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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Feuerkraft, um ein Wallschiff ernstlich zu bedrohen, brachten sie nicht auf, niemals! Immerhin waren Daniels’ Aufklärungsplattformen vor ihrer Zerstörung noch nah genug an den Gegner herangekommen, um die Superdreadnoughts von Tango-Zwo durchzuzählen: Dort draußen hielten sich also keine weiteren Wallschiffe mehr versteckt. Kein Admiral (außer Sandra Crandall und Josef Byng natürlich!) würde seine Verbände mit kalten Impellern herumstehen lassen, wenn auch nur die geringste Chance bestünde, bald könnten Raketen zum Einsatz kommen. Aber hochgefahrene Impeller eines Superdreadnoughts zu verdecken, nein, das könnten bei dieser geringen Distanz nicht einmal die Stealth-Systeme der Mantys schaffen!
    Dicht genug an mir dran, aber viel zu weit von Tango-Eins entfernt für Hilfe von dort!
    Vorfreude kam in Filareta auf, mehr als erwartet. Niemals hatte er damit gerechnet, Harrington werde ihm eine solche Gelegenheit bieten. Der Flottenadmiral zwang sich dazu, seine Vorfreude zu bezähmen und stattdessen erst einmal nachzudenken.
    Alpha oder Bravo, Massimo? , fragte er sich selbst. Lassen wir’s langsam angehen, oder stürzen wir uns gleich mitten hinein?
    Er warf einen Blick auf sein Chronometer. Der ursprüngliche Einsatzplan sah ohnehin für diesen Zeitpunkt die Entscheidung vor, ob sich die Elfte Flotte der Hypergrenze nähern sollte oder nicht. Aber durch die Tölpelhaftigkeit, mit der die Manty-Verbände aufgestellt worden waren, besaß die Entscheidung unerwartet Dringlichkeit. Bei Annäherung Alpha müsste die Elfte Flotte jetzt abbremsen und ihre Geschwindigkeit auf ein Minimum reduzieren. Denn das garantierte, mit minimalem Zeitaufwand im Notfall wieder zur Hypergrenze zurückkehren zu können. Annäherung Bravo hingegen ließe die Flotte bei derzeitigen Beschleunigungswerten so rasch wie möglich in effektive Reichweite zum Planeten (und etwaiger Verteidiger) gelangen. Das jedoch bedeutete, tiefer ins gegnerische System vorzustoßen, als Filareta lieb war. Denn die Aufschlussgeschwindigkeit könnte erst sehr viel später verringert werden – und entsprechend lange würde es dauern, wieder die Hypergrenze zu überqueren.
    Eigentlich hielt Filareta Annäherung Bravo für eine aus der Not der Verzweiflung geborene Taktik – wie den Versuch eines Boxers, so dicht wie möglich an den Gegner heranzukommen. Das tat ein Boxer nur im Kampf gegen einen größeren, kräftigeren Gegner, um sicherzustellen, selbst auch ein paar Treffer landen zu können. Angesichts der größeren Reichweite der Manty-Raketen, über die berichtet worden war, war Filareta davon ausgegangen, ein solches Vorgehen würde nie funktionieren.
    Doch nun hatte er Tango-Zwo kalt erwischt. Tatenlos standen die Schiffe des Gegners im All. Gewiss, die Beschleunigungswerte, die Tango-Eins derzeit vorlegte, nachdem die Impellerkeile hochgefahren waren, mussten Solarier trotz der gelegentlich darüber eingegangenen Berichte schockieren. Immerhin ließen die derzeitigen Werte einen Beschleunigungsvorteil von beinahe vierzig Prozent im Vergleich zu Filaretas Schiffen vermuten. Trotzdem war Tango-Eins noch mindestens drei Stunden weit entfernt. Die Elfte Flotte hingegen konnte die aktuelle Position von Tango-Zwo innerhalb von fünfunddreißig Minuten erreichen – und den Orbit von Sphinx in acht unddreißig Minuten. Tango-Zwo bräuchte selbst bei sofortiger Beschleunigung siebenundvierzig Minuten, um sich Filaretas Geschwindigkeit anzupassen. Noch ehe dies geschähe, betrüge der Abstand zwischen ihnen weniger als zehn Millionen Kilometer … und Filaretas Elfte Flotte wäre schon knapp sieben Millionen Kilometer innerhalb des Orbits von Sphinx.
    Das ließe Tango-Zwo niemals zu. Filareta könnte so ja die gesamte Orbital-Infrastruktur von Sphinx einnehmen und rechtmäßig die Kapitulation des Planeten verlangen. Den Mantys bliebe also nur, sich zurückziehen, dichter an den Planeten heran, um den Abstand zum Gegner so groß wie möglich zu halten. Filareta bezweifelte allerdings, dass die Mantys ihn dichter zum Planeten aufkommen ließen, als sich gerade eben vermeiden ließe. Genau dann würden sie ihn angreifen. Beföhle Filareta aber die derzeitige Beschleunigung beizubehalten, könnten die Mantys den Abstand zu ihm nicht vergrößern. Ihr Zeitfenster für Reaktionen schlösse sich schneller, und sie müssten sich viel rascher zum Kampf stellen. Das war alles andere als unbedeutend für Filareta und seine Elfte Flotte. Was Treffgenauigkeit

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