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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nichts zu tun hat, weiß doch, dass solche Leute auch denken wie Terroristen. Solche Leute ermorden doch viel lieber in einem blindwütigen, rachsüchtigen Blutrausch zahllose Zivilisten, als dass sie wirklich etwas erreichen wollen. Man kann doch solche Subjekte, bitte schön, nicht als menschliche Wesen betrachten, die nur versuchten, in einem Hauch von Würde und Freiheit zu überleben!
    Elizabeth bemerkte, dass sie schon wieder mit den Zähnen knirschte, und zwang sich dazu, damit aufzuhören. Und wieder fiel ihr auf, wie verwünschenswert plausibel dieses mesanische Lügengespinst tatsächlich klang. Ja, sie selbst wurde den Verdacht nicht los, dass ...
    Sie verdrängte diesen Gedanken, als sich die Tür zu ihrem Büro erneut öffnete.
    »Ms. Montaigne, Eure Majestät«, verkündete der Kammerherr.
    »Danke, Martin«, sagte Elizabeth erneut und erhob sich hinter ihrem Schreibtisch, als Catherine Montaigne ihr über den dicken Teppich entgegenkam.
    Seit sie vor so vielen Jahrzehnten, noch während ihrer Jugend, enge Freundschaft geschlossen hatten - eine Freundschaft, die an Montaignes absonderlichen Prinzipien zerbrochen war -, hatte sich Catherine zumindest körperlich noch weniger verändert als Elizabeth. Selbst jetzt noch, obwohl ihre Beziehung im Laufe eben dieser Jahrzehnte deutlich abgekühlt war, sah Elizabeth Winton, die Privatperson, in Catherine Montaigne eine Freundin. Da sich Montaigne allerdings mit einer offiziell verbotenen Terrororganisation eingelassen hatte, konnte Elizabeth Winton, ihres Zeichens Königin Elizabeth III., zu dieser Freundschaft keinesfalls öffentlich stehen.
    Alles andere wäre schlichtweg unmöglich gewesen, denn mit ihrer Unterstützung besagter Terrororganisation legte Montaigne dem gesamten politischen Kalkül von Manticore beachtliche Steine in den Weg. Vor allem, da die ehemalige Gräfin of the Tor die Führung dessen übernommen hatte, was von der Manticoranischen Freiheitspartei noch übrig geblieben war.
    Und diese Steine sind gerade eben noch deutlich größer geworden, dachte Elizabeth säuerlich. Und das nicht nur, was innenpolitische Aspekte angeht.
    »Cathy«, begrüßte die Königin sie und streckte ihr über den Schreibtisch hinweg die Hand entgegen.
    »Eure Majestät«, erwiderte Montaigne und schüttelte die ihr dargebotene Hand. Elizabeth verkniff sich ein Schnauben. Niemand hätte Catherine Montaigne jemals vorgeworfen, unter einem Mangel an Chuzpe zu leiden, aber an diesem Morgen zeigte sie sich eindeutig von ihrer besten Seite. Obwohl die ehemalige Gräfin bereits ihr ganzes Leben daran gewöhnt war, im Lichte der Öffentlichkeit zu stehen, bemerkte Elizabeth doch die Vorsicht und die Besorgnis in ihrem Blick. Und die förmliche Begrüßung, für die sie sich entschieden hatte, ließ vermuten, dass Montaigne genau wusste, wie dünn das Eis geworden war, auf dem sie sich gerade bewegte.
    Natürlich weiß sie das! Sie mag ja völlig verrückt sein, und es steht auch außer Frage, dass Gott, als er sie zusammengebastelt hat, schlichtweg vergessen haben muss, ihr so etwas wie einen Rückwärtsgang einzubauen, aber sie gehört eben auch zu den klügsten Köpfen des gesamten Alten Sternenkönigreichs. Selbst wenn sie diebische Freude daran hat, so zu tun, als wäre dem nicht so.
    »Es tut mir leid, dass ich meine Einladung nicht unter deutlich angenehmeren Umständen habe aussprechen können«, sagte Elizabeth und deutete auf einen der Lehnsessel vor ihrem Schreibtisch, nachdem Montaigne ihre Hand wieder losgelassen hatte. Die Mundwinkel der ehemaligen Gräfin zuckten.
    »Mir auch«, erwiderte sie.
    »Bedauerlicherweise«, fuhr Elizabeth fort und nahm wieder in ihrem eigenen Sessel Platz, »blieb mir keine andere Wahl. Aber das hast du dir sicher bereits selbst zusammengereimt.«
    »Ach, ich denke, das kann man so sagen«, erwiderte Montaigne mit säuerlicher Miene. »Seit dieses ganze Theater angefangen hat, werde ich von Medienheinis jedweder Couleur belagert.«
    »Natürlich. Und es wird erst noch deutlich schlimmer werden, bevor es sich wieder bessert ... vorausgesetzt, es bessert sich überhaupt noch«, gab Elizabeth zurück. Sie wartete, bis Montaigne sich in ihren Lehnsessel sinken ließ, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Cathy, was habt ihr euch denn bloß dabei gedacht?«
    Die Königin bedurfte nicht des Empathiesinnes einer Baumkatze, um zu bemerken, wie in Montaigne Zorn aufflammte. Teilweise hatte Elizabeth ernstlich Mitleid mit dieser Frau, aber

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