Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
dass ihr – anders als einem gewissen solarischen Admiral – detaillierte taktische Informationen über den Kampfverband der SLN vorlagen.
    »Statusänderung!«, verkündete Quill einen Augenblick später. Tsangs rechte Hand verkrampfte sich um die Armlehne ihres Sessels, als auf ihrem Plot unvermittelt sechsunddreißig Impellersignaturen aufflammten, etwa neun Millionen Kilometer voraus … und genau zwischen der Warshawski und dem Beowulf-Terminus.
    »Sechsunddreißig Superdreadnoughts in Entfernung acht Komma acht sieben Millionen Kilometer«, bestätigte Quill. »Impeller aktiv. Ob die Seitenschilde hochgefahren sind, kann ich noch nicht sagen.«
    »Wollen Sie allen Ernstes auf einen Verband der Solarian League Navy das Feuer eröffnen?«, verlangte Tsang zu wissen und durchbohrte Holmon-Sanders mit ihrem Blick.
    »Ich will vom souveränen Recht meines Systems Gebrauch machen, seine Bürger vor den Befehlen einer nicht gewählten Schar korrupter Bürokraten zu beschützen, die ohne auch nur eine Spur verfassungsmäßiger Berechtigung Befehle erteilen, die Sie hier auszuführen beabsichtigen«, erwiderte Holmon-Sanders. »Und Sie, Fleet Admiral, wissen genauso gut wie ich, dass diese Bürokraten dazu nicht berechtigt sind. Und Sie wissen sogar noch mehr: Wenn Sie dieses Unternehmen fortsetzen, verstoßen Sie damit unmittelbar gegen die Verfassung, die zu beschützen und zu verteidigen Sie in Ihrem Amtseid geschworen haben. Das mag Ihnen ja nicht viel bedeuten, aber für uns hier auf Beowulf bedeutet das eine ganze Menge!«
    Zornesröte stieg Tsang ins Gesicht. Wie konnte dieser Möchtegern-Flaggoffizier aus der Verteidigungsstreitmacht eines lächerlich kleinen Systems es nur wagen, so mit ihr zu reden! Diese ganze Sternnation könnte doch geradewegs aus dem Libretto einer zweitklassigen Operette stammen! Natürlich hatte Tsang geschworen, die Verfassung zu beschützen und zu verteidigen! Jeder solarische Offizier leistete diesen Eid. Aber die Verfassung war doch genau das, was die allgemeinen Gepflogenheiten aus ihr gemacht hatten, nicht irgendein uraltes Dokument, dem man in mehr als sechshundert T-Jahren noch nie richtig Beachtung geschenkt hatte, weil das, was darin stand, einfach nicht funktionieren konnte! Holmon-Sanders wusste es genauso gut wie Tsang: Die Liga wäre schon vor Jahrhunderten auseinandergefallen, wenn die wahrhaftig Regierenden nicht einen Umweg für die absurden Bestimmung aus Holmon-Sanders ach-so-geschätzter Verfassung gefunden hätten.
    »Ich muss Ihrer … einzigartigen Interpretation derzeit geltenden Verfassungsrechts widersprechen«, sagte sie tonlos. »Und ich wiederhole erneut, dass ich die Absicht habe, mit den mir unterstellten Verbänden durch diesen Terminus zu transistieren.«
    »Ohne die Unterstützung der Terminus-Lotsenstation wird Ihnen das nicht gelingen«, erwiderte Holmon-Sanders. »Sollte Ihnen selbst das nicht bewusst sein, wird Ihr Stabsastrogator sicherlich wissen, wie katastrophal jeglicher Versuch eines Simultan-Transits durch diesen Terminus ausfallen wird, wenn die Lotsenstation keine Orientierungshilfen gibt. Haben Sie etwa die Absicht, bewaffnete Truppen an Bord der Leitplattformen zu entsenden und unsere Mitarbeiter mit vorgehaltener Waffe dazu zu zwingen, Ihren Transit zu koordinieren?«
    »Ich habe die Absicht, alles zu tun, was zur Ausführung meiner Befehle erforderlich ist, Vice Admiral! Und wenn das bedeutet, dass meine Marines Ihre Leitplattformen übernehmen und Ihre Mitarbeiter dazu zwingen müssen, Ihre Pflicht als solarische Bürger zu erfüllen, dann werde ich genau das auch tun!«
    »In dem Augenblick, in dem Sie das tun, werden Beowulfs Systemverteidigungskräfte zur Verteidigung unserer Bürger das Feuer auf Sie eröffnen.«
    Als Reaktion auf diese Worte sog Tsang scharf die Luft ein.
    »Dann, Admiral Holmon-Sanders, machen Sie sich des Hochverrats schuldig!«
    »Dann, Admiral Tsang, macht sich eine von uns beiden des Hochverrats schuldig«, erwiderte Holmon-Sanders, und ihr verächtlich-herausforderndes Lächeln wurde noch breiter.
    »Und Sie und die überwiegende Mehrheit der Besatzung Ihrer Superdreadnoughts werden obendrein tot sein«, gab Tsang tonlos zu bedenken. »Innerhalb der nächsten neunzehn Minuten geraten Sie in die Reichweite meiner Raketen. Sollten Sie bis dahin Ihren Verband nicht zurückgezogen haben, werde ich Sie angreifen. Sie haben dann Ihre Besatzungen auf dem Gewissen, nicht ich – Sie und Ihre

Weitere Kostenlose Bücher