Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Mycrofts Schlüsselloch-Zwo-Drohnen hingegen waren mit aktiver Abwehr ausgestattet und mit Antiraketen regelrecht vollgestopft. Zweifellos könnte man auch diese Plattformen ausschalten. Aber es dürfte eine recht aufwendige Aufgabe sein. Zudem waren im Zuge von Mycroft reichlich Drohnen ausgesetzt worden. Allein aufgrund der resultierenden Redundanz sollte man sich darauf verlassen können, dass das System einen Angriff überstünde.
    »Sicher, wenn Mycroft erst einmal vollständig einsatzbereit ist, wird sich jeder, der sich auf Beowulf stürzen will, innerhalb kürzester Zeit die Finger verbrennen«, meinte Honor. »Nur mache ich mir vor allem Sorgen der Psychologie wegen: Genau wie den Terminus-Wachverband kann man Mycroft eben nicht sehen – vor allem, da wir das Ganze unter strenger Geheimhaltung einrichten und es ohnehin erst in ein paar Monaten einsatzbereit sein wird. Vielleicht dauert es sogar noch länger.« Honor schüttelte den Kopf. »Und genau dieses Zeitfenster macht mir solche Sorgen«, fuhr sie dann betrübt fort. »Ich an Stelle der Mandarine würde mit Nachdruck darauf hinweisen, dass uns doch die Verwundbarkeit Beowulfs bestens bekannt ist und wir genau deswegen dort ansetzen sollten, wenn wir schon etwas unternehmen wollten. Aber ich bin mir wirklich nicht sicher, dass die Mandarine von selbst auf diesen Gedanken kommen.«
    »Na ja …«, bemerkte Benton-Ramirez y Chou mit einem Achselzucken. Die Geste wirkte sehr viel gelassener, als sein Geistesleuchten schmeckte. »Das wird sich wohl nur auf eine Weise herausfinden lassen.«
    »Und genau das befürchte ich, Onkel Jacques«, entgegnete Honor, »genau das befürchte ich!«

Kapitel 15
    Felicia Hadley nahm in der Loge der beowulfianischen Delegation im Sternensaal Platz.
    Hoch erhobenen Hauptes saß sie da, die Schultern gestrafft. Wer sie anblickte, hätte kaum erkannt, welche Emotionen in ihr tobten: Zorn, Erschöpfung, Frustration, Trauer und … Leere wogten hinter ihren Augen, die so gelassen wirkten. Aber Hadley selbst hätte diese Gefühle kaum erklären können. Wie also sollte jemand anderes begreifen, was die beowulfianische Delegatin in diesem Moment empfand?
    Die zwei Wochen, die man für die Debatte über Tyrone Reids Antrag anberaumt hatte, waren die unerfreulichste Zeit in Hadleys ganzem Leben gewesen. Die Mandarine zogen in ihrer ausweglosen Lage alle Register, die Furcht und den Zorn der Liga von sich auf andere zu lenken. Und die Mandarine kannten wirklich alle Tricks. Die verbalen Angriffe auf Beowulf hatten sie sorgfältig aufeinander abgestimmt. Immer und immer wieder wurden die gegnerischen Argumente von ganzen Scharen gekaufter Journalisten und HD-Stichwortgebern wiederholt, um auf diese Weise bei der Öffentlichkeit maximale Glaubwürdigkeit zu erzielen. Doch, es gab auch einige wenige Reporter, die sich bemühten, beide Seiten der Debatte auszuloten – wie beispielsweise Audrey O’Hanrahan. Selbst im Parlament fanden sich Delegaten, die tatsächlich an der Wahrheit interessiert schienen. Doch es waren viel zu wenig öffentliche Personen; sie gingen in der Masse eingeschworener Gegner unter. In Parlament und Medien gab es einfach zu viele, die dem einen oder anderen Mandarin noch einen Gefallen schuldeten (oder über die Malachai Abruzzis Leute entschieden zu viel wussten). Damit war ein anderes Abstimmungsergebnis als das von den Mandarinen gewünschte überhaupt nicht vorstellbar.
    Doch zwei Dinge hatten Hadley tatsächlich überrascht. Das eine war das Ausmaß von Hass, den einige ihrer Parlamentskollegen bei ihren Schmähreden gegen Beowulf an den Tag gelegt hatten. Reids Verbündete hatten ihre Waffen sehr gezielt eingesetzt: Sie hatten ihre feurigen Anklagen in kühle Berechnungen gehüllt. Andere hatten sich ihnen von sich aus angeschlossen und schlugen nun in wilden, beinahe zusammenhanglosen Hetzreden nur so um sich. Aus diesen Hetzreden wurde nur allzu ersichtlich, dass sie sich um die Rechtslage nicht scherten. Beowulfs Motive interessierten nicht. Die unbändige Wut gegen Beowulf speiste sich allein aus den panikerfüllten Berichten über die überlegenen Waffensysteme der Manticoraner und der Angst, aus Beowulfs Verrat folge zwangsläufig der Einsatz dieser Waffensysteme gegen die ganze Solare Liga. Keiner der Redner machte sich die Mühe, diesen abstrusen Gedanken näher zu erläutern.
    Ach, was! , dachte Hadley. Es geht doch längst nicht mehr um die militärische Überlegenheit der Mantys! Längst ist

Weitere Kostenlose Bücher