Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
ermöglichen, mit Schlachtkreuzern und Schweren Kreuzern gegen Superdreadnoughts zu bestehen?«, verlangte Bautista zu wissen.
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Ouyang kühl. »Ich will auf Folgendes hinaus: Ob sie nun gegen uns kämpfen wollen oder nicht, es wird heutzutage bei den Mantys nicht mehr viele Flaggoffiziere geben, die sich durch Zurückhaltung und Friedfertigkeit auszeichnen. Verdammt, schauen Sie sich doch an, was dieser Gold Peak schon gemacht hat! Wenn die also den Befehl haben zu kämpfen, dann rechne ich damit, dass sie das auch tun werden. Und dann ist es sehr gut möglich, dass sie uns dazu bringen wollen, ihre Kampfstärke zu unterschätzen. Das wird ihnen zwar wahrscheinlich nicht allzu viel bringen, aber wenn die Chancen so schlecht stehen, dann würde ich an ihrer Stelle auch jeden Vorteil ausnutzen wollen, den ich mir nur verschaffen könnte.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Zhingwei«, bestätigte Crandall. »Aber...«
    »Entschuldigen Sie, Ma’am«, fiel Captain Chatfield ihr ins Wort. »Noch zwo Minuten bis zum Eintreffen der Manty-Antwort.«
    »Danke, Darryl.« Crandall nickte ihm zu, dann richtete sie den Blick wieder auf Bautista und Ouyang. »An dem Gedanken könnte wirklich etwas ’dran sein, Pepe. Lassen Sie uns zumindest nicht automatisch davon ausgehen, er sei völlig absurd. Ich möchte, dass Sie und Zhingwei mir eine Lageanalyse vorlegen, ausgehend von der Annahme, jedes einzelne dieser Geistersignale sei in Wirklichkeit einer dieser fettärschigen Schlachtkreuzer. Und dann noch eine, in der Sie jedes dieser Signale als einen Superdreadnought ansehen, der es irgendwie geschafft hat, schneller von Manticore aus hierherzukommen als wir von Meyers. Verstanden?«
    »Jawohl, Ma’am«, bestätigte Bautista. Shavarshyan sah deutlich, dass der Vizeadmiral diesen Gedanken nach wie vor für gänzlich abwegig hielt.
    Crandall wandte sich wieder dem Combildschirm zu und zwang ihre Miene zur Ruhe, als O’Shaughnessy ihr erneut zunickte.
    »Oh, ich weiß selbstverständlich, was vor New Tuscany geschehen ist, Admiral«, sagte O’Shaughnessy, ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Dann kniff er die Augen zusammen, und seine Stimme wurde mit einem Mal deutlich härter. »Ich weiß nur nichts von einer grundlosen Aggression, die vom Sternenimperium ausgegangen wäre.«
    Noch einen Herzschlag lang blickte er sie von diesem Bildschirm aus an, dann lehnte er sich ostentativ in seinem Sessel zurück und wandte sich wieder seiner Lektüre zu.
    Crandall schien sichtlich anzuschwellen, und Shavarshyan schloss die Augen. Er selbst hatte für die Mantys zwar auch nicht gerade viel übrig, aber er musste diesem O’Shaughnessy doch beachtliches Geschick zugestehen. Unwillkürlich musste er an einen Stierkampf denken: Dieser Manty war ein idealer Picador; er wusste ganz genau, wohin er mit der Lanze stechen musste, um den Stier zu reizen. Gleichzeitig jedoch fragte sich Shavarshyan ernstlich, was dieser Wahnsinnige zu erreichen glaubte, wenn er die Kommandeurin eines derart leistungsstarken Kampfverbandes in dieser Weise reizte.
    »Wenn Sie nicht wünschen, dass ich mich unverzüglich auf ihren armseligen kleinen Planeten stürze, rate ich Ihnen dringend, auf derlei Haarspalterei zu verzichten, Mr. O’Shaughnessy«, sagte Crandall, als wolle sie Shavarshyans letzten Gedanken bekräftigen. Ihr Gesichtsausdruck war ebenso unfreundlich wie ihr Tonfall. »Sie wissen verdammt genau, warum ich hier bin.«
    »Da ich leider nicht Gedanken lesen kann, und da Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, auf jegliche unserer bisherigen Versuche, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen, zu antworten, habe ich leider wirklich keinen blassen Schimmer, warum Sie uns hier besuchen«, erklärte ihr O’Shaughnessy achtzehn Minuten später kühl und blickte erneut von seinem Buchleser auf. »Vielleicht werden die Protokollanten des Außenministeriums in Chicago das für mich herausfinden, wenn Sie die Aufzeichnung dieses erbaulichen Gesprächs erhalten, das zweifellos der nächsten diplomatischen Note Ihrer Majestät an Premierministerin Gyulay angehängt sein wird.«
    Crandall zuckte zusammen, als hätte man ihr ein Glas Eiswasser ins Gesicht geschüttet. Der Rotton ihrer Wangen vertiefte sich deutlich angesichts dieses Hinweises darauf, dass dieses Gespräch, wie auch immer ihre wahren Absichten geartet sein mochten, zumindest theoretisch ein Gespräch zwischen den offiziellen Repräsentanten zweier souveräner

Weitere Kostenlose Bücher