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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatte: ›Legen Sie sich nicht mit ’nem Stier an, sonst spüren Sie die Hörner!‹ Na ja, es wurde wirklich Zeit, dass die Mantys endlich so auf die Hörner genommen wurden, wie sie es verdienten. Und wenn Rajampet daraus selbst noch ein wenig Profit schlagen konnte, um so besser!
    Tja, alles schön und gut, aber deswegen wird der morgige Tag auch nicht besser. Eigentlich war ja klar, dass es früher oder später so kommen musste , sinnierte er. Wenigstens habe ich es kommen sehen – anders als die anderen Schwachköpfe. Deswegen habe ich ja auch meine Spuren so gründlich verwischt. Und , er lächelte dünn, wenn der Zug sowieso entgleist, habe ich wenigstens ein paar Informationen in der Hinterhand, um meine geschätzten zivilen Kollegen zu überreden, mir den Rücken zu decken. Es ist völlig egal, wie gut Abruzzi ist. Wenn meine Lebensversicherung jemals bei den Medien landet, sind die alle erledigt!
    Ein Teil von ihm hoffte gar darauf, dass sie ihn dazu brächten, sie auf diese Kleinigkeit hinzuweisen. Es wäre so … befriedigend, ihre Gesichter zu sehen, wenn sie schließlich begriffen, dass er sie alle in der Hand hatte. Zugegeben: Es wäre das Gegenstück zu einem nuklearen Erstschlag. Nach einer solchen Konfrontation wären hinter Rajampet alle Brücken abgebrochen. Aber eigentlich war er sich recht sicher, dass sie alle ohnehin die Absicht hatten, ihn als Sündenbock aus der nächsten Luftschleuse zu stoßen. Also konnte er genauso gut noch alles auskosten.
    Außerdem …
    Eine kurze Melodie, die ersten Takte der Ouvertüre von Adonis von Canis Major , meldete ihm, dass bei seiner privaten Vorrang-Nummer ein Com-Anruf eingegangen war. Mürrisch betrachtete der Chef des Admiralstabs der Solaren Liga noch einmal das Panorama der Stadt. Dann seufzte er und stemmte sich aus seinem Sessel. Er hatte noch nie das Bedürfnis gehabt, sich mit einem ganzen Rudel persönlicher Bediensteter zu umgeben, so wie es in der solarischen Elite üblich war. Nach Rajampets Meinung waren Menschen weniger effizient als anständig programmierte elektronische Diener. Die nämlich schwatzten ständig und konnten einem furchtbar auf die Nerven gehen. Immer steckten sie ihre Nasen ungefragt in die Angelegenheiten ihrer Herrschaften, jeder Einzelne ein potenzielles Sicherheitsrisiko. Rajampet wollte in seinen eigenen vier Wänden keinen Wirbel. Davon hatte er im Dienst wirklich genug!
    Er ging zum Comterminal im Wohnzimmer hinüber. Als er einen Blick auf das Display warf, runzelte er die Stirn. Die Nummer des Anrufers kannte er nicht, und es gab nicht allzu viele Leute, die seine Nummer kannten – zumindest nicht die Nummer dieser Leitung.
    Er zuckte die Achseln und drückte den ›Nur-Audio‹-Knopf.
    »Rajampet«, meldete er sich barsch.
    »Sid?«, fragte eine Stimme, die er nie zuvor gehört hatte. »Sid, bist du das?«
    »Nein, bin ich nicht!«, erwiderte Rajampet scharf. »Wer ist denn da?«
    »Was?« Sein Gegenüber klang verwirrt. »Verzeihung, ich wollte Sid Castleman sprechen. Ist das nicht seine Nummer?«
    »Nein, ist sie nicht!«, erwiderte Rajampet. »Um genau zu sein, ist das hier eine geheime Regierungsnummer!«
    »Ach du großer Gott! Das tut mir aber wirklich leid!«, entgegnete der unbekannte Anrufer rasch. »Da muss ich mich verwählt haben.«
    »Müssen Sie wohl«, stimmte ihm Rajampet fast schon gehässig zu.
    »Bitte nochmals um Entschuldigung«, erwiderte sein Gegenüber. »Ende.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und während Rajampet seinerseits auflegte, schnaubte er erneut. Doch dann riss er erstaunt die Augen auf: Die Hand, die gerade eben die ›Auflegen‹-Taste gedrückt hatte, bewegte sich jetzt ohne sein Zutun weiter. Sie öffnete eine Schublade in der Com-Konsole, in der Rajampet schon seit fünfzehn oder zwanzig T-Jahren einen geladenen Pulser aufbewahrte. Dann griffen seine Finger in die Schublade. Rajampet trat kalter Schweiß auf die Stirn, als er hilflos mitansehen musste, wie sich seine eigenen Finger um den Griff der Waffe legten. Mit aller Kraft versuchte er, seine Hand aufzuhalten … vergeblich. Rajampet wollte den Kode ausrufen, der die Sicherheitssysteme seines Penthouses aktivierte … Aber seine Kiefer bewegten sich nicht, seine Stimmbänder blieben stumm.
    Rajampets Gedanken überschlugen sich, als seine Hand den Pulser hob, und dann verwandelten sie sich in ein unverständliches Gewirr, als sich zu seinem Entsetzen sein Kiefer nun plötzlich doch bewegte. Er klappte auf, sodass

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