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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Takeuchi so leise, dass nur Tsang ihn hörte.
    »Damit werden die wohl leben müssen«, erwiderte Tsang rundweg. »Und es ist ja nun nicht so, als hätten die noch genug Zeit, sich …«
    »Verzeihung, Fleet Admiral.«
    Mitten im Satz brach Tsang ab und drehte sich zu Marceau herum. Fragend hob sie die Augenbrauen, als sie begriff, in welch sonderbarem Tonfall er sich an seine Vorgesetzte gewandt hatte.
    »Ja, Sherwood?«
    »Ma’am, ein Vorrangsignal für Sie trifft ein.«
    »Von der Lotsenstation?« Tsang war ernstlich überrascht. Sie zweifelte nicht daran, dass die Verkehrsleitung alles andere als glücklich über ihre Ankündigung sein würde, sie werde auf jeden Fall den Terminus nutzen, ganz egal, was die Systemregierung von Beowulf verkündet hatte. Aber der Terminus lag noch dreiunddreißig Lichtsekunden vor der Warshawski . Es war völlig unmöglich, dass Marceaus Nachricht dort bereits eingegangen war, und eine Antwort würde noch mindestens eine weitere halbe Minute auf sich warten lassen.
    »Nein, Ma’am«, sagte Marceau, immer noch in diesem sonderbaren Tonfall. »Das Signal kommt aus der Nähe des Terminus. Aber es stammt von Admiral Holmon-Sanders, nicht von der Lotsenstation.«
    Tsangs Blick zuckte zu Takeuchi hinüber. Marianne Holmon-Sanders war der ranghöchste Offizier der Systemverteidigungskräfte von Beowulf im aktiven Einsatz; nur Admiral Corey McAvoy, der Chef des Admiralstabs, war ihr gegenüber noch weisungsbefugt. Zudem war sie die Oberkommandierende der Ersten Flotte – genauer gesagt: der einzigen Flotte – der Systemverteidigungskräfte von Beowulf. Das machte die Tatsache, dass diese Nachricht von ihr stammte, natürlich noch interessanter.
    »Ich verstehe«, erwiderte der Flottenadmiral nach kurzem Nachdenken, durchquerte die Flaggbrücke und schritt auf ihren Kommandosessel zu. Sie ließ sich Zeit, nahm in aller Ruhe Platz und nickte dann Marceau zu.
    »Stellen Sie durch, Sherwood!«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Die Frau, die kurz darauf auf Tsangs Display erschien, hatte braune Haare, braune Augen, einen breiten Mund mit festen, interessant geschnittenen Lippen und ein entschlossenes Kinn, das nicht so recht zu ihrer beinahe schon kecken Stupsnase passen wollte. Doch was Tsang am deutlichsten bei ihr auffiel und sie dazu brachte, erstaunt die Augen aufzureißen, war, dass Holmon-Sanders nicht die übliche Uniform der Systemverteidigungskräfte von Beowulf trug – kastanienbraune Uniformjacke und kohlenschwarze Hosen –, sondern einen Skinsuit.
    Das Gleiche galt für alle anderen Offiziere und Gasten im Erfassungsbereich des Aufzeichners. Es war offensichtlich, dass an Bord dieses Großkampfschiffes ›Klar Schiff zum Gefecht‹ befohlen worden war.
    »Vice Admiral«, sagte Tsang dann und betonte auf diese Weise dezent, aber doch unverkennbar Holmon-Sanders niedrigeren Dienstgrad, »was kann ich für Sie tun?«
    Sie lehnte sich zurück und wollte die Signalverzögerung abwarten. Schließlich musste ihr Signal erst den Terminus erreichen, und dann musste die Antwort eintreffen. Doch kaum eine Sekunde später …
    »Sie können umgehend Ihre Impeller herunterfahren und mir versichern, dass Sie mitnichten die Absicht haben, einen Transit durch diesen Terminus durchzuführen – gegen den ausdrücklichen Wunsch meines Systems, Fleet Admiral«, erwiderte Holmon-Sanders unverblümt.
    Tsangs Blick schoss hinüber zu Sherwood Marceaus Station. Sie hörte, dass Takeuchi einen Ausruf des Erstaunens nur halb unterdrückte, und verwünschte sich dafür, sich selbst auch nicht besser im Griff gehabt zu haben. Aber …
    Marceau an seiner Konsole wirkte erstaunlicherweise noch überraschter als sein Fleet Admiral. Noch einen Moment lang blickte er reglos auf seine Displays, dann blickte er zu seiner Vorgesetzten auf.
    »Ein weiterer Transmitter wurde soeben aktiviert, Ma’am«, erklärte er. »Das muss eine Art Relais ein. Es befindet sich weniger als zehntausend Kilometer vor der Warshawski .«
    »Zweifellos hat Ihre Signalstation mittlerweile mein Comrelais entdeckt, Admiral Tsang«, fuhr Holmon-Sanders fort, und Tsang blickte wieder auf ihr Display. »Wissen Sie, das ist ebenso ein Receiver wie ein Transmitter. Es schien mir eine gute Idee, bei unserem Gespräch auf … vermeidbare Verzögerungen zu verzichten, gerade angesichts des Nachdrucks und der Klarheit, mit der meine Regierung die Position von Beowulf hinsichtlich des von Ihnen vorgeschlagenen Unternehmens dargelegt hat. Deswegen

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