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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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in den obersten Ebenen war«, erklärte al-Fanudahi. »Und für mich sieht es ganz danach aus, als wäre an den wilden Geschichten, die uns Mantys und Haveniten auftischen, tatsächlich was dran. Sie wissen schon, diese Behauptung, Mesa verfüge über Nanotechnologie, mit der man das Bewusstsein anderer manipulieren und sie dazu bringen kann, Dinge zu tun, die sie sonst niemals täten.«
    »Ach, jetzt hören Sie aber auf!« Okiku klang noch gereizter, als al-Fanudahi unter den Umständen erwartet hatte. Es war Zeichen dafür, wie angespannt der Lieutenant Colonel mittlerweile war. »Mit einer gewaltigen interstellaren Verschwörung könnte ich mich ja vielleicht noch abfinden, aber Bewusstseinskontrolle? Ich bitte Sie!«
    »Genauso habe ich auch gedacht«, erwiderte al-Fanudahi. »Aber das war, bevor ich erfahren habe, dass sich Admiral Rajampet gestern Abend einen Pulser in den Mund gesteckt und abgedrückt hat.«

Kapitel 12
    Der Flottenadmiral ist ja kaum halb so alt wie Rajani! , ging es Innokentiy Kolokoltsov durch den Kopf, als Winston Seth Kingsford sein Büro betrat. Dabei aber mindestens doppelt so schwer. Und, okay, im Gegensatz zu Rajani lebt er noch , dachte Kolokoltsov. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, wird sich noch zeigen.
    »Herr Staatssekretär«, begrüßte ihn der Flottenadmiral respektvoll, und Kolokoltsov nickte ihm zu.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie so rasch gekommen sind, Fleet Admiral Kingsford. Ich hatte frühestens in einigen Stunden mit Ihnen gerechnet.«
    »Ich will nicht abstreiten, dass in der Admiralität gewaltiger Tumult herrscht«, erwiderte Kingsford. »Aber im Augenblick kann ich dort erschreckend wenig ausrichten. Und es erschien mir wichtig, so rasch wie möglich mit Ihnen zu sprechen.« Kurz verzog er die Lippen. »Da sich Admiral Rajampet umgebracht hat, hängt entschieden zu viel in der Luft – und das natürlich zum schlechtesten aller möglichen Zeitpunkte.«
    Kolokoltsov begriff: Er hatte einen Meister des Offensichtlichen vor sich. Doch dann riss sich der Permanente Leitende Staatssekretär für Äußere Angelegenheiten zusammen. Niemand wusste, wie nun, nach Rajampets Tod, weiter zu verfahren wäre. So irritierend dieser Mann auch gewesen sein mochte, er hatte mehr als einhundertzehn T-Jahre als Offizier bei der Solarian League Navy gedient und war beinahe vier Jahrzehnte lang der Chef des Admiralstabs gewesen. Es würde einige Zeit dauern, sich daran zu gewöhnen, dass er nicht mehr da war.
    Aber wenigstens wird Kingsford – oder wer auch immer in seine Fußstapfen tritt – wohl eine Verbesserung sein. Schlimmer kann’s ja nun mal nicht werden!
    »Bitte nehmen Sie Platz, Admiral!«, sagte Kolokoltsov. Nachdem das geschehen war, tat der Staatssekretär es ihm gleich und neigte den Kopf zur Seite. »Wenn ich richtig verstehe, sind Sie Admiral Rajampets Nachfolger?«
    »Nach Seniorität bin ich der Nächste auf der Liste, Sir. Deswegen bin ich derzeit diensttuender Chef des Admiralstabs«, erwiderte Kingsford. »Aber diesen Posten dauerhaft zu besetzen, dürfte etwas schwieriger werden. Verteidigungsminister Taketomo muss jemanden für diesen Posten förmlich nominieren. Und die Verfassung verlangt, dass das Parlament diese Nominierung bestätigt.«
    Es entging Kolokoltsov nicht, dass Kingsford das Kunststück vollbrachte, diese Worte auszusprechen, ohne mit der Wimper zu zucken. Was politischen Einfluss betraf, war Verteidigungsminister Taketomo Kunimichi bedeutungslos. Er würde genau die Person nominieren, die ihm Kolokoltsov und Kollegen vorschlügen, und die Bestätigung durch das Parlament würde unmittelbar darauf erfolgen.
    »Ich verstehe.« Der Permanente Leitende Staatssekretär lächelte. »Da wir seit … nun, siebenunddreißig T-Jahren keinen Chef des Admiralstabs mehr ersetzen mussten, dürften alle ein wenig eingerostet sein, was das korrekte Prozedere betrifft. Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Ihr Status als diensttuender CdA so rasch wie möglich bestätigt wird. Dann werden Sie den Posten ganz offiziell übernehmen können.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Sir«, erwiderte Kingsford und gestattete sich ebenfalls ein schiefes Lächeln. »Aber unter den gegebenen Umständen wird das kein leichtes Amt sein, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Oh, glauben Sie mir, ich weiß ganz genau, was Sie meinen.«
    Kurz senkte sich Schweigen über Kolokoltsovs Büro. Dann lehnte sich der Staatssekretär in seinem Sessel zurück und faltete die Hände

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