie sich, ob sie wirklich noch Interesse am Bündnis mit Manticore besitzen, und wir haben eine neue Regierung, also kann man sich bei uns umsehen.«
    Sie nickte. Usher schürzte die Lippen. »Unser Botschafter auf Erewhon ist Guthrie, und das ist nicht gut. Er ist bestenfalls zweitklassig. Nicht dass er unfähig wäre, aber wirklich fähig ist er eben auch nicht. Ein Stechuhrtyp im Grunde. Die Sorte Mensch, die sich bei einer schwierigen Gelegenheit wie dieser als Erstes fragt, ob ihm das nicht die Karriere vermasselt.«
    Pritchart nickte wieder. »Und die Beamtin, die das dortige FIS-Büro leitet - eine Jaqueline Pallier, ich glaube nicht, dass du sie kennst - ist auch nicht besser, glaub mir. Selbst Wilhelm Trajan ist mit ihr unzufrieden, und er ist nicht gerade der Mensch, der von blitzartigen Reflexen besessen ist. Unter uns gesagt ist es Guthrie und Pallier bisher gelungen, sich unter jeder erewhonischen Fühlungsaufnahme hindurchzuducken, als wären sie Jungfrauen, die einem grapschenden Lüstling ausweichen. Mittlerweile glauben die Erewhoner wahrscheinlich, wir wären allesamt ein Haufen von Schwachköpfen.«
    Usher grinste. »Eigenartig, dass du gerade diesen Ausdruck benutzt. Ich schicke zusammen mit Ginny natürlich Victor hin, und manchmal frage ich mich, ob er noch Jungfrau ist.«
    »Du und deine raffinierten Pläne! Eins muss ich dir ja lassen, Kevin Usher, du bist so ziemlich der einzige Mann, den ich kenne, der sich einen Scheiß um das Bild kümmert, das die Öffentlichkeit von seiner Männlichkeit hat.« Ein liebevolles Lächeln berührte ihre Lippen. »Nicht dass du es nötig hättest, das gebe ich gern als Erste zu.«
    Ganz kurz fiel Usher in ihr Lächeln ein. Im Laufe der vielen Jahre, die sie einander schon kannten, hatte ihre Beziehung sie nicht nur einmal zusammen ins Bett geführt. Es war mehr eine Sache aus Freundschaft gewesen, nicht besonders romantisch, und nun, da sie sich beide in jemand anderen verliebt hatten, gehörte dieser Aspekt endgültig der Vergangenheit an. Dennoch gab er ihrer Freundschaft etwas Besonderes: eine gelassene Entspanntheit, wie sie sich zwischen Menschen einstellt, die nur wenige Geheimnisse voreinander haben.
    Sie genossen den Augenblick, verweilten aber nicht dabei. Binnen Sekunden saß Pritchart wieder aufrecht an ihrem Schreibtisch, das bildschöne Gesicht zu einem leichten Stirnrunzeln verzogen.
    »Glaubst du, Cachat ist der Sache gewachsen? Ich weiß, dass er dein Lieblingsschüler ist, Kevin, aber er ist für eine solch heikle Sache furchtbar jung.«
    Usher zuckte mit den Achseln. »›Jung‹ und ›unfähig‹ sind zwo Paar Schuhe. Ich stimme dir zu, dass der Bursche völlig verknotet ist, sobald er irgendwie mit Sex zu tun bekommt, aber bei allem, was sein berufliches Können fordert... Da ist er gut, Eloise. Er ist in einer Weise umsichtig, wie es verdammt wenige ›alte Hasen‹ je sind, aber wenn’s sein muss, kann er entschlossen und rücksichtslos vorgehen wie jeder andere auch. Vergiss nicht, wie großartig er die Lage im La-Martine-System gemeistert hat, und seither hat er ein paar Jahre Erfahrung hinzugewonnen. Sicher, jung ist er immer noch - na und? Jeder Boxer ist ›zujung‹, bis er in den Meisterschaftsring steigt. Victor ist bereit. Ich kann mir niemanden denken, der besser geeignet wäre für diese Aufgabe, und er hat den Vorteil, dass er bereits eine vorbereitete Legende mitbringt.«
    Pritchart stellte die ausgebreiteten Hände auf

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