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Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vermochte. Wie dem auch sei: Die unausgesprochene Verachtung wurde deutlich erkennbar.
    »Dann, Governor«, antwortete Crandall, »werde ich zu dem besiedelten Planeten Ihres Sonnensystems vorrücken. Ich werde jedes einzelne Militärschiff in diesem System angreifen und zerstören. Und nachdem ich das getan habe, werde ich Marines auf Ihrem Planeten absetzen und ihn im Namen der Solaren Liga besetzen, bis das Liga-Amt für Grenzsicherheit eine angemessene Zivilregierung einsetzen kann. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass die Grenzsicherheit diesen Planeten auch anschließend noch verwalten wird - und jeden anderen Planeten Ihres sogenannten Talbott-Quadranten auch -, bis die berechtigten Ansprüche hinsichtlich Rechenschaftspflicht, Verantwortlichkeit und Entschädigungszahlungen vollständig durchgesetzt wurden.«
    Kurz hielt sie inne. Ihr schmales Lächeln war eisig, als sie so den Einsatz erhöhte. Dann fuhr sie mit derselben, kühlen Stimme fort.
    »Ich bin bereit, Ihnen eine Gelegenheit zu geben, meinen gänzlich angemessenen Forderungen ohne weiteres Blutvergießen und ohne Zerstörungen nachzukommen. Aber die Solarian League Navy hat nicht die Absicht, einen kriegerischen Akt gegen die Liga tatenlos hinzunehmen. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass Sie mit der Liga in Kontakt stehen. Aber ich habe ebenso keinerlei Zweifel daran, worin meine eigenen Pflichten bestehen. Da ich nicht die Absicht habe, weiter unnötig Blut zu vergießen, gebe ich Ihnen exakt drei T-Tage, meine Bedingungen zu akzeptieren. Diese drei Tage beginnen in dem Augenblick, da meine Schiffe ihre Alpha-Transition durchgeführt haben. Wenn Sie diese Bedingungen nicht innerhalb dieser Zeit akzeptieren, dann werde ich die Hypergrenze überqueren und exakt das tun, was ich Ihnen gerade eben geschildert habe. Die Konsequenzen haben dann ganz alleine Sie zu tragen. In der Zwischenzeit bin ich an einer weiteren Kommunikation mit Ihnen nicht interessiert, es sei denn, Sie wollen mich wissen lassen, dass Sie meine Bedingungen akzeptieren. Ich wünsche einen guten Tag, Governor.«
    Sie drückte einen Knopf, und der Bildschirm wurde schwarz.
    »Also gut, Clement«, sagte Karol 0stby leise, »jetzt sollten wir uns nicht auf die Zehen treten, okay?«
    »Jawohl, Sir.« Auf der beengten Flaggbrücke von MANS Chameleon lächelte Commander Clement Foreman, Ostby Operationsoffizier, seinen Vorgesetzten angespannt an.
    Der Aufklärer hatte den vereinbarten Treffpunkt fast erreicht. Nun näherten sich die Chameleon, die Ghost und die Wraith langsam dem Absetzpunkt. Das war, in vielerlei Hinsicht, der entscheidendste Aspekt ihrer ganzen langen Mission - oder zumindest der riskanteste Aspekt; jedes vorangegangene Element war ›entscheidend‹ für den Erfolg des Unternehmens gewesen. Man hätte die Spannung, die auf der Flaggbrücke herrschte, mit dem Messer schneiden können.
    Kurz betrachtete Foreman seine Displays, dann aktivierte er sein Mikrofon.
    »An alle Einsatzteams, hier spricht Leitstelle«, sagte er. »Ausführung.«
    Auf der Flaggbrücke selbst änderte sich nicht das Geringste, doch Ostby empfand eine beinahe körperlich spürbare Erleichterung, als der Befehl endlich gegeben wurde - was vermutlich so irrational war wie die meisten unwillkürlichen Reaktionen. Die Aufklärer selbst waren außergewöhnlich unauffällig, und für die Sensorsonden, die sie nun in Stellung bringen sollten, galt genau das Gleiche. Das bedeutete, der gefährlichste Augenblick bei diesem Einsatz war der Moment, in dem sie ihre Einsatzteams absetzten, zusammen mit den Werkzeugen und Gerätschaften, die für die Erfüllung ihres Auftrages unerlässlich waren. Diese Werkzeuge und Gerätschaften waren zwar immer noch relativ schwer zu orten, aber doch deutlich weniger unauffällig. Und trotzdem, so unvernünftig es auch sein mochte, empfand 0stby immer noch Erleichterung - nein, entspannen konnte er sich noch nicht, aber er war tatsächlich schon einmal erleichtert -, als sie endlich ans Werk gingen.
    Er behielt seine eigenen Bildschirme im Auge, lauschte über seinen Ohrhörer den Fortschrittsberichten, die regelmäßig auf der Brücke ein trafen. Er wusste ganz genau, dass es bei Weitem nicht so lange dauerte, wie es sich für ihn anfühlte. Und er wusste auch, wie entscheidend es war, dass sie sich die Zeit nahmen, sich noch einmal zu vergewissern, dass wirklich alles geklappt hatte. Doch so sehr ihm das vom Kopf her auch bewusst war, es fühlte sich einfach nicht so

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