Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman

Titel: Honors Mission: Honor Harrington, Bd. 25. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
kommen. Ihre Nikes brachten es sogar auf siebenhundertundzwanzig.
    Das bedeutete, dass Crandalls Wallschiffe weder vor ihr fliehen konnten noch sie einholen, wenn sie es auf eine Verfolgung anlegten. Und da sich Michelle relativ zu Crandall systemauswärts befand und sich ihr somit von achteraus näherte, konnte diese ihr auch nicht ausweichen. Auch wenn sie das ganze System durchquerte, konnte sie nicht die dortige Hypergrenze des Systems erreichen, ohne in ein Gefecht verwickelt zu werden. Und so überzeugt Crandall auch von der Abwehr-Kapazität ihres KampfVerbandes sein mochte, der solarische Admiral musste wissen, dass die Reichweite ihrer Raketen nicht ausreichte. Angesichts dessen, was Michelle in New Tuscany geschafft hatte, bevor das erste Kurierboot transistieren konnte, musste Crandall doch wissen, dass die Reichweite unter Antrieb ihrer Schiff-Schiff-Raketen bestenfalls ein Viertel der Raketen betrug, mit denen die Jean Bart zerstört worden war. Bei derart unschönen Manöver-Optionen ergab die Vorgehensweise, für die Crandall sich offensichtlich entschieden hatte, durchaus noch am meisten Sinn. So wendig Michelles Schiffe auch sein mochten, der Planet konnte nun einmal nicht ausweichen - und genau diesen Planeten musste Henke verteidigen. Wenn also Crandall in Reichweite von Flax kommen konnte - und sie war sich zweifellos sicher, dass sie gewaltig überlegen war, was die Anzahl der Raketenwerfer betraf-, dann konnte sie Michelle entweder dazu zwingen, zu ihr zu kommen, oder sie brächte Henke dazu, sich eine strategische Niederlage einzugestehen, ungeachtet der taktischen Vorteile, die die RMN vielleicht besaß.
    Und wenn wir uns irren und wir ihre Abwehr doch nicht durchdringen können, dann könnte dieses Vorgehen möglicherweise sogar Erfolg haben, gestand sich Michelle grimmig ein.
    Noch einige Sekunden lang betrachtete sie schweigend den Hauptplot, dann wandte sie sich ab und trat an ihre Kommandostation heran. Sie ließ sich in ihren Sessel sinken und blickte auf das Com, das über eine Standleitung mit der Brücke der Artemis verbunden war.
    »Captain Armstrong, bitte«, sagte sie dem Signalgast, der für diese Verbindung zuständig war.
    »Jawohl, Ma’am!«
    Der Signalgast verschwand vom Schirm. Kurz erschienen die gekreuzten Pfeile des Hintergrundbildes der Artemis, dann tauchte Captain Victoria Armstrong auf Michelles Display auf.
    »Sie wollten mich sprechen, Admiral?«, fragte sie. Der Blick aus ihren dunkelgrünen Augen wirkte völlig arglos, doch Michelle hatte schon vor langer Zeit begriffen, welch hintergründiger Sinn für Humor Armstrong zu eigen war. Gleiches galt für das Selbstvertrauen und die unerschütterliche Kompetenz dieses Flaggkommandanten mit dem kastanienbraunen Haar.
    »Ja, ich glaube schon«, erwiderte Henke. »Warten Sie 'mal... Über irgendetwas wollte ich doch mit Ihnen reden, aber ...«
    Ihre Stimme verlor sich, und Armstrong grinste sie achtungsvoll an.
    »Hatte es vielleicht mit dieser unerfreulichen Person zu tun, die gerade auf Flax zuhält, Ma’am?«, vermutete der Captain in einem Tonfall, als wolle er seiner Vorgesetzten auf die Sprünge helfen. Michelle schnippte mit den Fingern.
    »Genau darum ging es!«, bestätigte sie mit gespielter Verwunderung, dass der Captain ihre Gedanken erraten hatte. Hinter sich hörte sie, dass jemand in sich hineinlachte. Dann wurde Michelles Miene wieder ernst. »Bislang sieht es ganz so aus, als könnten wir bei Plan Alfa bleiben, Vicki.«
    »Jawohl, Ma’am«, erwiderte Armstrong ebenso ernsthaft. »Genau darüber hatten Wilton, Ron und ich gerade eben gesprochen. Aber ich frage mich doch, was dieser Crandall im Augenblick durch den Kopf geht.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass wir ihr mit unserem unerwarteten Auftauchen ein paar unschöne Minuten beschert haben. Schließlich hat sie ihre Schubumkehr ja doch ein wenig verzögert. Aber ich denke, sie wird sich rasch wieder davon erholt haben, nachdem sie festgestellt hat, dass wir nicht über Superdreadnoughts verfügen. Auf jeden Fall rechne ich nicht damit, dass sie uns allzu bald ihre Kapitulation vorschlagen wird.«
    »Das würde es natürlich vereinfachen, nicht wahr, Ma’am?«
    »Wahrscheinlich schon. Aber es sieht doch eher danach aus, als würden sie letztendlich Admiral Khumalo und Commodore Terekhov davon überzeugen müssen. In der Zwischenzeit fahren wir mit Agincourt in der Variante Alfa fort. Wir bleiben einfach nur hübsch hinter ihr, solange wir nicht

Weitere Kostenlose Bücher