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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sternenimperiums informiert, sämtliche Fracht- und Passagierschiffe abzuziehen. Aber es war offenkundig, dass der Befehl schon mehrere T-Monate zuvor ergangen sein musste – wahrscheinlich unmittelbar, nachdem Informationen über die Schlacht von Spindle nach Manticore gelangt waren. Natürlich hatte es seine Zeit gedauert, bis man begriffen hatte, was vorging. Das lag nicht zuletzt an den Signalverzögerungen, die sich ergaben, wenn über derartige Distanzen Befehle ausgegeben wurden. Trotz der Oberherrschaft Manticores über das Wurmlochnetz musste der Befehl erst einmal jedes Schiff auch erreichen. Mittlerweile aber zogen sich die manticoranischen Handelsschiffe nicht mehr nur vereinzelt aus dem Hoheitsgebiet der Solaren Liga zurück, sondern in Scharen. Nicht nur O’Hanrahan, sondern auch anderen Medienleuten war spätestens jetzt ein Licht aufgegangen. Kolokoltsov fragte sich, wie die Medienfritzen wohl auf die nächste Nachricht reagierten. Es würde sich nicht ewig geheim halten lassen, dass das Sternenimperium die Liga offiziell von seiner Absicht in Kenntnis gesetzt hatte, Schiffen mit solarischer Kennung den Zugang zu allen manticoranischen Wurmlochtermini zu verwehren.
    Erwartungsgemäß hatte Rajampet das Ganze abgetan. Damit habe man doch rechnen müssen, hatte er bemerkt. Der Abzug der Manty-Schiffe werde aber nicht nur für die Liga unangenehm; die Folgen für die Mantys selbst würden ungleich negativer sein. Schließlich basiere ihre Wirtschaft größtenteils darauf, für die Solarier Frachtgüter zu verschiffen. Für den Admiral war es eine vorübergehende Unannehmlichkeit, die endete, wenn die SLN den Mantys ein paar hinter die Ohren gäbe und selbst das Wurmlochnetz übernähme.
    Schon komisch, wie jemand, dem als Oberkommandierendem der Navy die Aufgabe zukommt, den solarischen Handel zu beschützen, derart gleichgültig dabei zuschauen kann, wie genau dieser Handel den Bach runtergeht , dachte Kolokoltsov verbittert. Wahrscheinlich hält er das, was da gerade passiert, nicht für die Schuld der Navy. Schließlich greift ja niemand aktiv unsere Schiffe an, nicht wahr? Wie man allerdings das, was da vor Zunker passiert ist, anders nennen soll, entgeht mir.
    Fast gleichzeitig waren am vergangenen Wochenende die Berichte aus Zunker und Nolan eingetroffen. Bislang hatten die Medien noch nichts davon erfahren. Auch das würde nicht ewig so bleiben. Kolokoltsov konnte wirklich nicht abschätzen, welcher der beiden Zwischenfälle die solarische Öffentlichkeit mehr aufbringen würde. Offiziell befand sich der Zunker-Terminus im Hoheitsgebiet eines Verbündeten der Manticoraner. Es fiel demnach noch nicht einmal in eine rechtliche Grauzone, wenn dort solarischen Schiffen der Zugang verwehrt wurde. Auch die Regierung von Idaho hatte die Shingaine-Konvention nie unterzeichnet. Es stand ihr nach geltendem interstellarem Recht daher zu, jedem Beliebigen den Zugang zu ihrem Terminus zu verbieten. Und es war auch ihr gutes Recht, die Royal Manticoran Navy um Unterstützung zu ersuchen, diese Entscheidung auch durchzusetzen. Dass der dortige Manty-Commander allerdings das Feuer auf solarische Schlachtkreuzer eröffnet hatte, zeigte deutlich, wie sehr das Sternenimperium bereit war, diese Situation eskalieren zu lassen. Zumindest bei einigen Bürgern der Liga würde diese Beleidigung Wut auslösen – vor allem bei denjenigen, bei denen Abruzzis Propaganda auf besonders fruchtbaren Boden gefallen war. Bedauerlicherweise würden andere Bürger sehr rasch begreifen, dass das alles niemals passiert wäre, hätte Floyd die Sache nicht forciert. Noch bedauerlicher: Früher oder später würde auch bekannt, dass besagter Manty-Commander sich bewusst dafür entschieden hatte, Admiral Pyuns Schlachtkreuzer nicht aus dem All zu fegen. Wenn die Öffentlichkeit erst einmal begriffen hätte, was das bedeutete …
    Doch die Geschehnisse vor Nolan waren eigentlich noch schlimmer, was die öffentliche Meinung betraf. Anders als beim Terminus Zunker erhob auf den Nolan-Terminus die Solare Liga Anspruch, nicht die Mantys oder einer ihrer Verbündeten. Die Mitarbeiter des dortigen Astro-Lotsendienstes – allesamt Solarier – hatten sich geweigert, den zahlreichen manticoranischen Frachtern den Zugang zu gewähren, um die Heimreise anzutreten. (Kolokoltsov nahm sich vor, Abruzzi unbedingt darauf hinzuweisen, diesen Umstand nicht zu erwähnen, wenn er sich in seinen flammenden Ansprachen auf die Shingaine-Konvention beriefe.)

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