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Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition)

Titel: Honor Harrington: Im Donner der Schlacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Wodoslawski starrte ihn an. »Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, dass es, wie man so schön sagt, wenig zielführend wäre, unsere Navy den Manty-Raketen als Zielscheiben anzubieten, Innokentiy!«
    »Stimmt, haben wir. Aber der Schlag gegen die Heimatwelt dürfte die Mantys einen Großteil ihrer Raketenproduktionsstätten gekostet haben. Hier hat Rajani sicher recht. Also stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die Mantys auf die Defensive beschränken, statt sich geradewegs auf uns zu stürzen – zumindest so lange, bis sie ihre industrielle Basis wiederaufbauen konnten. Und wie wir ja gerade schon festgestellt haben, müssen sie dieses Kunststück auch noch zu einem Zeitpunkt vollbringen, wo ihnen ein Großteil ihrer interstellaren Einnahmen weggebrochen ist.«
    »Und wie hilft uns das jetzt?«, fragte Abruzzi.
    »Das heißt, die können uns jetzt nicht einfach abschlachten«, gab Kolokoltsov tonlos zurück. »Zumindest nicht sofort. Damit bleibt uns Zeit, nach Wegen zu suchen, die derzeitige technische Überlegenheit der Mantys auszugleichen. Außerdem verschafft es uns die Zeit, erst einmal abzuwarten, ob deren Wirtschaft die Krise übersteht – gerade angesichts der Zerstörung, die ihr Heimatsystem erdulden musste. Wenn wir das Ganze richtig angehen, können wir das, was die unseren Schifffahrtslinien antun, öffentlichkeitswirksam nutzen: Es erklärt, warum wir noch nicht in der Lage sind, in einen offenen Krieg gegen die Mantys zu ziehen. Warum wir ›die Stellung halten‹ müssen, bis unsere eigene Wirtschaft und unsere Flottenlogistik sich von diesem ›hinterhältigen Schlag‹ erholt haben. Und …«
    »Und gleichzeitig sorgen wir dafür, dass sich der Zorn der Bevölkerung angesichts dieses wirtschaftlichen Super-GAUs ganz gegen die Mantys richtet, nicht gegen uns!«, griff Abruzzi den Gedanken auf. Kolokoltsov nickte.
    »Keine leichte Aufgabe, das durchzuziehen«, gab Quartermain zu bedenken.
    »Zweifellos«, bestätigte Kolokoltsov. »Und mir fallen auch gleich ein paar Mitgliedssysteme ein, die uns die Sache nicht gerade erleichtern werden.«
    Quartermain presste die Lippen zusammen. In ihren Augen funkelte echter Zorn, und Kolokoltsov stieß ein Schnauben aus.
    »Wir haben doch schon immer gewusst, dass diese Möglichkeit zumindest besteht, Omosupe. Und ich habe mir auch schon ein paar Gedanken gemacht, wie man die Lage ein wenig … öhm … richten könnte.«
    »Ach?« Fragend neigte Quartermain den Kopf zur Seite. »Sind Ihnen schon Ideen gekommen?«
    »Zumindest ein paar«, erwiderte Kolokoltsov. »Eine davon stammt sogar von Rajani selbst, auch wenn ich mir recht sicher bin, dass er die Lage ein wenig anders sieht als ich. Wenn ich kurz erläutern dürfte …«

Kapitel 7
    »Entschuldigen Sie, Sir, aber ich habe hier eine Admiral Simpson am Com. Sie bittet dringend um einen Termin mit Ihnen.«
    »Admiral Simpson?«
    Gabriel Caddell-Markham, in der Planetaren Direktion von Beowulf Direktor des Verteidigungsressorts, hob eine Augenbraue und blickte seinen leitenden Assistenten an. Timothy Sungs Holo-Abbild schwebte über seinem Schreibtischcom. Nach jahrelanger Übung war es Caddell-Markham gelungen, nur eine Augenbraue zu bewegen, während die andere regungslos blieb. Seine Frau Joanna hatte ihn wegen dieses Manierismus immer wieder aufgezogen. Sie behauptete, er habe sich jahrelang damit befasst, weil er während seiner vielen, vielen Jahre als Kommandant eines Sternenschiffs nichts Nützlicheres zu erlernen gefunden habe. Doch Caddell-Markham hatte feststellen müssen, dass genau diese manierierte Geste ihm schon manches Mal gute Dienste geleistet hatte. Das galt zumindest, seit er aus dem aktiven Dienst der Systemverteidigungskräfte von Beowulf ausgeschieden war, um eine politische Karriere einzuschlagen.
    »Jawohl, Sir«, beantwortete Sung seine Frage.
    Sungs recht blasse Haut, noch betont durch seine dunklen Haare und seine braunen Augen, bildete einen bemerkenswerten Kontrast zur ebenholzfarbenen Haut seines Vorgesetzten. Trotzdem sahen sich die beiden ähnlich, beinahe als wären sie miteinander verwandt. Wahrscheinlich lag das daran, dass Sung bereits seit elf T-Jahren für den Direktor des Verteidigungsressorts arbeitete. Da Sung gerade einmal vierzig Jahre alt war, hatte diese Zeitspanne offensichtlich ausgereicht, damit sich ein noch hinreichend formbarer junger Mann durch seinen älteren, erfahreneren Vorgesetzten hatte beeinflussen lassen. So zumindest erklärte

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