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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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begann sie in frostigem Ton. »Was kann ich für die Solarian League Navy tun?«
    »Sie können damit anfangen, uns den Flaggoffizier auszuliefern, der Admiral Josef Byng und dreitausend weitere Angehörige des solarischen Militärs ermordet hat«, sagte Crandall unumwunden. »Danach können wir über die Übergabe jedes einzelnen Kampfschiffes diskutieren, das in diesen Zwischenfall verwickelt war, und über die Reparationszahlungen, die sowohl der Solaren Liga als auch den Hinterbliebenen unserer ermordeten Raumfahrer zustehen.«
    Dieses Mal war keine der beiden Parteien willens, sich hinter ihrem Hintergrundbild zu verstecken. Shavarshyan persönlich fand das recht albern, schließlich konnten sie die unschönen Gesprächspausen nun einmal nicht abkürzen, selbst wenn sie das gewollt hätten. Doch auch wenn das für Baronin Medusa unangenehm sein mochte, so war es doch für Crandall noch ungleich unangenehmer. Sie war Admiral der Solarian League Navy, ein Admiral der Schlachtflotte! Von Anfang an hatte sie diesen Einsatz als Strafexpedition angesehen. Und nun saß sie da und blickte nutzloserweise ein Com-Abbild an, das zum Zeitpunkt seines Eintreffens bereits neun Minuten alt war. Das Abbild des offiziellen Repräsentanten der Neobarbaren-Sternnation, die zu züchtigen sie hierhergekommen war.
    »Ich verstehe«, antwortete Medusa schließlich. »Und Sie denken, ich werde Ihren Forderungen nachkommen, weil...?«
    Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite und wölbte die Augenbrauen.
    »Wenn Sie nicht deutlich törichter sind, als ich das annehme«, Crandalls Tonfall machte sehr deutlich, dass sie der Ansicht war, niemand könne noch törichter sein, als sich in ihren Augen Medusa in diesem Moment erwies, »sollten neun Wallschiff-Geschwader unmittelbar vor Ihrer Hypergrenze zumindest einen guten Grund dafür darstellen.«
    Eine weitere, schier endlose Gesprächspause verging. Dann nickte Medusa ruhig.
    »Das bedeutet, ich soll annehmen, diese Kriegsschiffe stellen eine Bedrohung dar. Sie sind also bereit, weitere Angriffshandlungen gegen das Sternenimperium von Manticore zu unternehmen?«
    »Das bedeutet, ich bin bereit, zu jedem erforderlichen Mittel zu greifen, um die Souveränität der Solaren Liga zu verteidigen, so wie es dem Dauerbefehl eines jeden solarischen Flaggoffiziers entspricht«, gab Crandall zurück.
    Es ist schon bemerkenswert, dachte Shavarshyan, der immer noch die Daten, Fakten und Zahlen auf seinem eigenen Bildschirm studierte, wie eine Zwangspause von achtzehn Minuten einer Drohung jegliche Direktheit, ja jegliche Macht nimmt, und zugleich den dahinterstehenden Zorn zu einer reinen Essenz destilliert.
    »Zunächst einmal, Admiral Crandall«, fuhr Medusa nach der unvermeidlichen Verzögerung fort, »hat niemand die Souveränität der Solaren Liga angezweifelt oder bestritten. Wir nehmen lediglich Anstoß daran, dass unsere Schiffe zerstört wurden, dass unsere Männer und Frauen an Bord ums Leben gekommen sind. Wir haben darauf bestanden, den Mann, der für dieses Massaker verantwortlich war, nach geltendem interstellaren Recht zur Verantwortung zu ziehen. Nach interstellarem Recht, erlaube ich mir hinzuzufügen, das seitens der Solaren Liga in verschiedenen offiziellen Abkommen anerkannt und kodifiziert wurde.
    Admiral Gold Peak hat Admiral Byng mehrere Gelegenheiten gegeben, zusätzliches Blutvergießen zu vermeiden. Und als er sich geweigert hat, auch nur eine davon zu ergreifen, hat sie auf ein einziges seiner Schiffe das Feuer eröffnet - um genau zu sein, auf das Schiff, das auch Admiral Byng an Bord hatte. Sie hätte ebenso gut das Feuer auf sämtliche Ihrer Schiffe eröffnen können. Zudem hat sie nach Admiral Byngs ... Ableben das Feuer wieder eingestellt und eine weitere Gelegenheit gegeben, Blutvergießen - weiteres Blutvergießen - zu vermeiden.«
    Crandalls Gesicht war aschfahl geworden, doch Medusa sprach im gleichen tödlichruhigen Tonfall weiter.
    »Zweitens«, sagte sie, »befinden sich in unserem Besitz vollständige Kopien sämtlicher Dateien aus Admiral Sigbees Flaggschiff, einschließlich der bestehenden Befehle für Sigbee selbst und für Admiral Byng. Ich vermute, diese Befehle werden zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ihren haben. Interessanterweise findet sich da überhaupt nichts darüber, es seien offenkundig kriegerische Handlungen gegen souveräne Sternnationen zu verüben. Außer in solchen Kleinigkeiten wie dem ›Fall Bukanier‹. Aber im Augenblick wollen

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