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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Permanente Leitende Staatssekretär für Bildung und Information den Kopf. MacArtney schoss die Zornesröte ins Gesicht. Er öffnete schon den Mund zu einer verärgerten Erwiderung. Kolokoltsov aber hob die Hand und brachte ihn so zum Schweigen.
    »Beruhigen Sie sich, Nathan, und Sie auch, Malachai!« Auch er schüttelte den Kopf. »Hören Sie, Nathan: Omosupe, Agatá und Sie haben hier durchaus triftige Bedenken geäußert. Aber auch Malachai hat nicht unrecht. Mit der Taktik, die Sie vorschlagen, heizen wir die Lage allerdings nur noch weiter an. Und im Augenblick können wir uns das wahrlich nicht leisten.«
    »Wir können es uns auch nicht leisten, das nicht zu tun!«, widersprach MacArtney stur. Wieder nickte Quartermain. Wodoslawski hingegen scheint sich da deutlich weniger sicher , dachte Kolokoltsov. »Wenn wir nicht hier und jetzt hart durchgreifen, ist die Chance dafür vertan.«
    »Aber im Augenblick können wir nicht hart durchgreifen«, erklärte Kolokoltsov ungerührt. »Wir können es einfach nicht! Wenn wir jetzt versuchen, Hadley und Carmichael in Gewahrsam zu nehmen, riskieren wir, die anderen Kernwelten gegen uns aufzubringen – und das zu einem Zeitpunkt, wo unsere Schwäche für jeden offenkundig ist. Vor allem, wenn wir nichts anderes tun als Hadley und Carmichael unter Arrest zu stellen. Schließlich sind wir ja wohl kaum in der Lage, die Stoßrichtung beizubehalten und den Rest von Beowulfs Systemregierung festnehmen zu lassen!
    Nein. Wir können uns nicht auf die Frage einlassen, ob eine solche Abspaltung von der Liga nun verfassungsrechtlich akzeptabel ist oder nicht. Nicht jetzt. Mit der Frage werden wir uns später befassen müssen, gewiss. Aber im Augenblick sollten wir dieses Thema nicht einmal mit der Feuerzange anfassen, nicht, solange andere Kernwelten ernstlich darüber nachdenken, aus der Liga auszutreten.«
    »Wir haben gar keine andere Wahl!«, widersprach MacArtney. »Und wenn Sie glauben …«
    »Warten Sie, Nathan«, fiel ihm Wodoslawski ins Wort, blickte dabei jedoch Kolokoltsov an. Der Permanente Leitende Staatssekretär des Innenministeriums wirkte beleidigt, doch wenigstens schwieg er. Fragend neigte Wodoslawski den Kopf zur Seite.
    »Was meinen Sie damit: ›Wir können uns nicht auf die Frage einlassen, ob eine Abspaltung verfassungsrechtlich akzeptabel ist‹, Innokentiy?«, fragte sie.
    »Ich meine, wir sollten es lieber in eine andere Richtung drehen: Gefährdet das Handeln Beowulfs die Sicherheit der Liga im Allgemeinen und der Kernwelten im Speziellen, oder ist das nicht der Fall?«, antwortete Kolokoltsov. »Von der Frage, ob eine Sezession durch die Verfassung gedeckt ist, sollten wir vorerst die Finger lassen. Diese Frage sollten wir an Reid und Neng weiterreichen, sobald sich deren Untersuchungsausschuss mit Beowulf befasst. Reid wird doch gewiss gleich eine ganze Reihe rechtlicher Präzedenzfälle anführen können, mit denen er überzeugend den Standpunkt vertreten kann, verfassungsrechtlich festgeschriebenes Recht, das seit siebenhundert Jahren niemand mehr in Anspruch genommen hat, lasse sich durchaus außer Kraft setzen. Die Jurisprudenz und die Auslegung der Verfassung haben sich ja schließlich in all der Zeit auch weiterentwickelt, nicht wahr?«
    Kolokoltsov lächelte, und Abruzzi entschlüpfte ein leises Lachen. Selbst MacArtney wirkte nun eher nachdenklich als erbost.
    »Von diesem Punkt aus«, fuhr Kolokoltsov fort, »können wir dann immer noch argumentieren, ein Austreten aus der Liga sei mitnichten verfassungsrechtlich gedeckt. Vorerst aber beschränken wir uns darauf, uns eine abschließende Urteilsverkündung vorzubehalten. Wir stellen klar, dass wir Beowulf nicht das Recht zubilligen, aus der Liga auszuscheiden. Gleichzeitig zeigen wir, dass wir nicht bereit sind, eine unerfreuliche Situation noch weiter zu verschlimmern, solange nicht vor Gericht entschieden wurde, ob derartige Sezessionsbestrebungen legal sind oder nicht.«
    »Wir lassen also unsere fehlgeleitete Schwester – zumindest vorerst – ziehen, und zwar ›eher betrübt als erzürnt‹, richtig?«, fragte Abruzzi nach und kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Wenn wir das tun, halten wir uns die Option offen, später zu dem Schluss zu kommen, Beowulf habe sich geirrt, und können dann gegen den Abweichler Maßnahmen ergreifen. Habe ich das richtig verstanden?«
    »Mehr oder weniger.« Kolokoltsov nickte. »Ich möchte die emotionalen Aspekte der ganzen Sache möglichst

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