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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Menschen ihr Leben verlieren und Billionen und Aberbillionen von Credits verschwendet werden. Und zum Dank wird eine Kommission eingesetzt, deren Aufgabe es ist, zweifelsfrei festzustellen, dass sich Beowulf des Hochverrats schuldig gemacht hat! Und weswegen? Weil Beowulf gewagt hat, sich auf seine Autonomie zu berufen – eine Autonomie, die jedem Mitgliedssystem der Liga zusteht. Ich spreche hier von der Autonomie, die für jedes System, dessen Delegat oder Delegaten gerade für diesen Antrag gestimmt haben, schlichtweg eine Selbstverständlichkeit ist.«
    Sie hielt inne. Ihre braunen Augen funkelten vor Zorn und Verachtung. Stille herrschte nun im Sternensaal, nur hin und wieder waren empörte Zwischenrufe zu vernehmen.
    »Aber von dieser moralisch, ethisch und rechtlich bankrotten Institution haben wir auch nichts anderes erwartet«, fuhr Hadley schließlich fort, und ihre Stimme war eisiger denn je. »Doch es gibt noch ein anderes Recht, das die Verfassung einem jeden Mitgliedssystem der Liga zubilligt. Dieses Recht nimmt Beowulf am heutigen Tag in Anspruch. Da es uns verwehrt ist, uns der widerrechtlichen und katastrophalen Politik entgegenzustellen, die eine Hand voll Mandarine der Liga auferlegt haben, solange wir Teil des Systems sind, werden wir fortan darauf verzichten, es auch nur zu versuchen. Stattdessen verkünde ich hiermit als Vorsitzende der Delegation von Beowulf und auf ausdrückliche Anweisung der rechtmäßig gewählten Regierung meines Systems das Folgende: In zwei T-Monaten, vom heutigen Tage an gezählt, wird Beowulf eine systemweite Volksabstimmung abhalten. Dieses Plebiszit wird darüber entscheiden, ob das Beowulf-System aus der Solaren Liga austritt oder nicht.«
    Selbst die vereinzelten Zwischenrufer stellten jetzt ihre Beleidigungen ein. Es herrschte tatsächlich Totenstille im Sternensaal. Felicia Hadley gestattete sich ein grimmiges Lächeln.
    »Es wird eine faire, rechtmäßige, öffentliche Abstimmung geben. Aber ich persönlich habe keinerlei Zweifel daran, wie das Endergebnis ausfallen wird. Und wenn Sie mir noch eine persönliche Bemerkung gestatten wollen: Geben Sie sich keinerlei Illusionen hin! Sie haben über diesen Antrag abgestimmt, und es steht Ihnen ganz frei, alles zu untersuchen, was Sie nur wünschen. Aber Beowulf wird sich nicht weiter an der blutgetränkten Politik einer durch und durch korrupten Oligarchie beteiligen, die eher bereit ist, ganze Sternnationen abzuschlachten, als auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, ihr selbst könne ein Fehler unterlaufen sein. Wir behalten uns das Recht vor, uns von derart kriminellen Machenschaften und interstellarem Massenmord loszusagen. Weiterhin werden wir alles unternehmen, was die Wählerschaft unserer Sternnation für angemessen hält, um die Krise zu bewältigen, die Permanenter Leitender Staatssekretär Kolokoltsov und seine Mit-Mandarine herbeigeführt haben. All denjenigen, die für diesen Antrag gestimmt haben, wünschen wir, dass sie sich der Folgen ihrer Entscheidungen erfreuen mögen … aber wir gehen nicht davon aus, dass dem so sein wird!«
    Sie drückte die Taste, die ihr Abbild vom Display löschte. Und der Sternensaal verwandelte sich in ein Tollhaus.

Kapitel 16
    »Und, sind Sie immer noch so fest davon überzeugt, dass Reids Antrag Beowulf neutralisieren werde, Innokentiy?« Nathan MacArtneys beißenden Tonfall entging Kolokoltsov nicht.
    »Das war ich nie, Nathan«, erwiderte der Permanente Leitende Staatssekretär für Äußere Angelegenheiten. »Und ich habe auch nie behauptet, Beowulf könne überhaupt neutralisiert werden. Ich habe gesagt, ich rechnete damit, der Antrag werde die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von uns ablenken, weil sich alle mit Beowulf befassten. Ich habe auch gesagt, der Antrag werde Hadley einen Maulkorb verpassen, und ich bin der Ansicht, genau das geschieht gerade. Eines muss ich wohl zugeben: Nicht einmal von Beowulfianern hatte ich erwartet, es derart auf die Spitze zu treiben – oder wenn doch, dann verdammt noch mal nicht so rasch! Aber es sieht doch ganz danach aus, als würde Beowulf im Sternensaal schon bald keine Rolle mehr spielen, richtig? Ich denke, das darf man als den sprichwörtlichen Silberstreifen am Horizont ansehen.« Er lächelte dünn. »Da wir nichts unternehmen können, um es aufzuhalten, können wir genauso gut versuchen, wenn’s denn passiert, es so positiv wie möglich zu nehmen.«
    Hadleys Ankündigung hatte Kolokoltsov völlig

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