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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Nachrichtendiensten beimaß. Trotzdem hatte Sobolowski selbst noch die kleinsten Informationsfetzen begutachtet, die ihm über Harrington vorlagen … und beklagenswert wenig herausgefunden. Schlimmer noch: Das Gros der Infos beschränkte sich auf Berichte der Standard-Medien … meist von Journalisten abgefasst, die keinen blassen Schimmer von Flotteneinsätzen hatten. Es waren oberflächliche Meldungen über den ›Salamander‹ (an schlechten Tagen gab das immer etwas her, womit sich die Auflagen steigern ließen). Aussagekräftige Informationen über Harringtons Taktiken oder operative Konzepte fanden sich nicht, dafür aber jede Menge maßlose Übertreibungen. Ach, wenn man sich an diesem Zeug orientierte, dann musste die Frau mindestens fünf Meter groß sein und Feuer spucken – und als Zahnstocher benutzte sie wahrscheinlich einen Leichten Kreuzer!
    Der Gedanke ließ den Flottenadmiral kurz schnauben. Doch dann riss sich Filareta wieder zusammen. Ja, zweifellos fanden sich in diesen Berichten heillose Übertreibungen (und nur wenige Fakten), aber eines stand trotzdem fest: Harrington hatte wirklich Erfolge vorzuweisen. Es hatte Zeiten gegeben, da wäre Filareta ebenso wie seine Kollegen bereit gewesen, das alles einfach als Humbug abzutun. Wie gut musste denn eine Neobarbarin schon sein, um Neobarbaren zu erledigen? Doch das war vor der Schlacht von Spindle gewesen. Nach der Schlacht von Spindle hatte Filareta seine Meinung über das Können sämtlicher manticoranischen Offiziere deutlich revidiert. Nach oben.
    Es stand anzunehmen, dass Haven und Manticore technisch in etwa gleichauf waren. Schließlich wäre der Krieg zwischen den beiden Sternnationen sonst schon längst vorbei gewesen. Auch diese Schlussfolgerung war alles andere als angenehm gewesen. Filareta nämlich erinnerte sich noch an eine Zeit, in der die technologisch hoffnungslos rückständige Volksflotte verzweifelt versucht hatte, sich jedwedes Stückchen solarischer Technologie anzueignen, das sie nur in die Finger bekommen konnte. Hier und jetzt aber zählte nur, dass Harrington, das beste Pferd im Stall der Mantys, einen Sieg nach dem anderen gegen einen Gegner errungen hatte, der annähernd ähnliche Leistungen an den Tag legte wie Gold Peak vor Spindle. Das vorausgesetzt durfte man Harrington wahrlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Also …
    »Statusänderung!«, bellte Daniels plötzlich.
    Filareta wirbelte rasch herum. So konnte er aus dem Augenwinkel gerade noch sehen, wie plötzlich hunderte weiterer Impellersignaturen auf dem Hauptplot aufflammten. Sie waren deutlich kleiner und schwächer als ihre Vorgänger: viel zu klein und zu schwach für Sternenschiffe. Doch sie waren der Elften Flotte auch mindestens zwei Millionen Kilometer näher, und …
    »LACs, Sir«, erklärte Daniels kurz darauf bitter. »Verfügen wohl über verdammt gute Stealth-Systeme. Wir haben nichts mitbekommen, bis die ihre Keile hochgefahren haben … und von meinen Vorhut-Drohnen ist keine durchgekommen.«
    »Verstehe.«
    Filareta verstand Daniels Zorn nur zu gut. Aber als der Flottenadmiral die Datenkolonnen neben den schwächeren Impellersignaturen betrachtete, beunruhigte ihn etwas anderes deutlich mehr: das Timing des Gegners. Daniels hatte recht. Das mussten Leichte Angriffsboote sein. Nur waren diese Signaturen stärker als jeder LAC-Impellerkeil, den Filareta je gesehen hatte. Zudem hatten sie die vorderste Front von Daniels Aufklärungsplattformen in fünf Millionen Kilometern Entfernung zu Tango-Zwo zerstört. Das hatten sie mit Energiebewaffnung getan, was bedeutete, dass diese LACs für derart leichte Schiffe über eine immense Reichweite verfügten. Nun gut, Aufklärerdrohnen ließen sich leicht zerstören: Sie verließen sich mehr auf ihre Tarnsysteme denn auf Ausweichmanöver und wussten gar nicht, dass sich der Gegner vor ihnen befand. Das gab diesem ausreichend Zeit, sie zu orten und Feuerleitung aufzuschalten, während die Drohnen immer weiter fett, fröhlich und nichtsahnend durchs All sausten. Aber wenn die LACs in der Lage gewesen waren, Schusswinkel einzustellen, mit denen sie den Impellerkeilen der Drohnen auszuweichen vermochten …
    Bei diesem Gedanken erschienen tiefe Sorgenfalten auf Filaretas Stirn. Ein solches Szenario verriete einiges über die Leistungsstärke der Manty-Sensoren und wie gut der Gegner auch schwer ortbare Ziele anvisieren konnte. Aber LACs waren immer noch LACs! Wie präzise sie auch zielen mochten, die

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