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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Der Kammerherr verneigte sich und zog sich dann zurück, und Elizabeth bedachte ihre ’Katz mit einem Blick, der Zuneigung ebenso enthielt wie Beunruhigung. Dann schaute sie wieder zum HD hinüber: Im Rahmen einer aufgezeichneten Nachrichtensendung aus der Solaren Liga war gerade ein offenkundig aufgebrachter Stichwortgeber zu sehen.
    Ich kann diesen Mist einfach nicht glauben - nicht mal, wenn er von diesen Dreckskerlen von Mesa kommt, dachte sie. Ach, wir hatten ja schon befürchtet, der Ballroom könne mit dem Ganzen etwas zu tun haben. Und ich glaube, mir geht es da ebenso wie jedem anderen auch. Da bleiben ... gemischte Gefühle einfach nicht aus. Ich meine, verdammt noch mal, diese ganzen Opfer aus der Zivilbevölkerung sind doch nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man das mit dem vergleicht, was Manpower im Laufe der Jahrhunderte den Sklaven angetan hat. Man könnte den halben verdammten Planeten wegsprengen und wäre immer noch nicht bei der Opferzahl, für die Manpower verantwortlich ist. Aber Kernwaffen bei einem zivilen Ziel ? Selbst strahlungsarme Sprengladungen für zivile Zwecke ?
    Innerlich erschauerte Elizabeth. Vom Verstande her wusste sie natürlich, dass die Unterscheidung zwischen Atombomben und konventionellen Waffen vergleichbarer Zerstörungskraft nicht nur unlogisch war, sondern schlichtweg albern. Und es war ja nun auch nicht so, als wären im Laufe der letzten Jahrtausende nicht reichlich Atombomben gegen andere zivile Ziele zum Einsatz gebracht worden. Auch Honor Alexander-Harrington, ihre eigene Cousine Michelle und andere Flottenoffiziere verwendeten im Kampf routinemäßig Kernwaffen mit einer Sprengkraft im Multimegatonnen-Bereich. Doch emotional betrachtet stellte Green Pines immer noch eine gewaltige Eskalation dar: Mit dieser Rohheit hatte der Ballroom eine Grenze überschritten, die er zuvor stets vermieden hatte.
    Und genau das wird die neue Strategie der Mesaner verdammt effektiv machen, zumindest allen Sollys gegenüber, die dem Ballroom schon immer misstraut oder ihn verabscheut haben ... oder die das Sternenimperium nicht sonderlich schätzen.
    Sie selbst hätte eher Michael Janvier - oder sogar einem als Gespenst zurückgekehrten Oscar Saint-Just! - einen gebrauchten Flugwagen abgekauft, als auch nur ein einziges Wort der Verlautbarungen aus dem Mesa-System zu glauben. Trotzdem musste sich Elizabeth Winton eingestehen, dass die Schlussfolgerungen, die die Mesaner aus ihrer »unparteiischen Untersuchung des Vorfalls« zogen, durchaus schlüssig klangen ...
    wenn man ignorierte, aus welcher Quelle sie stammten. Zwar mochte es ein gewisses Problem mit dem Timing geben, die Geschehnisse von Green Pines als blutigen Racheakt verkaufen zu wollen, doch die solarische Öffentlichkeit hatte sich längst an gewisse Anschlussfehler in den offiziellen Propagandameldungen gewöhnt. Außerdem hatte Mesa tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, das Timing der Ereignisse zu ihren Gunsten auszuschlachten !
    Der Angriff auf Green Pines hatte sich fünf Tage vor dem in letzter Sekunde abgebrochenen Angriff auf Torch ereignet. Jeder, dessen Gehirn wenigstens halbwegs vernünftig arbeitete, hatte sofort begriffen, dass dieser Angriff durch Strohmänner im Auftrag von Mesa geführt werden sollte. Torch, Erewhon und Gouverneur Oravil Barregos’ Verwaltungsstab im Maya-Sektor befassten sich immer noch mit den Details, wie genau der Angriff so dicht vor ihrer Haustür hatte aufgehalten werden können. Doch es bestand nicht mehr viel Zweifel, dass es sich bei den Angreifern um ehemalige SyS-Angehörige gehandelt hatte, die nach dem Theisman-Putsch von Manpower als Söldner angeheuert worden waren. Angesichts der Verluste, die Admiral Luis Rozsak erlitten hatte (und laut den Geheimberichten, die Elizabeth vom Office of Naval Intelligence Vorlagen, waren sie deutlich heftiger ausgefallen, als Rozsak oder Barregos öffentlich eingestanden hatten), mussten diese Söldner beachtliche Verstärkung erhalten haben. Als sie im System aufgetaucht waren, hatten sie zumindest über ein Vielfaches der Feuerkraft verfügt, die das ONI bei ihnen erwartet hatte.
    Ich frage mich, ob wir diese Fehleinschätzung als vernünftig, als selbstzufrieden oder als schlichtweg dämlich verbuchen sollten ?, dachte sie. Nach Monica hätten wir doch verdammt noch mal begreifen müssen, dass Manpower - oder Mesa, oder wer auch immer hier die Fäden zieht - über deutlich mehr militärische Ressourcen verfügt, als

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