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Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Das Mesa-Komplott: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass Sie im Augenblick von weiteren Einsätzen der Flotte abraten?«
    »Herr Staatssekretär«, entgegnete Kingsford unumwunden, »jegliche Einsätze der Flotte würden unweigerlich in einem einseitigen Massaker enden. Selbst wenn man davon ausgeht, weitere taktische Überraschungen als die, die Harrington im Gespräch mit Filareta aufgedeckt hat, gäbe es nicht, können wir es im Augenblick keinesfalls mit den Mantys aufnehmen. Es hat wahrscheinlich seit den Tagen, da die Einführung des Maschinengewehrs der Taktik massierter Infanterieanstürme ein Ende gemacht hat, kein größeres Ungleichgewicht in der Kampfstärke mehr gegeben.«
    Unwillkürlich weiteten sich Kolokoltsovs Augen. Eine derart offene Antwort hatte er nicht erwartet. Das war erfrischend und gänzlich anders als alles, was Rajampet je von sich gegeben hatte.
    »So schlimm, ja?«, fragte er, aus reiner Neugier, wie weit Kingsford wohl gehen würde.
    »Wahrscheinlich sogar noch schlimmer – vor allem jetzt, wo auch noch Haven mitmischt«, fuhr der diensttuende CdA ungerührt fort. »Im Prinzip ist unsere gesamte Reserve dank der jüngsten Entwicklungen nur noch ein Milliarden von Tonnen schwerer Haufen Altmetall, mehr nicht. Die Superdreadnoughts, die wir eingemottet haben, sind für diesen Krieg schlichtweg die falschen Schiffe. Und ich wüsste auch nicht, wie wir die vorhandenen Schiffe so weit umbauen könnten, dass sie an echten Schlachten teilnehmen könnten.«
    Autsch, das ist ein harter Schlag! , dachte Kolokoltsov mürrisch. Andererseits: Wenn Omosupe und Agatá recht haben, haben wir ohnehin nicht mehr genug Geld, die Reserve zu reaktivieren. Bleibt das Problem, woher wir genug Geld nehmen könnten, um neue Wallschiffe zu bauen, wenn wir nicht einmal die wieder entmotten können, die wir schon haben!
    »Wollen Sie damit sagen, wir sollten einfach kapitulieren?«, fragte er bewusst herausfordernd. Kingsford schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich ganz ehrlich sein darf, Sir, glaube ich, das wir das überhaupt nicht können. Ob wir kämpfen wollen oder nicht: nach den Niederlagen, die wir erlitten haben, bleibt uns gar keine Wahl mehr. Genau deswegen waren die Mantys auch hier, Herr Staatssekretär – täuschen Sie sich da bloß nicht, und sei es auch nur, weil sich die Leute im Rand in dieser Hinsicht ganz bestimmt nicht täuschen lassen! Wir müssen uns nicht bloß um die Mantys und die Haveniten sorgen. Schon bald werden wir erleben, wie andere Völker, andere Systeme versuchen werden, Kapital aus der Lage zu schlagen. Das meiste werden wir eindämmen können, weil keines der anderen Systeme über die gleichen Raketen verfügt wie Manticore und Haven. Aber wenn wir den Gegner, der uns so übel mitgespielt hat, nicht früher oder später besiegen, wirft das ein ganz schlechtes Licht auf uns. Für alle wird Manticore dann zum leuchtenden Beispiel, dem man nur folgen muss. Was heißt: Wir werden jahrzehntelang immer wieder kleinere Kriege führen müssen.«
    »Ich verstehe. Aber wenn wir nicht unseren Schlachtwall ausschicken können, um gegen deren Schlachtwall zu kämpfen, was können wir dann tun?«
    »Sir, wenn Sie gestatten, würde ich gern einen unserer Analysten hinzuziehen, der Ihnen zusätzliche Hintergrundinformationen präsentiert, bevor ich diese Frage beantworte.«
    »Welchen Analysten, Admiral?«
    »Captain Gweon, Sir – Captain Caswell Gweon. Er ist der Leiter des Amtes für Wirtschaftsanalyse drüben beim Flottennachrichtendienst.«
    »Tatsächlich? Ein einfacher Captain?«, meinte Kolokoltsov lächelnd, und Kingsford erwiderte das Lächeln.
    »Er wurde bereits für die Beförderung zum Konteradmiral vorgesehen, Sir. Sein Name steht auf der nächsten Liste, die dem Parlament zur Billigung vorgelegt wird.«
    »Ich verstehe«, wiederholte Kolokoltsov. »Also gut, Admiral. Wie rasch könnte dieser Captain Gweon denn hier sein?«
    »Er wartet bereits bei Ihrer Assistentin. Falls Sie einen Augenblick Zeit hätten, Sir?«
    »Ah.« Kolokoltsov drückte eine Taste auf seiner Armlehne. »Astrid?«
    »Jawohl, Sir?«, meldete sich eine Frauenstimme.
    »Falls Sie zufälligerweise einen Captain Gweon irgendwo in Ihrem Büro verstaut haben, dann schicken Sie ihn doch bitte herein!«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Die Bürotür öffnete sich. Ein recht hochgewachsener Captain in einer makellosen Uniform der SLN trat ein. Er hatte braunes Haar und ebenso braune Augen. Kolokoltsov hatte den Eindruck, als sei der Captain sogar noch jünger, als der

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